ich bin auf der Suche nach der Entstehung von Straßen und markanten Häusern ab etwa 1945 bis 2000. Nicht jeder ist Fan dieser Zeit, grade architektonisch ist sie nicht unbedingt hübsch, aber interessant.
Was mich fasziniert ist, dass vieles aus dieser eben nicht schon längst vergangenen Zeit noch so existiert, wie es gebaut wurde.
Hierbei würde ich mich freuen, wenn auch alte Straßen mit markanten "neuen" Häusern zur Sprache kommen, als Beispiel mal die Blocks Pilgramsroth, Eupenstraße und Julius-Popp-Str.
Bei den Straßen wären z.B. interessant: Die Ecke Albrecht-Dürer-Str, Hirschfeld-Ring, Scheuerfelder Str, Thüringer Viertel, usw. Gerne auch mit Bildern!
Weiterhin interessiert mich auch der Wohnungsbau nach 1945. Wie wurden die vertriebenen Flüchtlinge untergebracht? Welche Häuser stehen heute noch als Symbol für diesen Wohnungsbau? Wie entwickelte sich der Wohnungsbau vom schnellen Nachkriegsaufbau hin zu Hochhäusern und danach wieder gemäßigter?
Ich danke für zahlreiche Antworten und hoffe, dass das Thema mit vielen Bildern einige Zeit interessant bleibt.
ich habe zu den hier genannten Gebäuden einige historische Aufnahmen. Gerade in den 1950er und 1960er Jahren wurde damit viel Werbung gemacht und man fand die Häuser auch in offiziellen Bildbänden. Gerne kann ich daraus ein Extrathema in "Coburger Geschichte" machen.
Zitat von Jan Arnold im Beitrag #1 ........ Wie wurden die vertriebenen Flüchtlinge untergebracht? ............ Jan
Flüchtlinge wurden u.a. in sehr vielen privaten Wohnhäusern und auch Gartenhäusern auf engstem Raum untergebracht. Diese Flüchtlingsunterkünfte wird man wohl nicht mehr alle auflisten können. Exemplarisch mal ein Gartenhaus am Eckardtsturm, in dem eine 7köpfige Flüchtlingsfamilie untergebracht war:Gartenhaus Eckardtsberg, Ludloff (2).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Coburg hatte kurz nach dem 2. WK insgesamt 22 Flüchtlingslager. Da ich auf dem Gemeindegebiet von Wüstenahorn wohne, habe ich mich mal über die dortigen damaligen Flüchtlingslager informiert: In Folge der Auswirkungen des 2. Weltkrieges wurde u. a. auch in Wüstenahorn ein Flüchtlingslager, das „Barackenlager Wüstenahorn“, eingerichtet. Auch die Einrichtungen der ehemaligen Walderholungsstätte für Lungenkranke bzw. des späteren „Jugendarbeitslagers der Stadt Coburg“ (FAD) wurden dazu verwendet. Von den 22 Flüchtlingslagern in Coburg waren zwei in Wüstenahorn, die bereits genannten „Baracken Wüstenahorn“, mit durchschnittlich 64 Personen belegt, und das Gasthaus Engelhardt in Wüstenahorn, durchschnittlich mit 50 Flüchtlingen belegt. Bereits 1947 konnten beide Lager aufgelöst werden.
In diesem Buch findest Du viele Antworten zu Flüchtlingen in Coburg nach dem 2. WK: "Die Eingliederung der Heimatvertriebenen im Coburger Raum / Hubert Fromm / 1986" mit folgender Inhaltsübersicht: https://d-nb.info/870166336/04
Wenn man das Buch "Coburg im 20. Jahrhundert" von Harald Sandner dazu chronologisch für die Nachkriegszeit durcharbeitet - von Neue Heimat (hinterer Teil) und von-Mayer-Straße in Ketschendorf, Pilgramsroth und Eupenstraße (jeweils hinterer Teil), Nachkriegsbebauung Wüstenahorn, Gustav-Hirschfeld-Ring, Röntgenweg, Paracelsusstraße und umliegende Straßen, Judenberg ("Thüringer Viertel"), Am Schießstand (wo es nach meiner Erinnerung vor der Nachkriegsbebauung auch Barackenlager gab), Lauterer Straße, bis hin zum "Demo" (Abkürzung für "Demonstrativbauprogramm") am Kürengrund - findet man auch viele Antworten. Wahrscheinlich habe ich einige Baugebiete in der Aufzählung vergessen.
Gerne kann ich daraus ein Extrathema in "Coburger Geschichte" machen.
Hallo!
erstmal danke für alle Antworten!
Ich würde mich freuen, wenn es so ein Thema geben würde, einfach um auch der Bebauung in der Nachkriegszeit einen Platz zu geben. Gerne helfe ich mit meinem gesammelten Wissen aus.