Ja, das weiss ich Norbert, ich möchte aber deinem Artikel nicht soviel vorweg nehmen. Es gab damals auch die Schnapsidee, man könnte ja den Federsgarten überbauen. So hätte man das Bebauungsverbot umgehen können. Fakt ist Hertie hatte damals schon alle Grundstücke käuflich erworben und alle Mieter und Geschäfte rausgeworfen.
Ich möchte heute mal nicht mit den alten Geschäften der Mohrenstraße beginnen, sondern mit den Ärzten. Aus dem Telefonbuch von 1949 kann man ersehen, dass schon damals die Mohrenstraße ein bevorzugtes Niederlassungsgebiet verschiedener Ärzte war.
C. Paulfranz Dentist Mohrenstraße 1 Karl Homburg Dentist Mohrenstraße 10 Dr. med. Clemens Schilling Praktischer Arzt und Geburtshelfer Mohrenstraße 12 Dr. dent. Degner Zahnarzt Mohrenstraße 12 Dr. Fritz Schuldenzucker Tierarzt Mohrenstraße 14 Dr. Hans Höfer Zahnarzt Mohrenstraße 24 Dr. Gerold Grempel Zahnarzt Mohrenstraße 25 Dr. med. Rolf Kellersch Praktischer Arzt und Geburtshelfer Mohrenstraße 28 Dr. med. Fr. Kühnlein Arzt für Augenkrankheiten, Augenklinik Mohrenstraße 3 Dr. med. Otto Rau Facharzt für Chirurgie, Privatklinik Mohrenstraße 3 Dr. Alfred Hofmann Zahnarzt Mohrenstraße 30 Dr. med. Hans Wangemann Facharzt für Hals, Nase, Ohren, Klinik Mohrenstraße 32 Erna Kirschenpfadt Dentistin Mohrenstraße 32 Dr. med. Werner Liese Neurologe und Psychiatrie Mohrenstraße 5 Dr. med. Walter Heß Praktischer Arzt Mohrenstraße 7a Dr. E. Zimmerlein Zahnarzt Mohrenstraße 9a Dr. med. Luise Hofmann Praktische Ärztin Mohrenstraße 26 Dr. med. Alfred Dittrich Praktischer Arzt / Privatklinik Mohrenstraße 3 Dr. med. Walter Arnold Haut -und Geschlechtskrankheiten Mohrenstraße 4
Übrigens lebte in der Mohrenstraße der bekannte Aquarellist Arno Müller.Ich denke er wohnte im Rückgebäude Mohrenstraße 3(?.Er war ja in der Rückertschule Rektor, gab bei der VHS Zeichen und Malkurse.(Hatte bei Ihm ein Stein im Brett!!)-Viele bekannte Motive von Coburg wurden in Aquarell von ihn gemalt.-Wie ich erfahren konnte,muß er als junger Mann mit dem ehemaligen "Zar" von Bulgarien,der ja in der "Parkvilla" im Hofgarten lebte,öfters auf Reisen gewesen sein und hat dabei ausländische Zoologie und Botanik studiert und gemalt/gezeichnet.-Auch heute gibt es ja wieder einen sehr guten Aquarellisten in Coburg.
Die Mohrenstraße, Teil der Stadterweiterung der 2. Hälfte des 19. Jh., schafft die direkteste Verbindung vom Bahnhof zur Altstadt. Die Straße, die seit den 1860er Jahren geplant wurde, deren endgültiger Durchbruch zur Altstadt aber erst in den 1930er Jahren erfolgte, teilt sich ihrem stufenweisen Wachstum entsprechend in vier Abschnitte. Der westliche und untere Abschnitt in Bahnhofsnähe, von der Lossaustraße in östlicher Richtung verlaufend, ist der älteste. Trotz moderner Einbrüche ist er noch wesentlich von villenartigen Einzelhäusern geprägt, wie sie in diesem Gebiet in den 60er und 70er Jahren des 19. Jh. üblich waren. Bei der Itz in südlicher Richtung abknickend, beginnt der nächste Abschnitt mit einem städtebaulich wirksamen Akzent, dem Jugendstileckhaus Mohrenstr. 9a/b. Die anschließende Bebauung bis zur Löwenstraße wird von Wohn- und Geschäftshäusern in relativ schlichter klassizisierender Formensprache geprägt. Mit der hier kreuzenden Seifartshofstraße repräsentiert der Abschnitt die Fortführung der Erweiterung in den 70er und 80er Jahren des 19. Jh. Zum Altstadtniveau in Richtung Spitaltor leicht ansteigend folgt der Abschnitt, der trotz Störung durch ein modernes Kaufhaus eine Geschäftsstraße des Historismus von hoher Geschlossenheit ist. Die Wohn- und Geschäftshäuser sind zumeist im letzten Jahrzehnt des 19. Jh. entstanden; ihre aufwändige Prachtentfaltung zeigt häufig kolossale Gliederung in manieristisch abgewandelten Formen der Neurenaissance. Hinter der südlichen Bebauung befinden sich die zum Federsgarten parkartig zusammengefaßten Hofgrundstücke
Christian, da erinnere ich mich an ein Streitgespräch vor sehr langer Zeit!-Da ging es nämlich darum, wann wurde die "untere" Mohrensprache ausgebaut!-Und dabei waren sich Leute damals uneins,die diese Zeit durchlebt haben.-Es ist heute wie damals-er rauscht an einem vorüber-wenn man sich nicht Notizen macht oder das eine oder andere Foto?-Schall und Rauch!!
Hallo, wir können mal im Zusammenhang mit der Mohrenstraße über ein paar Stadtbekannte Persönlichkeiten sprechen z.T. schon verstorben. Vielleicht wisst ihr was über sie.
- Roeperts Karl - Brücken-Adolf bzw. Brückenmillionär - Wolfgang Paetz, der Losverkäufer von der Ecke Mohrenstraße/Seifartshofstraße
ich habe auch eher den Roeperts Karl gemeint mit dem Verstorbenen.
Aber über den Paetz wird ja viel gemunkelt und gemutmaßt wie das mit seinem Gesicht passiert ist.
Und über den Brücken-Adolf weiss ich, dass er ein gebürtig aus dem Landkreis Kronach stammt. Ich habe mal reinzufällig eine Nichte von ihm bei Tettau getroffen.