Also wie sich jeder denken ist die Denkmalliste im Bereich Neuer Weg / Adamistraße recht dünn. Zur Info: Die Nummerierung des Neuen Weges beginnt an der Auffahrt am Judenberg mit der Nummer 3 und endet beim Wein Schumann ERNST KÜHNER OHG mit der Nummer 11 kurz vor der Frankenbrücke.
Hier der Auszug:
Neuer Weg 5: Villa, mit mittigen Zwerchhausrisaliten, Ziegel mit Sandsteingliederungen (Sprich im Volksmund ein Backsteinbau, klassizierend 1873 errichtet, Architekt Bernhard Kleemann, 1903 aufgestockt durch den Architekten Bernhard Brockardt.
Neuer Weg 7: Villa mit Ziergiebelrisalit, Ziegel mit Sandsteingliederungen, historisch, Baujahr 1889.
Anmerkung: Das Gebäude Neuer Weg 9 wurde 1945 durch Artelleriebeschuss total zerstört. Später errichtete die Evangelische Freikirche Coburg dort ein Gotteshaus. Inzwischen sind die nach Scheuerfeld, auf das ehemalige Bäcker-Zapf-Gelände umgezogen.
Die Gebäude Neuer Weg 1 und 2 (Parkhotel) wurden während des Baus der Stadtautobahn 1978 abgerissen.
Erinnerungen zu den Häusern Neuer Weg 5 und 7!In den 60er / 70er Jahren hatte meines Wissens das Anwesen Nr.5 "der Hosen Reuther" ,der auch das Bekleidungsgeschäft in der Spitalgasse und mit den Kindern zusammen noch weitere Geschäfte in C. hatte.Er baute auf der Hutstraße 24 im Garten dieses Anwesens einen Flachbau,den er aber bald wieder verließ um in den Neuen Weg zu ziehen.
Das Anwesen Nr.7,dürfte das Haus sein das einmal einer meiner Tanten gehörte.Ich nehme an, das es heute im Besitz ihres Sohnes ist.(habe keinen Kontakt)-Links vom Haus steht ein Anbau,den die Tante als "Atelier" bezeichnete.(Könnte mir vorstellen,das dort Bedienstete wohnten.)-Es könnte ebenfalls Ende der 60er Jahre gewesen sein,als in diesem Haus(Atelier) ein junger Schlossermeister namens H.Schlechtweg seine Karriere als Bau und Kunstschlosser begann.(ZU diesem Zeitpunkt war ja der Neue Weg noch mit alten Bäumen bestanden und die "Fahrbahn" ein Schlagloch neben dem Anderen!! An die Ruine vom Anwesen Nr.9,habe ich ganz schwache Erinnerungen.Links vom Kühner,Richtung Frankenbrücke stand noch ein ziemlich großes Gebäude,das ebenfalls im Zuge der Baumaßnahmen für die neue Straße fallen mußte. (besagter Schlosser Schlechtweg baute dann in Wiesenfeld eine neue Schlosserei,um dann, nach Problemen in der Familie,nach Heldritt abzuwandern, um noch einmal eine Werkstatt zu errichten. Er ist relativ früh verstorben!)
Ja stimmt Gerd, da stand noch ein Haus, das Anwesen Nummer 12.
Ursprünglich gehörte zum Neuen Weg auch das Hofbrauhaus (hatte die Adresse Neuer Weg 13) Im Jahre 2000 wurde das Straßenstück dort umbenannt und heißt jetzt "Am Hofbrauhaus". Deshalb ist es in der Denkmalschutzliste beim Neuen Weg nicht mehr gelistet. Aber es existierte am Neuen Weg noch eine Brauerei die sogenannte Wagnersbrauerei.
Christian,die Gebäude der ehemaligen Wagnersbrauerei stehen ja heute z.T.noch.Mutter erzählte immer,das sie während des Krieges von der Judengasse in die Bierkeller dieser Brauerei als Zuflucht bei Fliegerarlarm gehen mußten.Sie hatten immer Angst,das der Bahnhof getroffen werden könnte und auch der Keller!
Aber das ist schon der Hammer, dass es im Neuen Weg einst 3 Brauereien gab.
Die Wagnersbrauerei (1864 bis 1890) im Neuen Weg 1 Brauerei Grasser (1864 bis 1917) im Neuen Weg 11/12 (heute z.T. Firma Wein Schumann - Ernst Kühner OHG) Hofbräu Coburg (1858 bis 1981) im Neuen Weg 13 (heute Am Hofbrauhaus 1)
Zum Bild von der Wagnersbrauerei:Wo wäre der Standpunkt des Fotografen?-Wie schon gesagt,wurden Keller der ehemaligen Wagnersbrauerei als Luftschutzkeller während des 2.WK.genutzt.Wer war zu dieser Zeit der Besitzer des Anwesens ? Bei Kühner/Schumann befinden sich ebenfalls große Kelleranlagen,die sicher heute noch genutzt werden.Ob es hier zur Kelleranlage des Hofbräu eine Verbindung gab,wäre sicher interessant zu erfahren.Bei diesen Kellern, dürfte es sich um die Keller von Grasser handeln(?) Ich glaube hiervon gibt es Bilder(!?)
Wenn man sich ein wenig mit der Geschichte ehemaliger Brauereien in Coburg befasst,sind viele dieser Brauereien um die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet worden,bzw. hatten einen Aufschwung zum Ende dieses Jahrhunderts.-Deutschland hatte verstärkt durch die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71,eine Blüte erlebt,hervorgerufen,durch Reparationszahlungen, welche aus Frankreich nach Deutschland flossen.Nicht nur Brauereien profitierten davon,sondern auch viele andere Betriebe!-Man sprach ja von der "Gründerzeit".(an vielen älteren schönen Häusern sind die Jahreszahlen der Erbauung angebracht!)-Hinzu kommt die lange Friedenszeit von 1871-1914,welche Deutschland durchlebte!--Und dann gingen in Europa "die Lichter" aus!
Das am Neuen Weg soviele Brauereien existierten dürfte eigentlich nicht verwundern. Die brauchten ja die unterirdischen Keller zum Bierlagern und da haben sich Berghänge als sehr gute Standorte erwiesen. Was das Bild von der Wagnersbrauerei betrifft Gerd, so muss es direkt von der Straße aus fotographiert worden sein. Was nach der Brauerei da drin war weiß ich nicht, da müsste ich evtl. mal im 1949er Telefonbuch nachschauen. Mfg Christian