Na wunderbaaaaar!! Nicht verzagen,Christian fragen. Nachdem der Hinweis hier gekommen war,das es sich um die Ob. Leopoldstraße handelte, habe ich meinen Freund Göpfert angerufen,der dort im Anwesen 4 wohnt.Auf die Pöbelgasse angesprochen meinte er :"des is´doch a alter Hut!!"-"mir war`n früher die Pöbelgass".Auf den Namen angesprochen,denkt er, das damit der "Pöbel"-der "Mob" oder wie man sonst noch sagt hier wohnten??
Also,zu dem Anwesen Pöbelgasse 4,heute auch die 4 Ob.Leopoldstraße,konnte ich das erfahren: Auf der linken Seite der Ob. Leopoldstraße war früher ein sehr großes Anwesen,das praktisch vom Pilgramsroth bis hinauf zur Eupenstraße reichte.Den unteren Teil des Anwesen hat heute die Wohnbau und im oberen Teil ist die Mormonenkirche (?)beheimatet. Dieses Anwesen gehörte einem Regierungsrat Alfred de Covry.-Christian-ist dieser Name schon einmal in Verbindung mit dem Herzogtum Coburg aufgetaucht? Lt. alten Plänen hat das Anwesen Nr.4 mit zum Anwesen de Covry gehört und hier war der Gärtner Büchner wahrscheinlich als Hausgärtner tätig.Dieser Büchner hat jedenfalls noch vor dem 1.W.K.Bauantrag für ein Gewächshaus gestellt.Es ist anzunehmen,das daß Grundstück in seinem Besitz war.Danach muß das Anwesen an den Korbmacher Göpfert übergegangen sein.Dieser fertigte wärend des 1.W.K.geflochtene Geschoss Körbe.Auf den Plänen welche noch vorhanden sind,ist die Ob.Leopoldstraße vor 1900 schon angegeben.
"Der Pöbel ist eine Schreckgestalt, ein Gespenst, wie der Krautspöbel, der zur Abwehr der Vögel auf den Feldern aufgestellt wurde. Die Gasse hatte also einen schlechten Ruf; es spukte in ihr, sie führte ja zum Friedhof." (aus Franz Eberlein, Die Straßennamen der Stadt Coburg)
Gerd, der Name de Covry tauchte im Zusammenhang mit Johann Strauß auf. Man nahm ja jahrelang an, dass Strauß im Hause Pilgramsroth 1 (Villa de Covry, heute Wohnbau) gelebt habe. Tatsächlich war seine Wohnung, wie bekannt, in der Alexandrinenstraße.
Allgemein muss man sagen, dass die Obere Leopoldstraße eine interessante Straße. Ich erinnere noch an unsere Begehung des Festungsberges, wo ich die einzelnen Kellerbiergärten rund um den Hofgarten vorgestellt habe. Einen solchen gab es auch in der Oberen Leopoldstraße, eben auf dem Grundstück "de Covry", wo sich heute eben diese Kirche befindet. Ernst Eckerlein dazu: "In dieser Oberländer´schen Kellerwirtschaft befand sich ein Rundbau, der die "Kutsche" genannt wurde, ein Treffpunkt der sogenannten "besseren Bürger". Dort wurde das Bier nur in Schlotterkrügen aus Ton abgegeben. Der Abendschoppen begann bei Oberländer um sechs Uhr abends. Viele Besucher brachten es an einem Abend auf 2 bis 3 Schlotterkrüge, das waren sechs bis neun "Kärtle"".
Wann nun dieser Biergarten aufgegeben wurde, konnte ich allerdings noch nicht feststellen.
Hallo Gerd, die Fa. Göpfert (Korbmacher) existierte noch vor gut 35 Jahren; habe damals für meine Tochter einen Stubenwagen oder etwas ähnliches gekauft. Jürgen
Jürgen,der "Topf",einer der Brüder Göpfert war beim Sturmvogel.Arbeitet als Dekorateur in Nürnberg.Göpferts hatten einmal in der Steingasse ein Kolonialwarengeschäft.(gegenüber vom"Schmalen Handtuch")
Es gibt vier denkmalgeschützte Häuser in der Oberen Leopoldstraße, nämlich Nr. 5, 9, 10 und 12.
Obere Leopoldstraße 5 (erbaut 1893, vom Architekten Johannes Köhler, für den Zeichenlehrer Paul Türck.) Obere Leopoldstraße 9 (erbaut 1933, vom Architekten Franz Obenauf, für den Rechtsanwalt Dr. Herbert Forkel.) Obere Leopoldstraße 10 (erbaut 1891, für den Baron von Buddenbrock, Architekt unbekannt.) Obere Leopoldstraße 12 (erbaut 1904, vom Architekten Hans Münscher, für den Fabrikanten Johann Nikolaus Schindhelm)
PS. In den 1950er Jahren gab es in der Leopoldstraße noch eine Firma J. N. Schindhelm - Korbwaren- und Rohrmöbelfabrik.
Unter der Pöbelgasse findet sich heute, wie bereits erwähnt, die Obere Leopoldstraße. Sie beginnt am Johann-Strauß-Platz und mündet in die Seidmannsdorfer Straße.