Die Baumassnahmen für die "Stadtautobahn" waren damals schon gewaltig!Man denke nur an den Abriss der zahlreichen Häuser,die der Straße dort weichen mußten.Dann an die Stützmauern,welche erforderlich wurden und an die Brücken, um die neue Straße aufzunehmen. Wenn auch der ehemalige Lehrer Eberlein sich gegen die Frankenbrücke ausgesprochen hatte,es hätte doch m.E. dort im "Nadelöhr" Schlachthofbahnübergang heute unweigerlich zu einem Verkehrschaos geführt.(Welchen Verkehr hatten wir in den 60/70er Jahren dort und welchen Verkehr heute??) Jürgen müßte da doch sicher besser Bescheid wissen?Ich habe den neuen Weg noch als Baumbestandene Allee in Erinnerung.Bei Regen,ein "See" nach dem anderen!Und dann wurde der Neue Weg für den Durchgangsvekehr freigegeben.(Zunächst der Stadtauswärts fließende Verkehr)Vorfahrt hatte, wer vom Anger kam,über die Schlachthofbrücke,Bahnübergang-Kurve links -Weichengereuth.Alle einmündenden Straßen dort waren untergeordnet.Ufertraße,Sonntagsanger,Neuer Weg,Marschberg/Hut,Vom Güterbahnhof und die Einfahrt von der Hofbräu.Und wenn dann noch die Schranken der Bahn zu waren,-Stillstand!!-Beim Feierabendverkehr regelten Polzeibeamte dort den Verkehr! Wer hat noch Erinnerungen daran?
Christian diese Gedankengänge hatte ich auch.Richtig,von der Lauterer Straße zum Eigenheim ist ein Steilhang vorhanden.Könnte mir vorstellen,das da das Erdreich abgegraben wurde und mit der Bahn zu den Auffüllorten transportiert wurde? In Creidlitz könnte der Berghang östlich der Bahnlinie als Materialspender gedient haben.(Wurde da nicht eh` schon Lehm und Ton abgebaut?)
Gerd, ich kann mich als Kind erinnern, wenn wir über den Sonntagsanger stadtauswärts wollten, die Schranke zu war, dann hat man selbst als Rechtsabbieger ewig gewartet, bis es weiterging ....
Das ist richtig...Der ganze Verkehr,der von Süden kam, quälte sich durch dieses Nadelöhr "Schlachthofkreuzung".Ich wohnte in den 60/70er Jahren auf der Hut.Wenn man da am Morgen zur Arbeit fuhr, war erst einmal an der Einmündung ins Weichengereuth beim ehemaligen "Mohrenkeller" Stop!Und da ging vom Mohrenkeller über das Weichengereuth ein Zebrastreifen.Nur wenn da Fussgänger passierten,konnte man evtl. schnell mal rausflitzen!Und wenn keine Polizisten regelten, staute sich da manchmal und immer öfters die Blechlawine den Marschberg und die Hutstraße hinauf!
Beim durchblättern der Buchreihe von Ernst Eckerlein,der in den 80er Jahren einge Bücher mit dem Titel "Coburger Heimat"schrieb,kann man im Band 4 auch einen Aufsatz lesen,der sich mit unseren Thema "Werrabahn" befasst.Wie schnell unsere Zeit vergeht wird einem bewusst, wenn man seine Zeilen ließt!Denn vieles,was Eckerlein damals schrieb,ist mittlerweile schon wieder Geschichte! Die Zeilen Eckerleins,waren also in den 80er Jahren aktuell und sind subjektiv zu sehen.(Meiner Meinung nach). Ich will einmal verschiedene Sätze von Eckerlein hier zitieren.So schreibt er auf der Seite 85/Band 4:"...Wie verkehrsgünstig die Werrabahn für unsere Coburger früher war,geht daraus hervor,daß man von Coburg aus den Eisenbahnknotenpunkt BEBRA in 3 1/2 Stunden erreichen konnte!(Bebra weiter nach Hannover,bzw. Hamburg)Diese verkehrsgünstige Verbindung steht uns heute nicht mehr zur Verfügung, denn seit 1945 ist die Werrabahn unterbrochen.Der durchgehende Zugverkehr ist eingestellt worden und 1947 wurden die Gleise von Görsdorf bis Eisfeld abgebaut! Wie sich der Zugverkehr ab Eisfeld durch das Werratal jetzt abspielt wissen wir nicht!----Wir wissen es heute,denn dort ist die "Südthüringische Eisenbahn"mit modernen Fahrzeugen unterwegs! Ende 1949 fuhr bis Görsdorf der letzte Personenzug und dann der letzte Zug am 9.August 1976,als ehemalge Werraeisenbahner einen Abschiedszug fahren ließen.Auch auf unserer Seite der ehemaligen Grenze sind die Gleise abgebaut worden und nur noch die Trasse ist in der Landschaft zu finden.F.folgt.
Ja Eckerleins Beiträge sind echt gut. Dieser hier, diente mir als einer meiner Quellen für den Werrabahn-Aufsatz. In diesem Beitrag sind auch Ansichten vom Bahnhof in Tiefenlauter und in Görsdorf vorhanden.
Nach dem Bau der Werrabahn und der Strecke nach Sonneberg vergingen 33 Jahre,ehe wieder eine Bahn im Coburger Land gebaut wurde.Das war die Bahn nach Rodach.Am 1.Juli 1892 wurde der Betrieb eröffnet.Zuvor fuhr nur die Postkutsche nach Rodach.Genauso,wie bei der Itzgrundbahn scheiderte ein Weiterbau nach Hildburghausen an der Kleinstaaterei und Landesgrenze.-Ebenso ging es im Itzgrund nur bis Rossach und die restlichen ca. 5km bis Kaltenbrunn wurden nie gebaut.Dort wäre eine direkte Verbindung nach Breitengüssbach und dann auf die Hauptstrecke München-Berlin möglich gewesen! Eckerlein schreibt:"Möge die Strecke nach Rodach ihr 100 jähriges Bestehen im Jahr 1992 feiern!"-Mittlerweile sind darüber schon wieder 16 Jahre ins Land gezogen!-Ab und an werden immer mal Stimmen laut,welche gerne die Werrabahn als solche wieder aufleben lassen wollen.Allerdings nicht mehr auf der alten Trasse den Lautergrund hinauf,sondern weiter über Rodach nach Hildburghausen,Themar,Ritschenhausen und Meiningen. Aber heute ist erst einmal das Prestigeobjekt "Ebensfeld-Erfurt" angesagt.Auch wenn es noch etwas dauert,bis da der erste ICE entlangfegt,wir werden es noch erleben! Was würden die alten "Gastarbeiter",welche damals beim Bau der Werrabahn hier waren, meist Italiener und Kroaten, sagen, wenn sie die heutigen Bauwerke und Tunnels sehen könnten, die momentan im Coburger Land und im angrenzenden Thüringen gebaut werden? Kilometer lange Tunnels und schwindelerregend hohe Brücken sind eine Selbstverständlichkeit heute. Die ehemalige Karusellbahn,welche im Coburger Land existierte, ist eine weitere Bedrachtung wert!
Übrigens, hat heute schon jemand den Leserbrief vom Lautertaler Bürgermeister in der Presse gelesen?-Der geht ja mit der Werrabahn streng ins Gericht!Lautertal wird mit allen Mitteln kämpfen,um eine Regeneration der Werrabahn auf der alten Trasse zu verhindern! Kann man verstehen,jetzt wo auf der Trasse Häuser gebaut worden sind und viele Brücken mittlerweile abgebaut wurden. Ich denke,das es für eine neue Strecke bessere Altenativen gäbe,als die lange Steigung den Lautergrund hinauf!
Ich bin eh der Meinung, dass die alte Trasse Coburg-Eisfeld tot ist. Man muss nur mal sich in Dörfles-Esbach umschauen, wo einst die Bahn verlief. Der geht heute nichts mehr durch. Logischer wäre ein Ausbau der Strecke Coburg-Bad Rodach mit Weiterführung nach Hildburghausen. Da es bis 1945 auch eine Strecke Hildburghausen - Lindenau gab, wäre eine Trassenführung ab Eishausen / Steinfeld gegeben und man müsste nur von Bad Rodach dorthin eine komplett neue Strecke verlegen.