Beim Lesen der von Norbert wieder mal eingestellten Coburger Heimatblätter von vor 50 Jahren kommt mir eine Frage:
Haben die Nazis versucht, zwischen 1933 und 1945 auch die Morizkirche umzubenennen?
Die Mohrenstraße wurde ja bekanntlich umbenannt und das Stadtwappen geändert. Die Coburger Hauptkirche mit einem "Nichtarier" als Schutzpatron war Schwede & Co. doch sicherlich ein Dorn im Auge.
Hallo Erhard,m.M.nach wurde zwar vieles von diesen Leuten damals geändert,aber ich denke nicht alles wurde oder konnte so einfach "umgekrempelt" werden. Hierzu nur ein kleines (unbedeutendes)Beispiel: Die Judengasse wurde ja auch in "Marktgasse" umbenannt.Ob man zum Judentor (in der Umgangssprache) aber dann "Markttor" sagte....?
Jedenfalls konnte ich einmal auf einen alten Beleg einer Schlosserei,welche damals in der Judengasse ansässig war,lesen,das z.B. die Anschrift der Schlosserei noch mit Judengasse angegeben war,obwohl der Beleg aus der späten Kriegszeit stammte,also die "Braunen" schon etliche Jahre an der Macht waren. Demzufolge musste ja auch die Reichspost in diesem Fall Sendungen ausgeliefert haben.Obwohl auf einem weiteren Beleg der Name Judengasse durchgestrichen war und mit Tinte darüber "Marktgasse" geschrieben stand.
Hallo Forum, ja, leider sind die damaligen Verunstaltungen heute noch sichtbar. (Aufgenommen Juni 2011 bei einer Turmbesichtigung, Fenster der Türmerstube) Grüße MFU
...ist ja interessant!Da ist das also noch dran!Es wurde doch behauptet,das ein "findiger" Lokalreporter das vor einigen Jahren gesehen hätte und es daraufhin aus dem Stein heraus gemeiselt wurde!Dem war also nicht so! Ich könnte mir vorstellen,das dieses Kreuz während der längeren Bauarbeiten in den 30er Jahren dort angebracht wurde. Na hoffentlich wirbelt das jetzt nicht wieder viel Staub auf!!??? ...wer schaut schon hoch zum Moritzturm?..es sei denn,es hüpft einer runter......soll ja vorgekommen sein!...
Danke für die Antworten. Straßenumbenennungen gab es zu jener Zeit ja nicht nur in Coburg, sondern nach meiner Kenntnis in so ziemlich jeder deutschen Stadt. So schnell fällt mir aber keine Kirche ein, die nach einem "Nichtarier" benannt wurde.
"Irgendwie spinnen unsere Politiker,ein 6000 Jahres altes Symbol zu verbieten."
Bitte mal genau lesen, was da steht: http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__86.html So einfach haben sich "die Politiker" das nicht gemacht, weshalb Gerichte da auch manchmal Auslegungsprobleme haben. Insofern ist die Darstellung bei Wikipedia auch nicht ganz korrekt.
Richtig, und verboten ist es nur unter den Bedingungen des o.g. Paragrafen des Strafgesetzbuches.
Steht eigentlich fest, dass das Hakenkreuz am Sturz der Türmerstube erst bei den Renovierungen der Nazizeit angebracht wurde? Vor allem, weil es dort kaum jemanden aufgefallen sein dürfte und die Nazis üblicherweise das Hakenkreuz demonstrativ verwendet und nicht an einem nahezu unzugänglichen Ort versteckt haben.
Also ich meine,das dieses Kreuz dort während der Bauarbeiten,welche sich ja über einen längeren Zeitraum erstreckten,angebracht wurde.Ich glaube nicht vor 33 und schon gar nicht nach 45! Ich glaube eher,das sich dort ein Steinmetz,mit diesen Kreuz ein "Denkmal" gesetzt hatte.Für einen aus dem Fach war das doch ein Leichtes sowas in den Stein zu meisseln!Oder?Auch wenn das nicht als "Aushängeschild" zu verstehen sein sollte,man lebte ja "in grosser Zeit"! Wäre einmal interessant zu erfahren,wer an der Moritzkirche damals alles gearbeitet hatte....Rehlein...Bürgermeister??...Bringe ich den Namen nicht mit Holzbau in Verbindung?..Christian? Und welche Steinmetzfirma war da im Einsatz?
Zitat von gerdAlso ich meine,das dieses Kreuz dort während der Bauarbeiten,welche sich ja über einen längeren Zeitraum erstreckten,angebracht wurde.Ich glaube nicht vor 33 und schon gar nicht nach 45! Ich glaube eher,das sich dort ein Steinmetz,mit diesen Kreuz ein "Denkmal" gesetzt hatte.Für einen aus dem Fach war das doch ein Leichtes sowas in den Stein zu meisseln!Oder?Auch wenn das nicht als "Aushängeschild" zu verstehen sein sollte,man lebte ja "in grosser Zeit"! Wäre einmal interessant zu erfahren,wer an der Moritzkirche damals alles gearbeitet hatte....Rehlein...Bürgermeister??...Bringe ich den Namen nicht mit Holzbau in Verbindung?..Christian? Und welche Steinmetzfirma war da im Einsatz?
Rehlein = Zimmereigeschäft Tobias Frommann an der Ecke Goethestraße / Zinkenwehr, heute Landwirtschaftsschule Das Wohnhaus des Bürgermeisters Rehlein dort wurde in den letzten Kriegstagen im April 1945 von amerikanischen Artilleriebeschuss zerstört und danach abgetragen.