....wie ich vermutet hatte (und Rolf das anhand einer alten Landkarte bestätigt)liegt das Flurstück westlich von Schottenstein... "Siemauer Höhe"...woher Schramm wusste das auf besagter Höhe Flak gewesen sein soll????
über die Seite Kriegsende Coburger Land-Schottenstein habe ich einige 'Zeitstempel' für mein Leben in Herreth erhalten. Bin Jahrgang 1939 und kam im März(?) 1945 mit meiner Mutter als Flüchtling in Herreth an. Trotz meiner damaligen 5 Lebensjahre kann ich mich noch gut an das Kriegsende und die Vorkommnisse in diesem Dorf erinnern, im welchem ich zumeist meine Jugend- und Lebenszeit pp. bis 1964 verbrachte. Seitdem lebe ich in Elmshorn, 30 km hinter Hamburg.
Ich danke erst einmal für Ihren Bericht, habe den abgeschossenen Bomber miterlebt und den Umgang des deutschen Militärs mit der überlebenden Besatzung. Einige Zeit vor diesem Absturz wurden halbverhungerte russische Gefangene Richtung Staffelstein durch das Dorf 'getrieben'. Das hartherzige Verhalten der Bauern denen gegenüber verfolgt mich bis ins hohe Alter. Auch der 'Durchmarsch' der amerikanischen Armee (Panzer) ist mir noch bildlich in Erinnerung.
Ach, warum ich ihnen schreibe; wollte mich ja nur für ihren o.g. Beitrag bedanken. Bessere Literatur hierzu konnte ich im Netz nicht finden.
Wer den längeren Bericht über das Kriegsende in Schottenstein gelesen hat, welcher aus der Feder vom verstorbenen Herrn Schramm /Schottenstein stammt und den er mir freundlicherweise überlassen hatte, dem dürfte auch die Geschichte des US Amerikanischen Bombers bekannt sein, welcher bei Herreth abstürzte. Im Buch: "Der Luftkrieg in Nordostbayern" kann man über diesen Bomber folgendes nachlesen: Am 8.4.1945 flog die US Luftwaffe einen Angriff auf die Stadt Hof, dabei wurde die Gegend um den Hauptbahnhof-Alsenbergerstrasse-schwer getroffen. Da zu diesen Zeitpunkt in Hof noch Flakeinheiten und zusätzlich Eisenbahnflak vorhanden war (mehrere Zeitzeugen bestätigen das) ,erklären sich die Abschüsse von Bombern des Typs B-17 G die zur BG(Bomber Group) 486-487 gehörten. Einer dieser Bomber stürzte bei Herreth ab. Ein Absturz folgte an der Straße nach Trogen. Drei weitere B 17 stürzten in Thüringen bei Effelder, Ruderitz und Heinersgrün ab. Zwischen Trogen und Feiliztsch bei Hof soll es noch zu heftigen Luftkämpfen der Deutschen Luftwaffe mit den Bomberverbänden gekommen sein. Der Zeitzeuge M. Fuhrmann, welcher mir am 27.4.eine email zukommen ließ, erinnert sich zu dem Absturz in Herreth:
Den Absturz, verbunden mit Brummen und Krach(Explosionen?),habe ich mitbekommen. Die Stelle wurde aber von unseren Soldaten abgesperrt, sodass nicht einmal wir Kinder uns hinmogeln konnten. Wieviel Personen da umgekommen sein sollen....,ich wusste davon gar nichts bzw. nicht die Anzahl. Das alle Fenster im Ort geborsten sein sollen, davon sah ich auch nichts! Zumindest der größte Teil des Dorfes lag nicht auf/in Sichtweite der Absturzstelle, sondern tiefer. An irgendwie größere Schäden kann ich mich nicht erinnern. Lange Zeit lagen die Flugzeugteile herum, die größeren Teile waren aber m.W. von unseren Militär entfernt worden. Noch viele Jahre fand man an der Absturzstelle MG Munition und auf einen Luftbild (Google) kann man die Absturzstelle erahnen. Kurze Zeit nach dem Absturz der B 17 (es wimmelte hier von deutschen Militär),kam ein deutsches Militärfahrzeug mit offenen Verdeck aus Richtung Gleußen angefahren. Auf dem Rücksitz saß m.E. nach ein Soldat der Flugzeugbesatzung, ein Auge hing heraus und baumelte in seinem Gesicht....das Fzg. fuhr in Richtung Staffelstein davon. F.folgt
Einige Tage später errichteten Dorfbewohner in einer unübersichtlichen Kurve im Dorf eine Panzersperre aus Baumstämmen. Aus Richtung Staffelstein kamen junge Burschen mit Fahrrädern und Panzerfäusten auf dem Rücken und fuhren in Richtung Gleussen. Kurze Zeit danach hörte man aus dieser Richtung MG Feuer. Nach kurzer Diskussion bauten daraufhin die Dorfbewohner/Honoratioren die Panzersperre wieder ab und schon kamen die ersten amerikanischen Panzer angerollt. Auf dem ersten Panzer befanden sich zwei der "Panzerfaustjünglinge" mit ihren Fahrrädern, m.E. als Warnung.(Solche Dinge wurden von den Amerikanern gerne gemacht, deutsche Landser als "Lebende Schutzschilde " auf ihren Fahrzeugen vorne Platz nehmen zu lassen!...G.B!) Bei jeden Panzer der nun vorüber kam ,hoben die Honoratioren ihre Arme gleichzeitig hoch, ergaben sich.....für uns Kinder witzig anzusehen.... Irgendwelche großen Verluste gab es auf keiner Seite! Bevor die Panzer auf der Landstraße ankamen , hatten schon zwei andere die Mitte des Dorfes über einen Feldweg erreicht. Somit war die "Eroberung" von Herreth wohl vorbei.
Zu meinen Bericht vom 1.5. finde ich noch folgenden Hinweis.... Eine B 17 versucht das Zielgebiet in Richtung Trogen zu verlassen . Sie wird an der linken Tragfläche, wo ihre Innen- und Außenflügeltreibstofftanks liegen, getroffen. Die Maschine fängt Feuer . Kurze Zeit später greift das Feuer auch auf die gesamte rechte Tragfläche über. Der Bomber gerät außer Kontrolle und dreht sich um die Längsachse. Besatzungsmitglieder versuchen auszusteigen. Einigen gelingt es von der Maschine freizukommen und mit dem Fallschirm abzuspringen. Danach explodiert die B 17.Die Trümmer gehen entlang der Straße Hof-Trogen nieder. Der Maschinengewehr-Heckstand des Bombers schlägt in einem Bauernhof auf und verursacht dort einen lokalen Brand. Ein Augenzeuge berichtet von einem kurzen Feuergefecht zwischen Soldaten der Wehrmacht und Besatzungsmitgliedern einer B-17,die sich der Gefangennahme entziehen wollten. Dabei kommen Angehörige der Bomberbesatzung ums Leben. Am Abend des 8.April 1945 werden insgesamt 16 abgeschossene Flieger in der Arrestzelle der Hofer Kaserne untergebracht. Um 12.17 Uhr begann der Angriff auf Hof, um 12.26 Uhr fliegen die restlichen Bomber zurück nach Südostengland, nicht jedoch, ohne vorher die Wirkung des Bombardements fotografisch festzuhalten. 16 Amerikanische Flieger gehen in Gefangenschaft, drei Gefallene Besatzungsangehörige werden auf dem Friedhof in Trogen bestattet und später auf einen amerikanischen Kriegsgräberfriedhof umgebettet. Am 9.4.1945 erscheint ein Lightning Fotoaufklärer der 13. Squadron über dem Bahnhofsgelände von Hof und schießt bei klaren Wetter Wirkungs-Bilder, die das Ausmaß der Zerstörungen im Bahnhofsbereich und in den angrenzenden Wohn und Industrievierteln deutlich machen. (Hierüber existieren zahlreiche Bilder Stadtarchiv Hof)