Die Schwester meiner Oma (Frieda Warskulat) hatte dort auch bis Anfang der 1950er-Jahre einen Schrebergarten und ist zur Gartenzeit fast täglich mit ihrem Fahrrad von der Metzgergasse 2 in diesen Garten gefahren.
Im Hof der Metzgergasse 2 gab es, angelehnt an die Stadtmauer, Kleintierställe; ob "Tante Frieda" auch in ihrem Schrebergarten Hasen o.Ä. hielt, weiß ich nicht mehr.
Habe im "digitalen Stadtgedächtnis Coburg" einen kleinen Beitrag gefunden, der auch auf diese Schrebergartenanlage eingeht:
Von einem Familienausflug mit Ziel Finkenauer Wäldchen stammte dieses Foto der Familie Kraus mit Coburg im Hintergrund:
Coburger Süden früher.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Damals, als dieses Erinnerungsfoto entstanden ist, war die Natur noch in Ordnung. Wir standen inmitten einer grünen Wiese, nicht ahnend, dass sich im Laufe der Zeit die Landschaft grundlegend verändern würde. Unser Blick fiel damals direkt auf die vor uns liegende und imposante Schrebergartenanlage.Ein besonderes und einmaliges Flair umgab diese große Gartenanlage, die in der Von-Schultes-Straße begann und über die Ernst-Faber-Straße bis hin zur Wassergasse und Uferstraße reichte. Im Kreuzungsbereich der Straßen spendete ein alter kräftiger Baum im Sommer viel Schatten. Heute dürfte an genau dieser Stelle das Ernst-Faber-Haus stehen. Die schöne Gartensiedlung musste in unserer Zeit dem Bau der B4 bzw. der Bambergerstraße weichen. Verbrauchermärkte, mehrere Neubauten, die Firma Brose und nach der Brücke der Brose Kreisel stehen jetzt dort.Von meinem Elterhaus aus konnte ich oft beobachten, wie auf der kleinen Wiesenfläche uns gegenüber die zwei Schafe unseres Nachbarn seelenruhig grasten. Leider änderte sich die Situation schlagartig nach Kriegsende, weil diese Wiese aufgeschüttet wurde. Fuhrwerke lieferten den Müll und riesige Staubwolken wirbelten auf und verpesteten die Luft. Coburgs Süden wurde so die Schutthalde der Stadt. Angewachsen und zugeschüttet reichte das Terrain bis zum heutigen Ernst-Faber-Haus, welches damals allerdings noch nicht existierte.
Ungefähr 1948/49 entstand auf dem zugeschütteten Terrain der Neubau EOS- Wohnblock mit Büros und Geschäften (EOS eine Versicherungsgruppe, die wegen Bombenschäden von Düsseldorf nach Coburg kam und 1943/44 eine Geschäftsstelle im damaligen Zeughaus - heute Staatsarchiv - in der Herrengasse eröffneten). Neben dem Wohnblock in der Ketschendorferstraße war einst auch eine Tankstelle. Abgerissen wurde diese Ende der 80er Jahre und an dieser Stelle ein Wohnhaus mit Apotheke errichtet.