Lange war ich nicht auf dieser Seite um so mehr freue ich mich, das die Angergarten- Anlage wieder einmal in Erinnerung gebracht wurde. Es sind für mich und meine Schwester immer noch sehr schöne Erinnerungen. Leider wird es bald nicht mehr viele Coburger Bürger geben die sich an diese Zeit erinnern können. Um so erfreulicher ist es, das es dieses Forum und das Coburger Stadtgedächtnis gibt um die gute alte Zeit in Erinnerung zu behalten. Unsere Oma hat in der Ketschegasse 26 gewohnt im sogenannten Kopshaus eine Fahrrad und Motorrad Händler und zwar in dem Teil, der auf dem einen Bild als Färberei Arnold bezeichnet ist. Aber ich erinnere mich noch, das die Miete an Kop bezahlt wurde, wahrscheinlich hat er das Haus irgendwann dazu gekauft. Ich füge zur Erinnerung einige Bilder bei.
(Bs. http://www.stadtgeschichte-coburg.de/Startseite.aspx unter dieser Internet Adresse sind auch sehr viele Alte Geschichten über Coburg und seine Geschichte zu finden!) Oder ]http://www.coburg.de/startseite.aspx (Stadt /Stadt und Geschichte / Digitales Stadtgedächtnis)
alter Coburger
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Abriß Haus Ketschengasse
Tante und Onkel, die einen Schrebergarten in der Angeranlage hatten, wohnten nicht in der Metzgergasse, sondern in der Rosengasse Nr. 12. Das habe ich im Adressbuch Coburg von 1937 gefunden. Bis jetzt war ich immer der Meinung, das Haus gehört zur Metzgergasse. Wenn man nämlich von der Judengasse in die Metzgergasse einbiegt und geradeaus geht, dann stößt man direkt auf die Eingangstür. Rechts geht`s zur ASCO und links zur Rosengasse, wo an der Ecke Bäckerei Feyler ist. Bis jetzt (ca. 65 Jahre lang) dachte ich, die Rosengassse geht vom Markt geradeaus südlich bis zur Ketschengasse.
Also: Mein Onkel hieß Georg Wunder, die Tante Erna. Die Kinder: der Jüngste (etwa Jahrgang 43) Jürgen, dann kam Edith (etwa Jahrgang 40 oder 41), und dann waren da noch zwei ältere Brüder, Walter und Gerhard. Das könnten Zwillinge gewesen sein. Die waren aber etliches älter als ich, deshalb hatte ich mit denen nicht viel zu tun und erinnere mich auch nicht so gut an sie. Edith und Jürgen sind schon gestorben, von Walter und Gerhard weiß ich nichts. Ich weiß, dass Jürgen in seinen letzten Jahren viel im "Weberstüble" verkehrt ist.
Ich stimme der Meinung von "alter Coburger" voll zu: Je älter man wird, desto mehr erinnert man sich an die Jugendzeit, vorzugsweise natürlich an schöne Ereignisse. Deshalb freue ich mich auch immer wieder, wenn ich im Forum was entdecke oder jemand was schreibt, was ich genauso oder ähnlich auch erlebt habe.
Beim Stöbern bin ich erst jetzt auf den Beitrag gestoßen. Wen es noch interessiert: Bis 1962 bin ich in Ketschendorf aufgewachsen. Die Angergärten waren damals schon weitgehend unter dem Müllplatz verschwunden, der von der Wassergasse bis zur Ernst-Faber-Straße reichte. Markanter Abschluss war damals das Gebäude der Horst Company. Die letzten Gärten, die sich um einen riesigen Baum scharten, verschwanden vor dem Neubau des Ernst-Faber-Hauses (1961/62). Der südliche Teil des Müllplatzes zwischen Möbel Stammberger und Wassergasse wurde damals mit Bauschutt und Aushub abgedeckt. Dazwischen gurgelte der Ketschenbach. Neben dem damaligen Braungardt-Haus (heute EDEKA) führte ein schmaler Fußweg samt Brücke zur Wassergasse. An der Stelle des heutigen Arcadia Hotels wucherte ein dichtes Weidenwäldchen, zur Ketschendorfer Straße hin begrenzt von einer undurchdringlichen Brombeerhecke. Für uns war das alles ein fantastischer Abenteuerspieplatz - und vermutlich ein hochtoxischer, was damals aber noch niemand kümmerte. Die Ratten freilich waren ein Thema - und so setzte sich allmählich die Erkenntnis durch, dass ein Müllplatz unmittelbar neben einem Krankenhaus ein unhaltbarer Zustand ist.
Die Ketschendorfer Straße, die Ernst-Faber-Straße und die Wassergasse hatten ja schon damals Wohnbebauung und waren viel dichter an der Müllkippe als das LKH. Aber die ganze Ecke bis hin zur Kläranlage war damals eine "no go area".
Klar, für die Anwohner war das genauso untragbar. Meine Großeltern haben Ecke Postweg gewohnt, waren also selbst betroffen. Der Kammerjäger war regelmäßig zugange. Im damaligen "Kommunikationszentrum" der Nachbarschaft - am Küchentisch - wurde der "Schuttplatz" dennoch unter dem Aspekt "Ratten so nah am Landkrankenhaus, das geht ja gar nicht" diskutiert. Das Umweltbewußtsein war noch sehr unterentwickelt. Wurde die Bodenbelastung des Geländes später einmal untersucht? e
Mein Großvater war bei der Stadt Coburg als Wächter am Schuttplatz beschäftigt und hatte dort für Ordnung zu sorgen. Deshalb war auch ich in meiner Kindheit sehr oft am Schuttplatz, ich kann aus meiner Erinnerung nicht bestätigen das es dort größere Mengen an Ratten gegeben hat als anderswo. Da habe ich an den Ufern der Itz wesentlich mehr Ratten in Erinnerung. Ratten halten sich dort auf, wo sie etwas zu Essen finden und das war zu dieser Zeit bestimmt auf dem Müllplatz nicht der Fall, Da wurden keine Essensreste in den Müll geworfen so wie heute, wir waren froh, das wir überhaupt etwas zum Essen hatten und deshalb hatten wir auch ein ganz anderes Verhältnis zu unserer Nahrung als die heutige Generation. Und zu den Hinterlassen von Umweltgiften usw: würde ich sagen der Müll von heute ist vielleicht 10x höher belastet als früher, da kannte man die ganzen Gifte von heute noch nicht einmal. In der heutigen Zeit, ist doch schon in unseren Nahrungsmittel oft mehr Gifte, als damals im Müll. Auch in der Angergartenanlage, wo wir einen Garten hatten wurden niemals Gifte zum Spritzen der Bäume oder zu düngen verwendet.
Was ich als Kind in Erinnerung habe, bei der Nikolaikirche begann ein Fußweg, direkt an den Gebäuden der Firma Brose entlang der zur Hausmannsstraße führte die etwas höher gelegen war so daß der Fußweg kurz vorher angestiegen ist und der Bach in ein Rohr überging. Neben dem Fußweg waren ein paar Büsche und dahinter ein kleiner Bach. Ich vermute einmal das Regenwasser der Ketschendorfer Straße denn es war oft nicht viel Wasser darinnen. Immer am Wochenende kurz vor der Hausmannsstraße war der Bach voller Öl Reste, was so vermute ich einmal davon her rührte, das die Maschinen der Firma Brose gereinigt wurden. Aber das alles war beim nächsten Starkregen wieder verschwunden.
Beim Spielen auf dem Schuttplatz haben wir Ratten tatsächlich nur ganz selten mal gesehen - und wenn, dann am Ketschenbach. Dennoch pflegten Großeltern und Nachbarn eine gewisse "Rattenphobie". Mag sein, dass dies als Abschreckung für uns gedacht war, damit wir uns dort nicht dauernd herumtreiben - oder dass sie den gerade erst zurückliegenden Notzeiten geschuldet war. Wir wurden auch darauf "konditioniert", dass unter der Schicht Aushub und Bauschutt allerlei gefährliches Zeug schlummert. Als präventiver Hinweis hat das jedenfalls gewirkt: wir haben brav die Finger von allem gelassen, was irgendwie "gefährlich" aussah. Aus Umweltsicht war der Müll damals wohl tatsächlich noch das kleinere Problem; viel gravierender war die Abwasserbelastung.
Übrigens: als "Schuttplatz" diente in Ketschendorf bereits die Dreyßingschlucht. Sie lag zwischen (heutiger) Buohbergstraße und Parkstraße, etwa auf Höhe der Fa. Schaller. Den Erzählungen nach war sie als Park - sogar mit Springbrunnen - angelegt und verschwand nach dem Krieg unter Müll und Schutt, den die US Army dort abgeladen hat. Was es mit diesem kleinen Park auf sich hatte, weiß bestimmt der Christian [
Zitat von Bejo im Beitrag #27 .......... Übrigens: als "Schuttplatz" diente in Ketschendorf bereits die Dreyßingschlucht. Sie lag zwischen (heutiger) Buohbergstraße und Parkstraße, etwa auf Höhe der Fa. Schaller. Den Erzählungen nach war sie als Park - sogar mit Springbrunnen - angelegt und verschwand nach dem Krieg unter Müll und Schutt, den die US Army dort abgeladen hat....... [
Hier ein altes Foto der "Dreysingschlucht" mit Springbrunnen in Betrieb (leider schlechte Fotoqualität):
Ketschendorf, Parkstr., Dreysingschlucht, bis ca. 1945.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)