Zum Mönchskeller aus meinem Aufsatz über die Kellerbiergärten (Coburger Geschichtsblätter 2012)
1885 erwarb Johann Mönch, welcher in der Judengasse (Haus Nr. 56) eine Restauration betrieb, den Garten. Mönch war kein Brauer, sondern bezog von Anfang an sein Bier von den Coburger Vertriebs-Brauereien. Der 527 m² große Biergarten besaß einen Keller und ein Gartenhaus. Über den Kellereingang entstand eine Veranda, auf der man gemütlich beisammen sitzen konnte. Von dieser hatte man einen herrlichen Blick auf Coburg und dem Thüringer Wald. Kurz nach dem Erwerb des Gartens starb Johann Mönch im Jahre 1888. Seine Frau Elisabeth führte die Gastwirtschaft bis 1903 weiter, bis sie der gemeinsame Sohn Karl übernahm. Ob bereits seit 1885 ein Biergarten am Mönchskeller existierte, lässt sich nicht nachweisen. Bilddokumente belegen lediglich, dass ein solcher Garten frühestens seit 1903 bestand. Seither verlagerte der "Mönchs-Karl", seinen Gaststättenbetrieb an schönen Sommertagen, oft aber schon im Mai, in seine Kellergartenwirtschaft. Dort bot er den Gästen seine selbst eingemachten Salzgurken sowie Wurstwaren aus eigener Fabrikation und Ochsenmaulsalat an. Jeden Donnerstag und Sonntag gab es Coburger Bratwürste direkt vom Rost. Das frischgezapfte Bier lieferte die Coburger Hofbräu. Die Gäste stammten aus allen Bevölkerungsschichten. In der Glanzzeit dieser Kellergartenwirtschaft, zu Anfang des 20. Jahrhunderts, war derart viel zu tun, dass Karl Mönch gar nicht zum Schlafen nach Hause ging, sondern in seinem Biergarten übernachtete. Wohl aus Altersgründen konnte Mönch die beiden Gastwirschaften am Judenberg und in der Judengasse weiterführen. So gab er 1933 den Biergarten auf und ersetzte ihn durch eine Außengastronomie bei seiner Gastwirtschaft in der Judengasse.
Zitat von Christian im Beitrag #21Zum Mönchskeller aus meinem Aufsatz über die Kellerbiergärten (Coburger Geschichtsblätter 2012)
.......Der 527 m² große Biergarten besaß einen Keller und ein Gartenhaus. Über dem Kellereingang entstand eine Veranda..........
Dieser Keller existiert noch direkt rechts am Haus "Judenberg 3"; auch die Veranda darüber ist noch ansatzweise erkennbar. Dieser Keller wird aktuell noch zur Getränkeeinlagerung genutzt (siehe rechtes Foto):
Bevor wir zum Haus Nr. 4 kommen, behandele ich zunächst einmal die Kelleranlage, die sich unterhalb des Treppenweges zum Adamiberg befindet und heute als Parkplatz dient. Diese Anlage besitzt keine eigene Hausnummer.
1844 Heinrich Hofmann, Tuchhändler
1849 Carl Friedrich Dietz, Druckereibesitzer und Carl August Flinzberg
1859 Carl August Flinzberg, Restaurateur und Bäckermeister alleine
1897 August Schubert, Bierbrauereibesitzer in Obersiemau
1901 Ernst Hagedorn, Kaufmann
1902 August Schubert, Brauerei und Malzfabrik (bis 1904)
Hier befand sich ein weiterer Kellergarten, die "Flinzbergs Spitzen".
Zitat von Christian im Beitrag #24Bevor wir zum Haus Nr. 4 kommen, behandele ich zunächst einmal die Kelleranlage, die sich unterhalb des Treppenweges zum Adamiberg befindet und heute als Parkplatz dient. Diese Anlage besitzt keine eigene Hausnummer. 1845 Heinrich Hofmann, Tuchhändler ............. Hier befand sich ein weiterer Kellergarten, die "Flinzbergs Spitzen".
Hier der Bereich am unteren Judenberg rechts (Parkplatz), den Christian anspricht:
Wenn man ein Stück den Treppenweg zum Adamiberg hochgeht, findet man links einen alten Toreingang, der wohl früher zum Kellerbiergarten "Flinzbergs Spitzen" geführt hat (hinter diesem Tor liegt heute das verwilderte Grundstück der "Dreyer-Villa"):
Mein Beitrag zu den Flinzbergs Spitzen (Geschichtsblätter 2012)
Die Kellergartenwirtschaft des Bäckermeisters und Bierbrauers Carl-August Flinzberg war mit 139 m² einer der kleineren Biergärten Coburgs. Diese befand sich an der Straße nach Scheuerfeld, direkt nach dem Treppenweg hinauf zum Adamiberg und unterhalb der sogenannten "Dreyer-Villa". Reste der Kelleranlage sind dort heute noch zu sehen. Erste Hinweise für einen Keller finden sich bereits 1844, als dort der Bierbrauer und Tuchhändler Heinrich Hofmann einen solchen errichten ließ. Im Jahre 1849 erwarb Carl-August Flinzberg das Areal und legte in der Folgezeit dort einen Biergarten an. Seine Bäckerei mit Bierausschank und eigener Wirtschaft lag in der Judengasse (Nr. 19). In diesem sehr beliebten Gartenlokal verkehrten hauptsächlich die Stammgäste aus Flinzbergs Stadtwirtschaft. Ein bevorzugtes Plätzchen war dort eine etwas erhöhte Kanzel, von der man eine schöne Aussicht genießen konnte. Sie war nur für wirklich gute Gäste reserviert. Auch hier konnte man an schönen Sommerabenden Coburger Bratwürste erhalten. Das Bier stammte aus eigener Erzeugung (bis ca. 1890). Aus Altersgründen gab er wohl den Braubetrieb auf. Sein Sohn Carl Flinzberg führte danach nur noch die Bäckerei weiter. In diesem Zusammenhang dürfte auch die Kellergartenwirtschaft aufgegeben worden sein.
Hier handelte es sich um ein Gartenhaus, welches in den 1960er Jahren beim Ausbau des Thüringer Viertels (Hildburghäuser Weg, Saalfelder Straße) abgerissen wurde. Es befand sich am Südhang des Adamibergs.
Zitat von Christian im Beitrag #27Judenberg 4 1931 Berta Baum, ein Gartenhaus ........... Hier handelte es sich um ein Gartenhaus, welches in den 1960er Jahren beim Ausbau des Thüringer Viertels (Hildburghäuser Weg, Saalfelder Straße) abgerissen wurde. Es befand sich am Südhang des Adamibergs.
Auf einem Stadtplan um 1930 sind in diesem Bereich zwei kleine Gebäude eingezeichnet (siehe rote Pfeile von mir). Auch die Kelleranlage am Eck Judenberg/Treppenweg Adamiberg ist auf diesem Plan erkennbar. Sonstige blassrote Linien auf diesem Stadtplan stammen von einem damaligen Stadtplaner:
Judenberg 4, Stadtplan ca. 1930.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
1872 Theodor Köppen, Privatier (Remise und Stallung)
1894 Erbengemeinschaft Köppen
1898 Hermann Huck, Eisenbahnarbeiter
1900 Arthur Catterfeld
1919 Alfred Müller, Korbwarengroßhandlung
1955 Arthur Kreusel
Dieses Haus hat mit dem heutigen Gebäude Judenberg Nr. 5 nichts zu tun. Es lag direkt an der Straße und ist wohl in den 1960er Jahren abgerissen worden. Auf Rolfs Stadtplan ist das Haus noch eingezeichnet.
Zitat von Christian im Beitrag #29Judenberg 5 1872 Theodor Köppen, Privatier (Remise und Stallung) ................. Dieses Haus hat mit dem heutigen Gebäude Judenberg Nr. 5 nichts zu tun. Es lag direkt an der Straße und ist wohl in den 1960er Jahren abgerissen worden.
Naja, weil ich's fotografiert habe; hier das heutige Haus "Judenberg 5":