Auf speziellen Wunsch von Rolf beschäftigen wir uns mit dieser kleinen Stichstraße.
Sie beginnt am Marschberg. Franz Eberlein macht es sich bei der Erklärung des Namens leicht, wenn er schreibt, dass sich die Straße auf dem hügeligen Marschberg befindet.
In der Straße befinden sich wenige Häuser. Umso interessanter sind diese.
Noch ein paar heutige allgemeine Fotos zur Hügelstraße, weil man sich die - auch als "alter Coburger" - nicht so bewusst anschaut: (bei gutem Wetter kann jeder fotografieren)
1912 Julius Hauck, Kaufmann, Inhaber der Firma "Bagge & Hauck, Export und Engros-Geschäft, Bürsten, Haushaltungsartikel, Spielwaren.
Zur Geschichte: Das Berliner Baugeschäft "Meier & Werle" errichtete für den Bildhauer Gustav Stellmacher 1899 eine Villa als Wohn- und Ateliergebäude. Die Villa birgt ein Kriegskuriosum. 1939 wurde das Turmdach abgetragen und man errichtete auf einem Flachdach eine Geschützstellung.
Hier noch die ausführlichere Hausbeschreibung aus der Denkmalliste:
"Die Berliner Firma Meier & Werle baute 1899 dieses Jugendstilhaus als Wohn- und Ateliergebäude für den Bildhauer Gustav Stellmacher. 1912 erwarb der Kaufmann Julius Hauck das Anwesen und ließ im selben Jahr durch das Burckardt’sche Baugeschäft einen Keller ausschachten und eine Veranda anbauen. In den Jahren 1913 bis 1928 wurde das Haus mehrfach um- und ausgebaut. Der Balkon erhielt eine Glasüberdachung, das Dachgeschoss wurde teilweise erhöht, um weitere Zimmer zu erhalten, und dem Erdgeschoss ein Anbau hinzugefügt. 1939 trug man die ursprünglich steile Turmhaube ab und errichtete auf dem dadurch entstandenen Flachdach eine Geschützstellung. 1947 erhielt der Turm dann sein heutiges flaches Satteldach. Im Rahmen einer Gesamtsanierung wurde 1999 dem Gebäudes ein dreigeschossiger Treppenerker vorgesetzt. Im Inneren des aufgrund der Hanglage mächtig wirkenden Hauses blieben trotz der zahlreichen Umbauten die ursprünglichen Jugendstilbemalungen der Flurdecken und -wände erhalten. Auch im in Fachwerk ausgeführten Hauptgeschoss finden sich noch Jugendstilelemente wie drei große dreibahnige Korbbogenfenster und gelb abgesetzte Bögen mit Löwenkopfmasken. Das ganze Gebäude wirkt durch die vielen Anbauten mit Kastenerkern, Altanen, Türmen und unterschiedlichen Dachformen stark zerklüftet, erhält dadurch aber auch einen besonderen Reiz."
Wäre interessant zu erfahren, was dort für ein Flak Geschütz postiert war. In Coburg soll es ja keine schwere Flak gegeben haben.(Weiter unten im Weichengereuth soll Flak gestanden haben und hinter Waldrich am Beerhügel. Die hier aufgestellten Kanonen könnten "Flak 20 mm 38" oder "Flak 20 mm 38 Vierling" gewesen sein.(?) Wer war die Einheit? Wo war die Besatzung unter gebracht? Ob sich dort in dem Haus noch jemand erinnert?
1910 ließ der Bildhauer Otto Poertzel hier ein Wohnhaus mit Atelier errichten. Er starb 1963. Im hiesigen Forum haben wir bereits über ihn und sein Werk berichtet.