Hierzu gibt es wie zu den meisten Kreuzsteinen und Steinkreuzen des Mittelalters - die als Gedenkkreuz, entweder aufgrund eines Unglücksfalles oder als Sühnekreuz z. B. bei Totschlag von dem Täter errichtet werden mußten. Bei der Wolf di Mahd soll die Magd auf dem Heimweg nach Rotberg von der Spinnstube in Mitwitz von Wölfen überfallen worden sein ( siehe auch die Homepage der Marktgemeinde Mitwitz). Zu den Steinkreuzen und Kreuzsteinen verweise ich auf die Unterlagen im Stadtarchiv von Dr. A. Weis und auf die Seiten der Dt. Steinkreuzforschung. Mit freundlichen Grüßen Bernd Lorenz
Hallo Bernd,grüße Dich hier im Forum.Deine Zeilen über Wolf di Mahd, nimmst Du mir vorweg,hatte das schon vor einiger Zeit angekündigt.Macht aber nix!-Mich freut es, wenn man einen "Gleichgesinnten" hier im Forum trifft!! mfg gerd
Um 1965 umfaßte der damalige Landkreis Coburg über 200 Städtchen, Dörfer, Weiler, und Einzelhöfe. (Sie sind heute in 17 Großgemeinden und Verwaltungsgemeinschaften zusammengefaßt.) Die Meinung, diese Zahl stelle einen absoluten Höhepunkt in der Besiedlung dar, ist irrig: Um 1300 gab es in diesem Gebiet nach rund 50 Orte mehr! Da einige davon im Bereich der heutigen Gemeinde Ebersdorf lagen, werden ich diese hier mal vorstellen.
Alle diese Orte bestehen nicht mehr. Es sind - mit Ausnahme von Vorke - Wüstungen. Was sind nun die Ursachen dafür, dass sie "wüst" wurden? Sicher sind diese vielgestaltig.
Wesentliche Ursache sind das Absinken des Grundwassers, nicht zuletzt durch die großen Rohdungen, weiterhin die Erschöpfung des Bodens, der einfach keine Ernte mehr hergab. Kriege spielen weniger eine Rolle: Der Bauernkrieg kam hier nicht zum Durchbruch und aus dem Dreißigjährigen Krieg ist im Coburger Land nur das Dorf Gellenhausen bei Rodach bekannt, das wüst wurde.
Es fällt auf, dass alle hier aufgeführten Wüstungen im Ebersdorfer Raum um 1320 letztmals genannt werden. Sollten vielleicht bei der Pestkatastrophe des Jahres 1349 die Bewohner ausgestorben sein? (Die Wissenschaft gibt in Europa 28 Millionen Pestopfer an, bei einer Zahl von vorher 40 Millionen. Die Zahl der Orte in Deutschland innerhalb der Grenzen von 1937 sank zwischen 1300 und 1500 von 190000 auf 130000!)
Pestkatastrophen und Hungernöte dezimierten auch in den folgenden Jahrzehnten die Bevölkerung. Dafür bieten die Jahre 1437/38 ein Beispiel. In diesen Jahren kam es in vielen Ländern Europas zu einer schweren Hungersnot, die an Dauer, Intensität und furchtbarer Wirkung viele vorangegangene KAtastrophen übertraf. Diese Ernährungskatastrophe war vor allem auf große Ernteausfälle infolge langer, kalter Winter und verregneter Sommer zurückzuführen. Hussitenkriege, Mäuse- und Hamsterplagen verschärfen die Not, die in vielen Dörfern zu einem Massensterben führte und im Jahre 1438 ihren Höhepunkt erreichte.
"In diesem 1438. Jahr, so heißt es in der Thüringischen Chronik, war große Teuerung in Thüringen und anderen Landen, also dass die Leute Hungers starben und in Dörfern, Flecken und Straßen tot niederfielen und unbegraben lagen....und dieweil die Leute also tot lange Zeit hin und wieder unbegraben lagen, so ward die Luft davon vergiftet und entstand auf solche Teuerung daraus eine ganz geschwinde Pestilenz und ein grausam Sterben und starben noch viel mehr Leute daran, denn vormals an Hungersnot gestorben, also dass manch Dorf, ja auch voeö Städtlein gar ausstarben und darinnen kein Mensch zu finden war." -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[color=yellow]Tanneich:[/color] Der Ort lag zwischen Kleingarnstadt und Oberfüllbach. Im Jahre 1317 wird er erstmals genannt und erscheint dann nochmals 1325 als Tenech und 1349 als Tennich, um dann zu verschwinden. An seine Existens erinnert das Dähnigbrünnlein in der Kleingarnstadter Flur, das sehr warhscheinlich der Drofbrunnen von Tenneich war.
[color=yellow]Hölzles:[/color] Der Ort ist eine Gründung des Bistums Bamberg. Sein Name erscheint als Holzlin und Holezlinas 1272 im Zusammenhang mit der Klostergründung in Ebersdorf/Frohnlach. 1291 steht dann ein Holzelin, bevor 1317 mit Hölzöin verschwindet. Eine Erklärung des Namens erübrigt sich. Er hat sich im "Hölzig", einem Ebersdorfer Flurnamen erhalten.
[color=yellow]Etzenfeld:[/color] Der Ort zwischen Ebersdorf und Grub erscheint unter den Orten mit Rechten im Lichtenfelser Forst. 1264 wird er erstmals als Ezenvelt genannt. 1273 als Ezzenuels und 1323 nochmals als Ezzenwelt. - In der Urkunde von 1384 über die Holzgerechtigkeiten iim Forst erscheint dann ein Etzelkorn im Zusammenhang mit den anderen Rodungsdörfern. Der Name taucht sonst nicht wieder auf. Es könnte sich um Etzenfeld handeln.
[color=yellow]Schnei:[/color] Der Ort lag zwischen Frohnlach und Großgarnstadt im sog. Powalla-S :)! Schon im Copialbuch der Abtei Fulda, in dem die Grenzen des Banzer Waldes beschrieben werden, erscheint der Name Schneibach. Der Ort selbst wird als "sniva" in einer Urkunde des Jahres 1195 und im Stiftungsbrief des Klosters Sonnefeld in Ebersdorf genannt. 1317 taucht er nochmals im Henneberger Urbar als Schneyegen auf, dann ist er wohl wüst geworden, jedoch werden noch im 16. Jahrhundert zwei wüste Güter dort genannt. Die Herkunft des Ortsnamens leitet Sprachforscher von dem slawischen Wort "sniva" ab, dessen Wortstamm sich auch in "Schneise" erhalten hat. Es hat etwa die Bedeutung von "Grenze".
[color=yellow]Vorke (Forke):[/color] Dieser Ort ist eine Gründung des Bistums Bamberg. Er nimmt eine Sonderstellung ein. Erstmals wird er 1195 genannt in einer Urkunde über den Banzer Wald. Weitere urkundliche Nennungen erfolgen 1288 und 1291 als Vorcke und 1333 als Vorc.
Die Herkunft des Namens ist umstritten. Der Ort lag gegenüber von Frohnlach auf der anderen Seite des Baches. Im Laufe der Zeit wuchs er mit Frohnlach zusammen und ging in diesem Ort auf.
Interessante Sachen Bobo.Schaue auch einmal auf die Landschaft links von der Itzlinie-hier sind auch mehrere Ortschaften verschwunden.(War aber schon mal hier im Forum darüber geredet worden) mfg
suche Infos über die Geschichte Frohnlachs und das Umfeld. Orte mit Namen Focke, Schney (nicht das bei Lichtenfels) sind ni den mir bekannten Unterlagen genannt. Gründung soll durch das 'erste Kloster' vom heutigen Sonnefeld erfolgt sein. Das ist aber wenig später abgebrannt und erst das 'zweite Kloster' wurde in Hoffstetten errichtet.
suche des weiteren Unterlagen über den Absturtz einer Focke Wolf in der Nähe von Frohnlach (heute Fliegerwiese).
Wer hat Unterlagen, bzw. weiß wo man welche bekommen kann?
Unter http://www.frohnlach.de -Geschichte ist eine Kurzform der Frohnlacher Chronik veröffentlicht. Diese Ortsnamen kommen auch im Buch von W. Lorenz vor, welcher sich mit der Entwicklung des Klosters (erst Frohnlach - dann abgebrannt - später Sonnefeld) beschäftigt hat. Jochen
Habe neue Unterlagen zu Frohnlachs Geschichte. Da haben sich verschiedenste Wissenschaftler mit beschäftigt. Unter http://www.frohnlach.de habe ich da einiges zusammengetragen. Kommt noch einiges - wenn ich die Zeit habe alles zu digitalisieren! Gestern war ich an der ursprünglichen Niederlassung. Ist mittlerweile gut zu Fuß erreichbar!
hi christian! hab gelesen daß in dem buch "coburg im spiegel der geschichte" wüstungen verzeichnet sind. blöderweise komm ich nimmer an das buch ran. kannst du mir vielleicht die karte rüberschicken? heuhuepferle@web.de danke, robert