Hallo Gerd, Du schreibst man habe die Stadt "höhergelegt" um dem Grundwasser zu entgehen - aber auch im Marktbereich ist der Grundwasserstand ziemlich hoch - dürfte Hangwasser sein. Im unteren Bereich der Judengasse (Ecke Judengasse/Löwenstraße) befand sich ein kleiner "Tante Emma-Laden". Auf viel Wasser weist aber der Begriff "Floßsteg" hin. Die Straße hinter dem Backsteinhaus, in dem sich der türkische Verein befindet (gegenüber der Löwen-Apotheke), heißt Floßsteg! Hierher flößte man Holz für die Stadt. Jürgen
Zum Thema Hochwasser und Judengasse habe ich folgendes anzumerken. Bei dem Jahrhunderthochwasser im Jahre 1909 lag die Hochwassergrenze im Einmündungsbereich Webergasse/Judengasse. Es gibt auch Aussagen von Chroniken die berichten, das einige Hochwasser sogar bis zum Judentor gereicht hätten. Alles in allen lässt sich sagen das der innere Kern der Altstadt auf einem Plateau sich befindet, der sehr schwer vom Hochwasser überschwemmt werden kann. Das ist wieder ein Hinweis darauf, das sich die mittelalterlichen Städteplaner sich etwas dabei gedacht haben.
Hallo Christian, da kann ich nur beipflichten. Es ist sogar schon erzählt worden, dass auch im Bereich Leopold-Straße Wasser gestanden haben soll; wenn ja, dann kann aber es nur vom Stetsambach hervorgerufen worden sein. Mein Beitrag vom 25.6. bezog sich jedoch nur auf den Grundwasserpegel. Dass es früher größere Überschwmmungen gab, ist ganz normal; damals hatte man auch noch keine Flußbegradigungen durchgeführt. Diese Begradigungen halfen aber nur dort, wo sie unmittelbar durhgeführt wurden. Die heutigen Überschwemmungen, z. B. hier in Coburg, resultieren in der Hauptsache auf die Versiegelung der Flächen. Noch vor 60 Jahren waren kaum Hofflächen wasserundurchlässig versiegelt, während dies heute überhand nimmt. Durch diese Versiegelung werden die Niederschlagswasser sehr schnell der Kanalisation zugeführt und somit auch den Vorflutern. Das gleiche gilt auch bei Dachabwässern; früher wurde auch hier viel mehr versickert, aber heute müssen sie in den Kanal eingeleitet werden. Diese Wassermengen fehlen aber wieder beim Grundwasser - ein Teufelskreis! Die Beseitigung der Mäander bewirkt, dass das Problem nur flußabwärts verlagert wird (hieraus resultieren auch die großen Überschwemmungen an z. B. Rhein und Donau. Gott sei Dank ist man nun klüger geworden und versucht die Flüsse zu renaturieren, d. h., man baut wieder Mäander ein. Jürgen
Hallo aus Lima, die Bäckerei Rainer Hofmann kenne ich sehr gut - ich habe dort von 1980 bis 1983 meine Bäckerausbildung gemacht. Es waren sicher die schwersten Jahre meines Lebens (Lehrjahre sind keine Herrenjahre) doch wirkliche gute Erinnerungen habe ich wirklich nur von der Senior-Chefin und dem Seniorchef. Marianne Hofmann war in dieser Zeit wie eine Mamma für mich, der Sohn hatte die Bäckerei ja übernommen und regierte cholerisch mit eisener Faust. Sehr oft ist mir die Senior-Chefin mit Tränen in den Augen entgegen gekommen, sie hatte geweint weil der Junior sie wieder so "Angeschrien" hatte und ziemlich gemein zu ihr war. Dabei hatte sie ein Herz aus Gold, sie war immer im Betrieb und hat unermüdlich gearbeitet obwohl sie ja schon in Rente war. Ich habe damals als 15 jähriger Bäckerlehrling ungefähr 118 DM bekommen auch zur damaligen Zeit nicht viel (eine Busfahrt von Coburg zu meinem Heimatort Wiesenfeld kostete 2,20 und eine Flasche Multivitaminsaft von Aldi in der Mohrenstrasse 1,49) da hat mir meine Senior-Chefin immer heimlich etwas Geld zugesteckt und mir öfters mal auch Süssigkeiten gekauft. Meine Erinnerungen an diese Zeit sind noch ausgesprochen lebhaft wenn auch nicht besonders angenehm. Die Zeit war für mich sehr schwierig und schmerzhaft und deshalb denke ich an das einzige Positive dieser Zeit - ich denke an Marianne Hofmann ! Ich habe sie nie vergessen und ich werde sie nie vergessen.