Verbindungswege

#1 von gerd , 20.11.2008 19:24

Hallo zusammen.
Wenn man so an die Kindheit zurück denkt,in Coburg verbracht ,kommen mir manchmal Wege in den Sinn,die eigentlich recht unscheinbar,aber für mich(uns)von Bedeutung waren.So gab es eine Anzahl von Wegen,oft nur Fußwege, meißt zwischen Grundstücken hindurch,welche gerne als Abkürzungen genutzt wurden.
So ist mir ein solcher Weg im Gedächtnis, wenn wir vom Jugendheim in der Rosenauerstraße hinauf ins "Birkenwäldle" bzw. zur Festung gingen.Dieser Fußweg führte hinter dem "Sommerbad"vorbei,ging über eine hölzerne Hahnflußbrücke und mündete im Hahnweg.Dort im Hahnfluß soll sich auch die erste "Schwimmanstalt"von Coburg befunden haben,welche von der "Garnison" genutzt wurde.(Wer weiß darüber näheres??)
Ein weiterer solcher Weg befand sich unterhalb vom Birkenwäldle am Beerhügel.Dieser Weg ging damals zwischen Gärten hindurch und gehörte ebenfalls zu unserem "Revier"!
Manche Abkürzungen waren aber "nicht öffentlche Privatwege"und durften nicht betreten werden.(Doch wer hielt sich daran??)
Und so gab es mit Sicherheit mehrere solcher Wege in der Stadt,teilweise verschwunden,da dort neue Stadtviertel entstanden sind.Man könnte einige aufzählen,so z.B.Fußweg von der Langen Gasse hinunter zum Probstgrund.-Oder Lange Gasse zum Pilgramsroth.Von der Strassburgerstr.zur Eupenstraße.
Gab es da nicht auch einen Treppenweg vom "Minigolfplatz" hinunter in Richtung Judenberg/Unterführung?-Und wer kennt da noch solche Wege?
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RE: Verbindungswege

#2 von Jürgen , 20.11.2008 22:00

Hallo Gerd,
den Fußweg vom Adamiberg (mit Treppen) zum Judenberg gibt es noch! Der Treppenweg führt bis hinauf zum Hildburghäuser Weg, am Kindergarten "Tante Böhm" und am Albertihaus vorbei. Rechts am Hang (oben) ist das Jean-Paul-Häuschen (das jetzige Türmle); vor dem Albertihaus zweigt rechts - von unten gesehen - ein Fußweg ab, der parallel zur Adamistraße verläuft und am Lütkemeyer-Haus ebenfalls nach oben führt. Dieser ging früher weiter durch das jetzige Gelände des Minigolfplatzes. (zum Minigolfplatz kann Dir Patrick einiges sagen!)
Den Fußweg zum Birkenwäldle und zur Schanze kenne ich auch noch - habe einmal von da oben Jörg Metzing zum Jugendheim getragen weil er sich den Fuß verstaucht hatte; der "Weitertransport" erfolgte dann per Fahrrad - habe ihn aufs Rad gesetzt und zum Marstall geschoben.
Das "Böhms-Gässchen" dürfte Dir auch ein Begriff sein: Vom Zinkenwehr zum Ernstplatz - gibt es heute auch noch.
Oder der Verbindungsweg vom Parkplatz Veste am Gustav-Freytag-Brunnen vorbei zur Sprungschanze und Birkenwäldchen.
Gruß Jürgen

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RE: Verbindungswege

#3 von gerd , 21.11.2008 17:27

Norbert,das mit den Starken Nerven ist gut ausgedrückt!
Gerade der "Weg" von der Badergasse durch den Hof vom Hofbräusaal/Passage Kino war manchmal nicht ganz einfach!Und war da nicht auch eine beliebte Abkürzung vom Gustav Freitag Weg durch das riesige Anwesen Richardi,dann weiter Bie....Garten runter zum Brauhof?(oder durch die Scheune??)
Jürgen-gell an das "Birkenwäldle" hat jeder so seine Erinnerungen.??(Da war doch im "Auslauf" der Sprungschanze auch manchmal Sonnwendfeuer?)
Norbert,zum Hinweis "Erste Schwimm/Badeanstalt"in Coburg am Hahnfluß,habe ich doch irgendwo entweder Ansichtskarte(n) oder Bild(er) in einem Buch über Coburg gesehen!?
Der BMW Herold hat mir einmal erzählt,das etwa auf der "Höhe" von Klinik/Maschinenfabrik Gemmer Rosenauerstraße ein Bad im/am Hahnfluß gewesen sein soll.Gibts da Näheres drüber?Übrigens Herold kann von Feuerwehreinsätzen in der Stadt erzählen,während des 2.W.K.Sein Vater,der im Krieg die kaputten BMW Gespanne und Maschinen reparierte (die hatten mehrere Monteure)sollen auch Feuerwehr Aufgaben übernommen haben.Interessant: Die Feuerwehr hieß im 3.Reich "Feuerpolizei" und die Fahrzeuge waren Grün!!
(Ein solches Fahrzeug wird heute noch von der Feuerwehr Mainleus bei Kulmbach in Stand gehalten und ist gut zu besichtigen)
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RE: Verbindungswege

#4 von Christian , 21.11.2008 17:29

Hallo Gerd,
bezüglich der Schwimmanstalt kann ich folgendes sagen. Mit der Turnerbewegung (Turnvater Jahn usw.) kam auch das Schwimmen nach Coburg. So wurde um 1850 bereits am Sonntagsanger, auf dem Gelände der Firma Pfiffer, eine Schwimmschule errichtet, die später in städtische Regie überging. Diese Schwimmschule wurde in 1880er Jahren dann in die Rosenauer Straße, auf das Gelände des jetztigen Freibades gelegt. Laut dem Adressbuch aus dem Jahre 1905 gab es in der Rosenauer Straße eine weitere Badeanstalt, welche von einem Ludwig Müller betrieben wurde und den Titel "Hofbadeanstalt" bekam. Später war an der Stelle die Maschinenfabrik Gemmer
Ich kenne mich da etwas aus, weil ich vor zwei Jahren zum Thema Ernst-Alexandrinen-Bad recherchieren musste, und die alten Badeanstalten herausfinden sollte.

Gruß
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RE: Verbindungswege

#5 von Christian , 21.11.2008 17:44

Mir fallen auch noch ein paar Wege ein.
Hohe Stiege (vom Bärenholzweg hinunter in den Kürengrund, bei der Sturmsbrauerei)
Treppenweg von der Schalkauer Straße hinunter zum Rummental.
Treppenweg vom Gustav-Freytag-Weg hinunter zur Unteren Klinge, hinter dem Bergerblock.
die ehemalige Grabengasse zwischen Mauer und Webergasse (jetzt Freiherr-von-Stockmar-Platz)
Treppenweg von der Kleinen Rosengasse zum Ernstplatz
In der Leopoldstraße sind jetzt durch die Altstadtsanierung einige schöne Treppenwege neu entstanden.

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RE: Verbindungswege

#6 von gerd , 21.11.2008 18:13

Hallo Christian,super,ist also doch was dran,an den ersten Badeanstalten.Wie mag das da beim "Pfiffer" ausgesehen haben?Ob das Bad dort mit Wasser der Itz gespeißt wurde?
Über das Bad dort beim "Gemmer" kann sicher der Jochen etwas erzählen,muß den mal fragen.Der Hahnfluß,den wir immer nur als Kloake kannten muß früher,dort praktisch außerhalb der Innenstadt ein sauberer Flusslauf/Kanal gewesen sein.Ich glaube das spricht dafür,das sogar die damalige Speisegaststätte "Schröck" tief unten im Haus "Fischkästen"hatte,die von Hahnflußwasser gespeißt wurden.(Diese Öffnungen konnte man vom Fussweg,der zwischen dem Hahnweg und dem Rittersteich verläuft, gut sehen.)
Auf alten Plänen sind dort auch in Verbindung mit dem Wasserschloß Rosenau/Rittersdeich "Fischkästen" eingezeichnet.Ich denke das diese Anlagen alle mit Hahnflußwasser gespeißt wurden?Oder liege ich da falsch?-Wann wurde der Hahnfluß eigentlich angelegt?
Das Thema war ja hier vor langer Zeit einmal schon im Gespräch.

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RE: Verbindungswege

#7 von gerd , 21.11.2008 18:30

Norbert, zu den Wegen,welche nicht öffentlich waren, gab es doch auch so einen Zugang,der über eine Hahnflußbrücke führte,dann aber mit einer Gartentüre versperrt war.Dahinter ging eine Treppe (freiliegend) hinauf in den Hof des Anwesens,in dem sich die Fa.Olf Köppcke/Südfrüchte-das große Backsteingebäude am Hahnweg- befand.Der Weg war aber immer verschlossen!(?)und dann gab es doch noch einen Weg,der hinter dem damaligen neuen "Casino"durch Gärten hindurch zur Wiesenstraße führte.Gibts den eigentlich noch?Und gibt es heute nicht einen Zugang zum alten VFB Station vom Flossanger aus? Man sieht also,das viele solcher Verbindungswege in der Stadt bekannt sind oder waren.Für die Anlieger manchmal ein zusätzlicher Zugang zum Anwesen,oftmals auch bei starkem Personenverkehr ein Anlass zum Ärger,wenn Zeitgenossen dann,"ex und hopp"ihren Müll über den Gartenzaun dort "entsorgten"!!(Bei uns hier muß einer dem "Jägermeister" den Kampf angesagt haben,die Schwieger... wollte schon einen Glaskontainer aufstellen!(hahaha)
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RE: Verbindungswege

#8 von Christian , 21.11.2008 18:52

Zitat aus dem Buch "Die Itz" von Georg Aumann und Karl-Ulrich Pachale (Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Band 15):
"Das Wasser des Hahnflusses diente zudem über viele Jahre hinweg zur Speisung des sog. Prinzenbades, das in einer Schlinge des Laufes an der Rosenauer Straße durch einfaches Ausschachten von Grund für die "Schwimmschule" eingerichtet worden war: Als einziges "hier existierendes Freibad" besonders tagsüber für die Kinder und am Abend für die "minderbemittelte Bevölkerung" vorgesehen - vorausgesetzt, man fand dann noch Zutritt: "Oft aber ist der Gang nach dem Prinzenbad ein unnützer, denn kommt man hin, so ist das Bad bereits von Soldaten besetzt, während eine Compagnie zur Ablösung bereit steht und so natürlich für den Civilisten kein Platz ist..." Mit der Errichtung des heutigen Bades 1926/27 fast an der gleichen Stelle konnte die Stadt dieses so viele Jahre lang bestehende Problem schließlich zur Zufriedenheit für alle lösen."

Im gennanten Buch gibt es auch eine Skizze dieses Prinzenbades.

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RE: Verbindungswege

#9 von gerd , 21.11.2008 19:03

Christian,könnte das heißen,das der Hahnfluß dort in Windungen( "in einer Schlinge des Flusslaufs") geflossen ist?Weiter in Richtung Cortendorf,dort,etwa gegenüber von Waldrich,wo tiefer liegend als der Hahnweg,die Mühle liegt(weis nicht wie die heißen)macht ja der Hahnfluß Windungen,auch beim Langenstein ist das doch so!?

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RE: Verbindungswege

#10 von Christian , 21.11.2008 19:23

ja das ist korrekt, der Hahnfluss hatte im Bereich Rosenauer Straße / Hahnweg zahlreiche Schleifen.

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