"Busbahnhof" ist eigentlich die falsche Bezeichnung: Es war das Busdepot. Der Busbahnhof früherer Jahre im eigentlichen Sinne war der Marktplatz, an allen vier Seiten: Rathaus für die Linien in den Stadtosten, vor Tchibo in Richtung Creidlitz und Ahorn, vor dem Stadthaus in Richtung Neuses, Dörfles und Scheuerfeld, und einige wohl auch vor Leder-Herzog.
Gefährliche Sache bei Regen auf dem Pflaster! Am Stadthaus rechts in die Spit rein, war zweispuriges Abbiegen an der Ampel möglich...es sollte wohl dann Reisverschluss gelten. Da starteten manche wie am Nürburgring.... F.H. fuhr einmal im Kreisverkehr mit seiner Horex recht flott los und segelte genau vor die Füße der Leute die beim "Woll Petz" auf den Bus warteten.... An einem Winterabend im Dez. 1967 ging auf dem Marktplatz nichts mehr...soviel Schnee hatte es da rausgehauen, das selbst die Busse dort Schneeketten aufgelegt haben. Wie es dann an den Steigungen in der Stadt aussah???...Der Anger, eine einzige schöne Schneedecke und nur ganz wenig geparkte PKW.....Da konnte man wunderbar seine Kreise ziehen und diverse "Schleudereinlagen" waren möglich....bis die "Grünen" kamen. Die Autos waren ja damals alle etwas kleiner, Fussgängerzone waren noch nicht und so konnte man (fast) überall einen Parkplatz bekommen. Obwohl ja ab Mitte der 60er Jahre die Motorisierung so richtig einsetzte! Um den Albert herum gab es Parkplätze, man konnte also auf die Schnelle eine Bratwurst oder in der Herrengasse ein Schaschlik holen. Auch die Stammkneipen waren mit wenigen Schritten zu erreichen. Freitagabend: Treffpunkt beim Albert, durch die Spit ( das war die "Sehen und gesehen werden Meile") nach dem Spitaltor ( um dem Tor herum war der Verkehr mit Ampeln geregelt!) links ab zur Mohrenstraße, hier gab es manchmal schon etwas Stau, weil die Leute ins "Passage Kino" , bzw. in den Mohrensaal gingen - Mohrenstraße links und rechts parkende Autos, weiter über die Kreuzung Mohren-Löwenstraße, mit dieser sonderbaren Ampel....zum Bahnhof....Massen von Fahrgästen schoben sich aus dem Bahnhof und viele Bundeswehr Soldaten kamen in Uniform zum Wochenend Urlaub nach Hause. Da konnte es schon mal passieren, das man im 500er Fiat zu fünft(!!) saß! Wieder zurück zum Markt, das Auto geparkt und die Stammkneipe angelaufen. So begann damals oftmals das Wochenende ......
Schönes Zeitdokument! Die Ampel in die Spit rein zeigt grün. Interessant, das dort auch noch ein Stoppschild stand.... war die Ampel nachts aus hatte der Verkehr vom Steinweg kommend Vorfahrt....Dort beim Durchgang am Stadtcafe war beliebter Treffpunkt aller möglichen Leute..."Piazza" wurde es bei manchen genannt.... Da kann man schön sehen, wie die Motorisierung zugenommen hatte, wenngleich das schon späteren Datums war...Golf ist zu erkennen, K 70 (?)Kadett usw....
Die beiden Straßenlaternen vor dem Gräfsblock gibt es noch. Sie stehen heute vor dem Ernestinum am Glockenberg. Gefertigt wurden sie von der Schlosserei Krummholz.