Liebe Foris,
als der Beschluss zum Abriss des Alexandrinenbads und zum Bau der Verbindungsstraße von der Viktoriastraße zur Lossaustraße fiel fiel, hatte ich Coburg bereits zum Studium verlassen. Deshalb habe ich damals die Diskussion darum nicht mitbekommen.
Unabhängig wie diese Entscheidung heute gesehen wird, würde mich mal interessieren, ob es - ähnlich wie beim Abriss der "Spindler-Villa" und zuvor des Bürglasstors - eine wochenlange Diskussion in den Coburger Zeitungen und der Bevölkerung gab, und vor allem ob Alternativen für die Lenkung des immer dichter werdenden Verkehrs diskutiert wurden.
Die alte Judenbrücke war ja mit Sicherheit nicht dem Verkehr gewachsen und galt nach meiner Erinnerung bei Fortsetzung des damaligen status quo sogar als einsturzgefährdet. Ich habe im Sommer 1970 mal ein paar Wochen bei der damaligen Firma Elektro-Thau gearbeitet und das dort live mitbekommen. Der Sonntagsanger war dem Verkehr auch nicht gewachsen, zumal die Schlachthofkreuzung als neuralgischer Punkt galt, nicht nur wegen des Bahnübergangs, sondern auch wegen der Unübersichtlichkeit aus allen Richtungen (ein Grauen für alle Fahrschüler). Die Stadtautobahn gab es noch nicht, geschweige denn die A73. Aber die Räume Rodach / Meeder, Neustadt und das damals schon aufstrebende Rödental wurden immer stärker motorisiert, und die Verkehre (LKW's von und zu den Industriebetrieben in Rödental und Neustadt und dem Coburger Norden !) mussten sich ihren Weg durch Coburg suchen.
Ich erinnere mich, das damals schon eine Osttangente als Tunnel von der Ketschendorfer Straße über die Obere Anlage und unter dem Schlossplatz durch in die Allee diskutiert wurde. Aus heutiger Sicht wohl eher ein Horrorszenario, gegen den der Bau einer Tiefgarage unter dem Schlossplatz nichts wäre.
Hat jemand noch Erinnerungen oder alte Zeitungsartikel?