Ich war gestern zu einer kurzen Stippvisite in Coburg und am Anger (bekanntlich der Stand vom Albertsplatz) zu einer fantastischen Bratwurst (ist die Luft am Anger so viel besser? ). Leider hatte ich vom vorherigen Verwandtenbesuch schon Apfelkuchen satt, sonst hätte ich noch eine bis zwei mehr geegessen.
Die Betreiberin hat mir gesagt, dass auf Vorbestellung auch Mitnahme in Folie eingeschweißt möglich ist, sie aber den Versand nicht organisieren kann. Sie hat mir aber den Namen der Fleischerei in Rödental verraten, die sie beliefert. Diese hat, wie ich eben recherchiert habe, offenbar keine Internet-Seite.
Man müsste evtl. mal telefonisch klären, ob sie auch versenden, und vielleicht sogar nach Amerika. Wer Interesse hat, den Namen und die Telefonnummer der Metzgerei zu erfahren, sende mir bitte eine private Mail.
Am Freitag habe ich vorläufig meine letzte Coburger Bratwurst auf dem Marktplatz gekauft. Für 1,80 € ein dürres Ding mit einer kleinen Halbsemmel , nööö danke, das muss ich mir nicht antun, da kauf ich mir lieber beim Metzger 3 rohe und brat die zuhaus in der Pfanne, auf die sch... Kiefernzapfen ist gepfiffen.
Außerdem wissen wir ja, das durch das abtropfende Fett beim offenen Bratfeuer Krebsgefahr besteht.
.....Die Grossmutter hatte ungefähr von 1910 bis Ende der 50er Jahre einen Bratwurststand auf dem Markt.(Grossmanns Bratwürste) Ich könnte nicht sagen,das sie an Krebs gestorben ist!
Die Kiefernzapfen machen doch erst den Geschmack aus. Die Würste auf dem Markt sind in der Tat nicht so gut wie auf dem Anger.
Das mit den krebserregenden Benzpyren, oder wie die Viecher heißen, sollte ja mal vor rd. 40 Jahren zum Bratwurstverbot führen. Aber schon damals wurde empirisch festgestellt: Cobruger Bratwurstbraterinnen werden steinalt und sterben in aller Regel nicht an Krebs. Also stimmt die vielleicht irgendwo im Labor entwickelte Theorie nicht mit der Praxis des Lebens überein.
Und dass man mit 1,80 EUR als Bratwurstbrater oder Metzger auch nur annähernd wohlhabend wird, halte ich für ein Gerücht. So viele Würste gehen da nicht über den Tresen: Nach Abzug der Mehrwertsteuer, des Wareneinkaufs, der Kühla, der Standgebühren an die Stadt, der Abschreibung für den Stand (so ein Ding soll angeblich 25.000 EUR kosten) und der vielen sonstigen Kosten bleiben pro Wurst vielleicht 0,50 EUR beim Betreiber hängen. Oft müssen da zwei Leute arbeiten, zumindest in den Stoßzeiten, und das bei Wind und Wetter. Der Stundenlohn VOR Steuern und Sozialversicherung (auch Arbeitgeberanteile, die Selbständige selbst aufbringen müssen) liegt vielleicht bei 15 EUR. Dann muss der Stand aber schon sehr gut laufen. Und bei Krankheit gibt es nichts.
Was bekommt man für 1,80 EUR?
1) Ein paar Zigaretten. 2) Etwas mehr als einen Liter Benzin. 3) 2 Flaschen Bier im Supermarkt. 4) Einen scheußlichen Billigwein aus dem Supermarkt.
Alles schlecht, ungesund, also doch lieber Bratwurst. Den Geschmack habe ich am Freitag noch 300 km hinter Coburg im Munde genossen und den von meiner Beifahrerin angebotenen Hustenbonbon konsequent abgelehnt.
Stammbus
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Da stimme ich voll und ganz zu. Man sollte noch eines bedenken: Es gibt insgesamt 10 Bratwurstbrater die jeweils zu zweit stehen, also man als 5 "Parteien" ansehen kann. Bei einem durchschnittlichen Monat von 30 Tagen steht eine Partei höchstens sechsmal auf dem Markt. Aber da müssen sie schon jeweils zu zweit stehen. Weil dies an den meisten Tagen sich aber nicht rentiert, steht ein Bratwurstbrater alleine im Wechsel mit seinem Kollegen. Es ist also durchaus möglich, dass man nur 3x mal ran darf. Wenn du dann noch einen schlechten Tag hast (Januar-Sonntag, -10 Grad, eisiger Wind) dann ist es utopisch 1000 Bratwürste zu verkaufen. Da ich mich ein wenig in der Branche auskenne, kann ich sagen, das man an solchen Tagen froh ist zwischen 100 und 200 Bratwürste zu verkaufen. Bei einer durchschnittlichen Öffnungszeit von 9 bis 18 Uhr (Sonntags!) wären das zwischen 10 und 20 Bratwürste pro Stunde.
Am Freitag Nachmittag gegen 17.00 Uhr dürften da auch nicht viel mehr Würste pro Stunde über den Tresen gegangen sein (guckt mal auf den Rost des linken Bildes), die Frau hat aber allein gearbeitet. Das Wetter war brauchbar (trocken, nicht zu heiß, nicht zu kalt), der Parkplatz ziemlich voll, und die Betreiberin hatte schon Sorgen, wo sie während der Oberfrankenausstellung bleiben kann.