Zitat von Christian im Beitrag #20 ....... Die Umbenennung der Judengasse erfolgte am 07. Dezember 1938 per Anordnung des damaligen kommissarischen Bürgermeisters Wilhelm Rehlein. ........
Bürgermeister Rehlein (Mitglied der Coburger Stahlhelmgruppe, der rechte Herr auf dem Foto) 1934 vereint mit einer bekannten Coburger Persönlichkeit beim Scheidmantel-Bier:
....ob die Coburger alle die neuen Namen damals auch aufgenommen haben?....100 prozentige wohl sicher....und sieben Jahre später mussten sie schon wieder umdenken!!?..
Ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Lokals war allerdings die Wiederbegründung des ersten bayerischen SPD-Ortsverbandes nach dem Zweiten Weltkrieg am 29. September 1945 in den dortigen Räumlichkeiten. Pächter des Residenzcafes war zu dieser Zeit Roman Tobisch. Unter seiner Führung erfolgte eine Umgestaltung der Räume. Es entstand dadurch ein Tanzcafe, das sich um eine Pariser Atmosphäre mit leichter Muse bemühte. Dazu trugen auch die zahlreichen Varieteprogramme und die Gastspiele zahlreicher Künstler bei. Dabei knüpfte man an die gute alte Zeit der Zwanziger Jahre wieder an. Das Resi wurde wieder ein Treff der tanzbegeisterten Jugend, auch als in den 1960er Jahren das Ehepaar Helmut und Lieselotte Zinn das Anwesen erwarben. Doch langsam neigte sich die Zeit der Tanzcafés mit Live-Musik dem Ende zu. Die Besucherzahlen wurden immer geringer, da die Jugend nun dem Rock´n Roll und der Beatles-Musik fröhnte. Man trug der neuen Mode Rechnung und stellte das musikalische Programm um.
Gleichzeitig explodierten die Kosten für die festengagierten Musiker, sodass die Zinns sich gezwungen sahen auch hier neue Wege zu gehen. So eröffneten sie in den 1970er Jahren eine der ersten Discotheken in Coburg, welche den Namen "Big Ben" trug. Diese Disco existierte, zusammen mit einer von Zinn geführten Pizzeria, bis 1986. Danach waren in den Räumen ein italienisches und griechisches Speiselokal untergebracht. Seit 2008 befindet sich hier ein Spielsalon.
Mehr aus der Geschichte der Judengasse bei: Christian Boseckert: Eine Straße erzählt Coburgs Geschichte (Coburger Geschichtsblätter 22), Coburg 2008.