Zitat von alter Coburger im Beitrag #119Könnte es sein, das es noch Bilder gibt aus der Zeit nach 1945? Ich nehme einmal an, das man Bilder gemacht hat, bevor das Haus abgerissen wurde? Wo könnte ich mich da mal erkundigen? Presse oder Stadtarchiv?
Das Stadtarchiv besitzt aus der Zeit nach 1945 keine Bilder von den Häusern Bahnhofstraße 31 und Kanalstraße 10. In den Coburger Geschichtsblättern von 2012 habe ich zu dem Beitrag über Friedrich Lütkemeyer zwei Aufnahmen aus der Zeit Anfang der 1970er Jahre. Beide Bilder sind aus Privatbeständen. Die Blätter können aber in den Archiven eingesehen oder auch in den Bibliotheken ausgeliehen werden. Wer längerfristiges Interesse hat, kann sie auch käuflich erwerben.
Die vom Bildhauer August Sommer angefertigten Relieftafeln auf dem Giebel des ehemaligen Lütkemeyer'schen Ateliers (Bahnhofstr. 31/Kanalstr. 10) sind erhalten und im Mohrenweg aufgestellt:
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo Rolf! Neugierig gemacht durch deinen Hinweis auf den Bildhauer August Sommer, habe ich im Internet einmal etwas recherchiert und folgendes gefunden. Und zwar unter folgender Adresse
http://www.farnkraut-coburg.de Der Bildhauer August Sommer wurde 1839 in Coburg geboren und starb dort 1921. Anerkennung und Ruhm fand er aber zunächst außerhalb. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und lernte zunächst als Bossierer in Neustadt. Seine Begabung führte ihn zum Kunststudium und zur Anerkennung als Meister der Bildhauerei. Er lebte und arbeitete in München, Wien, Budapest und Rom. Erst 1898 zog er nach Coburg zurück und unterhielt ein Atelier im Hofgarten. In Coburg ist von ihm außer dem Josias-Denkmal eine der Figuren im Alfred-Brunnen zu sehen (WIKIPEDIA - downl. 05/12.
Im Internet nachzulesen ein Bericht in der Coburger Zeitung vom 25. Okt. 1911 über Enthüllung und Einweihung des Denkmals für Prinz Friedrich Josias von Coburg - Saalfeld
Ein Werksverzeichnis des Künstlers August Sommer gibt es in den Coburger Geschichtsblättern von 2011 Daraus möchte ich gerne zitieren:
Folgende Skulpturen und Plastiken erinnern an ihn:
1862 Marmorfigur eines Engels für das inzwischen aufgelassene Grab der Amalia Francke auf dem Coburger Friedhof. Heute neben der Stockmar´schen Gruftkapelle stehend.
1893 Statue für ein Denkmal Herzog Ernst II. als Jäger mit Hund im Schlosspark Reinhardsbrunn (Zu DDR-Zeiten abgebaut)
1897 Marmor-Skulptur eines segnenden Christus für das Mausoleum des Freiherren Werner von Seebach in Ziegelsdorf
1898 Figur einer Trauernden mit Palmzweig in Carrara-Marmor für die Grabstätte des Hofapothekers Heil, heute im Innenhof der Hofapotheke stehend.
1901 Beratende Funktion bei der Ausführung eines Bronzewappens des Deutschen Reiches am Coburger Bismarckturm (Bildhauer war hier Max Beyersdorf) Zwei Jahre später fertigt er ein "Reichsadlerrelief mit der Schlange in Zwietracht" in rotem Sandstein für den Bismarckturm in Heidelberg.
1902 Bronze-Figur des "Centaur im Kampf mit der Schlange" für einen Brunnen, der im Foyer des Coburger Rathauses aufgestellt wurde. Hierbei handelt es sich um eine verkleinerte Kopie eines anderen Centauren-Brunnens, den Sommer bereits 1891 für die Hansestadt Bremen entwarf. Das Gipsmodell der Figur befindet sich gegenwärtig im Westpavillon des Coburger Hofgartens.
1903 Entwurf einer Bronzefigur des "Schreck" für den Herzog-Alfred-Brunnen
1905 Relieftafeln aus gelben Sandstein für das Atelier des Theatermalers Lütkemeyer in der Kanalstraße Nr. 10.
1911 Bronzestatue für das Denkmal Prinz Friedrich Josias auf dem Coburger Theaterplatz.
1918 Marmorfigur einer in Trauer verhüllten Frau für das inzwischen aufgelassene Grab der Marie Dousche auf dem Coburger Friedhof.
Zum Anwesen Judengasse 29 ist mir noch in Erinnerung, das in den Räumen rechts vom Hauseingang, in den 50er Jahren ein Milchgeschäft namens Meeder war. Nachdem im Haus Judengasse 31,(rechts daneben)die ehemalige Schlosserei Buhmann, an den Schlossermeister Erich Krummholz über gegangen war, hatte er das Anwesen 29 erworben und baute zur Victoria Straße hin (das Anwesen geht/ging von der Judengasse bis zur Victoriastraße durch) seine neue Schlosserwerkstatt mit Wohnhaus. Viele Jahre war nun die Schlosserei dort beheimatet. Als der Straßenverkehr in der Victoriastraße (hier sei an die damals bezeichnete "Grüne Welle" erinnert!!) immer mehr zu nahm, auch die Räumlichkeiten der Schlosserei wurden zu eng, verlies Krummholz die Innenstadt und baute seinen Betrieb in Scheuerfeld neu auf. Seit vielen Jahren ist nun an der Victoriastraße ein Antiquitätenhändler zu finden.