Zitat von Christian im Beitrag #11 Malmedystraße 10 1955 Erna Schramm, Rentnerin An gleicher Stelle steht heute ein neues Wohnhaus.
Das alte Haus "Malmedystraße 10" ist älter als von 1955. Für uns war dieses Haus das "Völk's-Haus". Erna Schramm war die Mutter von Hedwig Völk, verheiratet mit Arno Völk; sie hatten 4 Kinder. Mit zwei der Buben war ich in meiner Kindheit befreundet und wir haben oft in deren großem Garten gespielt. Es gab auch einen Schuppen mit Hühnerstall. Die Völk's waren und sind eng mit dem Thüringer Waldverein verbandelt. Das alte "Völk's-Haus" wurde 1998 abgerissen zu Gunsten eines Neubaus durch die Tochter von Hedwig und Arno Völk. Mit dieser Tochter stehe ich derzeit in Kontakt wegen Fotos vom alten Haus und auch dessen Abriss. Bisher habe ich nur ein wenig aussagekräftiges Foto vom alten Haus, aufgenommen 1959 von unserer Terrasse:
Habe heute von Frau Renner nochmal definitiv erfahren, dass dieses Haus früher eine Hausnummer der Seidmannsdorfer Str. hatte (Nr. 27) und dass es auch einen Zugang von der Seidmannsdorfer Str. her gab, als die Malmedystraße ab Eupenstraße noch nicht ausgebaut war. Erna Schramm, die 1955 mit Wohsitz "Malmedystraße 10" angegeben ist, war laut Adressbuch von 1937 in der "Seidmannsdorfer Str. 27" gemeldet. Sie ist laut ihrer Enkeltochter aber in diesem Zeitraum nicht umgezogen:
Zitat von Christian im Beitrag #13Ältere Daten sind für die Nr. 10 nicht auffindbar.
Der obere Bereich der Malmedystraße ab Eupenstraße wurde erst um 1953 ausgebaut (der bis dahin unausgebaute der Teil Malmedystraße zwischen Eupenstraße und Seidmannsdorfer Str. wurde damals als "Indianerpfad" bezeichnet). Am steilsten Stück zwischen Eupenstraße und Breslauer Straße war beim Teeren die Straßenwalze durch die Steigung überfordert. Sie wurde deshalb an die Seilwinde vom LANZ-Bulldog der Baufirma Max Janson gehängt und so raufgezogen bzw. runtergelassen . Es kann sein, dass die älteren Häuser der oberen Malmedystraße früher der Seidmannsdorfer Straße zugerechnet wurden (auf dem beigefügten Stadtplanausschnitt von ca. 1930 habe ich die in Frage kommenden Häuser mal mit den Hausnummern der Malmedystraße von 1955 versehen):
Malmedystraße, oberer Bereich,Stadtplan ca. 1930, mit Hausnummern Malmedystraße 1955.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Rolf Metzner im Beitrag #14 Am steilsten Stück zwischen Eupenstraße und Breslauer Straße war beim Teeren die Straßenwalze durch die Steigung überfordert. Sie wurde deshalb an die Seilwinde vom LANZ-Bulldog der Baufirma Max Janson gehängt und so raufgezogen bzw. runtergelassen .
Schade, dass die Seilwinde nicht mehr da war, als ich diese Route wegen der langen Steigung der Seidmannsdorfer Straße in den späten 60er Jahren immer mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von der Schule genutzt habe
Auch hier bin ich bezüglich des alten Hauses "Malmedystraße 14" noch auf der Suche nach Fotos.
Als wir 1953 gegenüber (Breslauer Str. 1) eingezogen sind, galt dieses Haus bereits als baufällig (für die Nachbarschaft was das "das Haus von Rocky Docky"). Eigentümer dieses Hauses mit großem Garten war der Bäcker Georg Müller aus der Herrngasse, der aber nicht in diesem Haus wohnte. Bewohnt wurde damals dieses Haus von Benno Girod (wir nannten ihn "Onkel Benno"), der auch noch im Adressbuch von 1961 als Bewohner angegeben ist. Benno Girod lebte in diesem Haus in ärmlichsten Verhältnissen. Er bezeichnete sich als Schuhmacher und hatte einiges altes Schusterwerkzeug im Haus. Die Nachbarn brachten ihm aus Mitleid ab und zu Schuhe zum Reparieren, damit er sich ein paar Mark verdienen konnte. Meine Mutter versorgte ihn Sonntags öfters mit Essen. Der Nachbar oberhalb legte ihm eine Wasserleitung in's Haus, damit er überhaupt fließendes Wasser hatte. Im nordöstlichen Bereich des großen Gartens (in dem Onkel Benno auch Gemüse und Gewürze anpflanzte) gab es einen Brunnen. Eine damalige Nachbarin meint, Benno Girod sei ursprünglich aus Weißrussland gekommen.
Dieses Haus "Malmedystraße 14" hatte vor dem Ausbau der Malmedystraße die Adresse "Seidmannsdorfer Str. 25". Siehe Benno Girod im Adressbuch von 1937:
Eduard Motschmann war der "Motschmann's-Opa", der zu meiner Kindheit noch lebte. Er hatte im Untergeschoss des Hauses Richtung Malmedystraße sein "Austragsstüberl". Er saß meist am Fenster und winkte mich zu sich, wenn er mich sah: "Rolf, hol mir mal einen Stumpen oben in der "Schönen Aussicht"". Den zündete er sich gleich an, wenn ich zurück kam. 5 Pfennig Trinkgeld durfte ich behalten. Sein Sohn Reinhard Motschmann war Hausmeister im Finanzamt; dessen Frau Else betrieb im Anbau des Hauses eine Wäschemangel. Motschmann's hielten noch viele Hühner und Hasen!
Dieses Haus "Malmedystraße 15" hatte vor dem Ausbau der Malmedystraße die Adresse "Seidmannsdorfer Str. 25a" Siehe Eduard Motschmann im Adressbuch von 1937: