Hallo Peco vielen Dank für den Hinweis. Vielleicht weiss noch jemand was und bringt es hier ins Forum.
Zum Gebäude Ketschengasse 31 ist noch zu berichten, dass es eines von 36 Häusern dieser Straße ist, das unter Denkmalschutz steht.
Das Haus Nr. 31 ist das rote Fachwerkhaus, es handelt sich dabei um ein dreigeschossiges Walmdachhaus, das Ende des 18.Jh. bzw. Anfang 19.Jh. errichtet wurde.
Im Jahre 1927 kauften Bäckermeister Richard Fischer und seine Frau Frieda das Haus von Bäckermeister Carl Weidmann. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor - Maria Fischer und Lotti Fischer. Maria Fischer heiratete 1936 den Bäcker und Konditormeister Karl Müller. Ihr mann wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen und kam aus dem Krieg nicht mehr zurück. Er wurde 1944 als vermißt gemeldet. Deshalb musste Maria Müller das Backhandwerk erlernen. Sie machte 1948 die Gesellenprüfung und legte 1953 als beste und einzige Frau die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk ab. Sie war stolz auf ihren Erfolg. Die Coburger, sowie das Herzogshaus waren ihre Kundschaft, später sogar die Amerikaner. Sie führte den Betrieb bis 1982. Maria Müller verlebt ihren verdienten Ruhestand bei ihrer Tochter Heidi Thurmeyer in Coburg.
(Aus Ketschengasse....aus alter Zeit - Roßteutscher-Verlag)
Ach, weil wir es am Sonntag davon, das soviele Brauereien im Bereich Neuer Weg / Adamistraße waren, habe ich hier mal ein anderes Beispiel.
Die Brauerei Sturm wurde 1833 von Anton Sturm im Anwesen Ketschengasse 15 gegründet. Der Brauerei war auch eine Gaststätte angeschlossen. Nach Anton Sturms Tod übernahmen seine beiden unverheirateten Töchter die Gaststätte die dann nur im Volksmund Gaststätte "Sturmstanten" hieß. Letzte Erinnerung an diese Zeit ist der Sturmsbrunnen im Vordergrund, der deshalb auch diesen Namen trägt.
Das Hinterhaus des Anwesens Nr. 15 wurde 1945 durch Artelleriebeschuss total zerstört.
Hallo Angelika,im Anwesen Ketschengasse Nr. 15 war Tünchermeister ENNES mit seinem Geschäft.Im ersten Stock,mit den Fenstern zur Ketschengasse, hatte seine Frau eine Gaststätte.In den rückwärtigen Räumen hat sie dann in dem Neubau(das Rückgebäude war ja durch Beschuss zerstört)eine Weinstube eigerichtet,heute würden wir sagen:im "rustikalen" Stil..Da meine Eltern mit Ennes gut befreundet waren,waren wir auch oft dort und deshalb kannte ich das Haus.Als zu Anfang der 50er Jahre noch viele US Soldaten in Coburg waren,ging es dort oft "hoch" her!!-Hauptsächlich zur Faschingszeit und an Silvester!Da war in den großen Kellerräumen,wo sonst der "Max"-so hieß Ennes seine Werkstattutensilien hatte,alles leer geräumt,eine Bar wurde aufgebaut,eine Band spielte und es ging die "Post"ab!!
Wenn ich mich erinnere,war neben Ennes ein kleines Elektrogeschäft.Das war der "BALDO"-denn der kam manchmal auf ein "Schnelles" zu Ennes rüber und wenn er mich sah, bekam ich von ihm eine Cola! Wie lange der aber sein Geschäft dort hatte ?? Das oft bei Ennes die MP vorbei schaute-war nix ungewöhnliches.Vier Mann im Jeep,der Fahrer blieb sitzen und drei gingen durch das Lokal.Die machten kurzen Prozess,mit manchem GI!Einer tat mir furchtbar leid,weil sie ihn so verprügelt hatten bis er blutete und die lange Treppe hinunterflog! Das sind Kindheitserlebnisse,die man nicht vergisst!