Gerd bezüglich dieser Nummer kann ich weiterhelfen. Es handelt sich dabei um die damalige Adresse. Die heutigen Straßennamen mit ihren Hausnummern wurden erst 1875 eingeführt. Vorher teilte man die Stadt in Bezirke auf und nummerierte die Häuser. Das hier zu sehende Grundstück hatte die Hausnummer 113 im 8. Coburger Stadtbezirk. Es handelt sich dabei um die Kalk- und Ziegelbrennerei Hertha. Das dunkel schraffierte stellt das Wohnhaus der Herthas da. Die hellschraffierten Gebäude gehörten zu der Brennerei bzw. waren Nebengebäude wie Stallungen und Remisen.
Im Vergleich mit der heutigen Flurkarte stimmen die Umrisse der Brennerei mit dem heutigen Anwesen Blumenstraße 4/4a überein. Auf der Wiese vor dem "U" stehen heute zwei Doppelwohnhäuser: Kasernenstraße 3a/b sowie 3c/d, welche auch von dem Bauunternehmer Christ errichtet wurden.
So wie es aussieht ist die Ziegelei zwischen 1870 und 1875 geschlossen worden. Auf der Karte von 1860 war sie noch im Betrieb.
Interessant ist diese Karte auf jedem Fall. Auch was sich gegenüber der Ziegelei befand. Dort ist ein Haus (Nr. 112) eingezeichnet, welches heute die Adresse Kasernenstraße Nr. 2 trägt. Die dahinterliegende Nr. 111 (heute Kasernenstraße 4) war eine Gips- und Zementfabrik des Ratsmaurermeisters Andreas Meyer. Diese Fabrik dürfte bis 1883 existiert haben.
Da sind wir wenigstens einem alten "Industrievorort" von Coburg auf die Schliche gekommen (Ziegelei, Brennerei, Gips- und Zementfabrik).
Dort, wo dann 1850 die erste "richtige Kaserne" erstellt wurde, stand ja vorher das herzogliche Ökonomie- und Fabrikgebäude mit Wohnungen,Stallungen,Spinnerei,Brauhaus und Ziegelbrennerei.
Beim Schreiben fällt mir gerade ein, dass vielleicht dieser Vorläuferbau zur Kaserne von 1850 (auf dem Areal der früheren Domäne Herrenhof) "alte Kaserne" genannt worden sein könnte Es heißt nämlich (siehe WIKIPEDIA), dass 1850 der Umbau und die Erweiterung zur Neuen Kaserne (nach Plänen des Hof- und Theaterbaumeisters Karl Balthasar Harres) erfolgte!
So ich habe diese Woche Hans-Jürgen Schmidt (Panzer-Schmidt) getroffen und ihn mal gefragt, ob er etwas über die "kleine Kaserne" in der Blumenstraße weiß. Er bestätigte eine Unterkunft im Bereich zwischen Blumen- und Kasernenstraße. Diese Unterkunft wurde vor Beginn des 1. Weltkriegs aufgelöst. Höchstwahrscheinlich handelt es sich tatsächlich dabei um das Haus Blumenstraße 4/4a. So wie es aussieht gehörte das Haus nicht dem Militär, sondern hatte es nur gemietet. 1912 wurde das Areal an den Architekten Fritz Christ verkauft, der dann das Gebäude umbaute.
Die Soldatenunterkunft oberhalb der Blumenstraße war im Kalenderweg neben dem Haus Nr.27 (Ein Fabrikgebäude ).Der BGS belegte die Unterkunft Brase am 1.6.1959 mit der neu aufgestellten Ausbildungseinheit 13./GSG 2 das Gebäude. Die Unterkunft war bis 2.11.82 in Betrieb dann wurde die Einheit in ein neues Gebäude auf den BGS Kasernengelände verlegt.Bis Ende 1992 diente das Haus noch der HUK Coburg als Altaktenlager. Im Jahre 1993 erfolgte der Abriß.Jetzt ist das Gelände mit Wohnhäusern bebaut. Vor der Zeit als Unterkunft des BGS war das Haus ein Fabrikgebäude: Blechfabrik ( Eimer,Wannen,Siebe ) mit eigener Verzinnerei. Näherei Hammerschmidt Hauptbetrieb im Kanonenweg (Schürzen ect. im Krieg Uniformen,Nach dem Krieg Zivilkleidung aus Militärdecken und Umarbeitung von Uniformteilen.) Näherei von Brase ( Pelzwaren )