Vergleicht man einmal die Bilder vom Ernstplatz,wo der alte Hirtenturm noch zu sehen ist und dann dieser mächtige Neubau wo das Konsulat untergebracht war....wie mögen die Coburger das damals aufgenommen haben?Ob es da auch ein "für und wieder" gab?Oder waren die Leute damals froh,das die alten,düsteren Stadtmauern,Wälle und Anderes,was früher der Stadt als Schutz diente ,endlich abgerissen wurde und freundliche Anlagen und Plätze entstanden?Der damalige Baustil galt ja sicher auch als "Modern"? Ich denke,das sich das Stadtbild zwischen den Jahren 1850-bis zum 1.W.K.1914 entscheidend verändert hatte. Denkt man nur an den Bereich Lossau-Callenberger-Bahnhof-Rast-Kreuzwehr Strasse.Interessant dazu eine Aufnahme vom Moritzturm herunter in diese Richtung,wo dort alles noch leer war...(Norbert hat die Aufnhme...)
Zitat von gerdIn den Jahren 1908-14 war ja das Herzogtum Coburg noch selbstständig.Was war der Anlass das sich hier das Amerikanische Generalkonsulat niederliess? Warum nicht,z.B. in Berlin?Oder anderswo in Deutschland? Ist da was darüber bekannt?
Gerd es gab zu der Zeit durchaus auch in Berlin eine amerikanische Botschaft oder auch in anderen deutschen Hauptstädten. Wie die Verteilung war, kann ich nicht sagen, aber anscheinend hatten die Amerikaner Interesse daran, mit dem Herzogtum Coburg in diplomatischen Kontakt zu treten. Bekannt ist mir nur die Lage in Sachsen-Meiningen. Da gab es auch ein amerikanisches Konsulat. Hier spielten wirtschaftliche Interessen, bedingt durch die Spielzeugstadt Sonneberg, eine Rolle.
Zitat von gerdVergleicht man einmal die Bilder vom Ernstplatz,wo der alte Hirtenturm noch zu sehen ist und dann dieser mächtige Neubau wo das Konsulat untergebracht war....wie mögen die Coburger das damals aufgenommen haben?Ob es da auch ein "für und wieder" gab?Oder waren die Leute damals froh,das die alten,düsteren Stadtmauern,Wälle und Anderes,was früher der Stadt als Schutz diente ,endlich abgerissen wurde und freundliche Anlagen und Plätze entstanden?Der damalige Baustil galt ja sicher auch als "Modern"? Ich denke,das sich das Stadtbild zwischen den Jahren 1850-bis zum 1.W.K.1914 entscheidend verändert hatte. Denkt man nur an den Bereich Lossau-Callenberger-Bahnhof-Rast-Kreuzwehr Strasse.Interessant dazu eine Aufnahme vom Moritzturm herunter in diese Richtung,wo dort alles noch leer war...(Norbert hat die Aufnhme...)
Die Leute waren früher viel fortschrittsbejahender als heute. Ich denke das die Kritik hier minimal war. Ich kenne die Aufnahme auch. Sie stammt aus dem Bedford-Album aus dem Jahre 1857. Die Landesbibliothek hat folgende Darstellung aus den 1860er Jahren veröffentlicht.
Zitat von NorbertIn den Jahren 1908-14 war ja das Herzogtum Coburg noch selbstständig. Waren wir nicht bis 1920 ein selbstständiger Staat, also hatten wir auch einen oder mehrere Konsulare.
Es gab auch eine englische Gesandtschaft, die in Ketschendorf ansässig war. Eventuell findet man was in den Adressbüchern.
Zitat von NorbertVon Christian-Hier spielten wirtschaftliche Interessen, bedingt durch die Spielzeugstadt Sonneberg, eine Rolle.
Nach Thomas Schwämmlein (Coburger Geschichtsblätter. 9.Jahrgang (2001)) ist das amerikanische Konsulat 1851 in Sonneberg eröffnet und 1897 nach Coburg verlegt worden.
Es ist durchaus wahrscheinlich, das die thüringischen Kleinstaaten eine gemeinsame konsularische Vertretung besaßen. Das hätte zur Folge, das auch die ausländischen Botschaften in ganz Thüringen verteilt waren. In Coburg residierte das amerikanische Konsulat auch in verschiedenen Gebäuden. So habe ich es zwischen 1899 und 1902 im Hause Theaterplatz 10 (heute VR-Bank) gefunden.
Vielleicht noch eine interessante Info: Das amerikanische Konsulat besaß kein eigenes Gebäude sondern mietete sich in herrschaftlichen Gebäuden ein. So findet sich auch in der Geschichte des Hauses Ernstplatz 2 (dort war das Konsulat untergebracht) der amerikanische Staat nicht als Grundstückseigentümer. Die Hausbesitzerliste zeichnet folgende Namen aus:
1866: Adolf Schuster, königl. belgischer Architekt 1886: Erbengemeinschaft Schuster 1888: Bernhard Trepte, Privatier 1905: Georg Hummel, Drogist (auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg als Besitzer verzeichnet.)
Zur Veranschaulichung seht ihr hier zwei Darstellungen des Baumeisters Wilhelm Streib. Zunächst das linke Bild: Es zeigt den Hirtenturm und dahinter das Hirtenhaus. Rechts daneben war direkt an der Stadtmauer gelegen eines der städtischen Brauhäuser. Das darauffolgende Fachwerkgebäude wurde als Wach- oder Verhörhaus bezeichnet. Es gehörte zum alten Coburger Stadtgefängnis, der Fronveste. Die eigentlichen Gefängnisse der Fronveste lagen auf dem Gelände der ehemaligen Sonntagsschule am Hexenturm.
Alle drei genannten Gebäude lagen am sogenannten Zimmerhof der bis zur Metzgergasse und reichte und in welchem die städtische Heuwaage aufgestellt war.
Das rechte Bild zeigt den alten Hexenturm sowie das Wach- oder Verhörhaus von der Kleinen Rosengasse aus. Links sieht man bereits, das die Stadtmauer abgetragen wurde. Dort befindet sich heute der Treppenabstieg zum Ernstplatz hin.