Ich finde es schon zumindest erwägenswert, über die Umbenennung nachzudenken, zumal es nach dem Willen der Allierten schon 1945 hätte geschehen müssen und nach Artikel 139 Grundgesetz auch heute noch Gesetz ist. Die Frage ist aber auch, wie man das angeht. Siehe das Beispiel aus Lübeck:
Ich lasse mal dahin gestellt sein, ob man einen lokalen Fähnleinführer der HJ (dessen Vater als Freimaurer übrigens von den Nazis übel angefeindet wurde) mit demjenigen vergleichen kann, der Hitler den Weg zur Macht geebnet hat, und wenn letzterer dabei vorher manchmal gezögert hat, dann nur, weil ihm ein Teil der Nazis zu "prollig" erschien.
Ich behaupte aber mal, dass Dr. Stammberger es ziemlich egal wäre, wenn der Wolfgangsee wieder umbenannt würde. Im Übrigen bin ich mir nicht mal sicher, ob er jemals offiziell so gewidmet wurde, oder ob nur eine volkstümliche Bezeichnung aus der Entstehungszeit in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde.
Als Historiker muss ich dazu sagen: Das erste vernünftige Wort in diesem Fall. Zudem ist die Diskussion innerhalb der Geschichtswissenschaft noch nicht abgeschlossen, inwieweit Hindenburg selbstständig Hitler zum Reichskanzler ernannte, oder ob der 85jährige den Drängen seines Umfeldes (Meißner,Papen, Sohn Hindenburg) nachgab und ihn dann ernannte. Auch umstritten ist die geistige Fitness Hindenburgs. Das alles sind Komponenten die zwar Hindenburg von Schuld nicht reinwaschen. Schließlich hat er Hitler ernannt. Aber in einer solchen Diskussion sind derartige Komponenten wichtig, um die historische Wahrheit näher zu kommen. Und das sollte das Ziel hier sein.
Zitat von Stammbus im Beitrag #13 ..............Ich behaupte aber mal, dass Dr. Stammberger es ziemlich egal wäre, wenn der Wolfgangsee wieder umbenannt würde. Im Übrigen bin ich mir nicht mal sicher, ob er jemals offiziell so gewidmet wurde, oder ob nur eine volkstümliche Bezeichnung aus der Entstehungszeit in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde.
Lassen wir den Wolfgangsee in Wüstenahorn mal Wolfgangsee bleiben.
Hierzu ein kleines Bilderrätsel: Was gab es früher auf dem Wolfgangsee für einen Event, der bei diesem Häuschen seinen Anfang nahm(eine richtige Antwort mit Fotobeleg wäre toll)
Am Wolfgangsee Wüstenahorn.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Christian im Beitrag #15 Zudem ist die Diskussion innerhalb der Geschichtswissenschaft noch nicht abgeschlossen, inwieweit Hindenburg selbstständig Hitler zum Reichskanzler ernannte, oder ob der 85jährige den Drängen seines Umfeldes (Meißner,Papen, Sohn Hindenburg) nachgab und ihn dann ernannte. Auch umstritten ist die geistige Fitness Hindenburgs. Das alles sind Komponenten die zwar Hindenburg von Schuld nicht reinwaschen. Schließlich hat er Hitler ernannt. Aber in einer solchen Diskussion sind derartige Komponenten wichtig, um die historische Wahrheit näher zu kommen.
Diese Diskussion mag geschichtswissenschaftlich vielleicht relevant sein. Aber jeder Herrscher, selbst ein Hitler, hat irgend welchem Drängen nachgegeben. Das befreit ihn niemals von seiner Verantwortung.
Sonst bitte auch nicht Dr. Stammberger für den Abriss des Alexandrinenbades, des Bürglasstors und der Spindler-Villa verantwortlich machen, da hat er auch nur dem Drängen anderer nachgegeben.
Zitat von Rolf Metzner im Beitrag #16 Hierzu ein kleines Bilderrätsel: Was gab es früher auf dem Wolfgangsee für einen Event, der bei diesem Häuschen seinen Anfang nahm(eine richtige Antwort mit Fotobeleg wäre toll)
Das ist/war das Häuschen des Herrn (Name vergessen), der die Billetts für die Tret- und Ruderboote verkaufte. Meist buchte man 30 Minuten. Da war immer ein Stopp auf der Insel Pflicht :-) Wer überzog, wurde - glaube ich - mit dem Megafon zurück gerufen. Bild wird schwer ... Grüße MFU
Zitat von Rolf Metzner im Beitrag #16 Hierzu ein kleines Bilderrätsel: Was gab es früher auf dem Wolfgangsee für einen Event, der bei diesem Häuschen seinen Anfang nahm(eine richtige Antwort mit Fotobeleg wäre toll)
Das ist/war das Häuschen des Herrn (Name vergessen), der die Billetts für die Tret- und Ruderboote verkaufte. Meist buchte man 30 Minuten. Da war immer ein Stopp auf der Insel Pflicht :-) Wer überzog, wurde - glaube ich - mit dem Megafon zurück gerufen. Bild wird schwer ... Grüße MFU
Zitat von Christian im Beitrag #15 Zudem ist die Diskussion innerhalb der Geschichtswissenschaft noch nicht abgeschlossen, inwieweit Hindenburg selbstständig Hitler zum Reichskanzler ernannte, oder ob der 85jährige den Drängen seines Umfeldes (Meißner,Papen, Sohn Hindenburg) nachgab und ihn dann ernannte. Auch umstritten ist die geistige Fitness Hindenburgs. Das alles sind Komponenten die zwar Hindenburg von Schuld nicht reinwaschen. Schließlich hat er Hitler ernannt. Aber in einer solchen Diskussion sind derartige Komponenten wichtig, um die historische Wahrheit näher zu kommen.
Diese Diskussion mag geschichtswissenschaftlich vielleicht relevant sein. Aber jeder Herrscher, selbst ein Hitler, hat irgend welchem Drängen nachgegeben. Das befreit ihn niemals von seiner Verantwortung.
Sonst bitte auch nicht Dr. Stammberger für den Abriss des Alexandrinenbades, des Bürglasstors und der Spindler-Villa verantwortlich machen, da hat er auch nur dem Drängen anderer nachgegeben.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe geschrieben: "Das alles sind Komponenten die zwar Hindenburg von Schuld nicht reinwaschen". Aber es ist zu kurz gegriffen, um die Person Hindenburg alleine auf die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler zu projizieren. Es gehört eben auch dazu, dass er den "böhmischen Gefreiten" 1932 nicht mal empfangen wollte. Hier muss die gesamte Entwicklung gesehen werden und daraus kann man sich das Urteil bilden, ob es Hindenburg verdient hat, dass eine Straße nach ihm benannt wird und wann überhaupt nach ihm eine Straße benannt wurde, sprich den politischen Kontext sehen. Den Politikern kann man eine derartige Entscheidung nicht verlangen. Sonst hätten sie ihn konsequenterweise die Ehrenbürgerschaft aberkannt und gleich die Tannenbergstraße (Benannt nach einer siegreichen Schlacht Hindenburgs) mit unbenannt.