Alexandrinenstraße 3.png - Bild entfernt (keine Rechte) Die Villa in historisierendem Jugendstil hatte Otto Leheis 1904 fertiggestellt. Als er 1907 zahlungsunfähig war, erwarb Minna Therese Laturner das dreigeschossige Wohnhaus bei einer Zwangsversteigerung. Die Landhausarchitektur bestehend in der Fassade aus Fachwerkkonstruktionen wie straßenseitig einem breiten Giebel mit Fußwalm, einem dreiseitigen Eckerker und einem Verandavorbau prägt das Anwesen. Die rechte Hausseite ist durch ein Schleppdach gekennzeichnet, das bis zum ersten Obergeschoss gezogen ist (Frackdach) und über einer Altane endet, die im Erdgeschoss von einer Arkade getragen wird. Auf der Rückseite steht ein polygonaler Treppenturm. Das Fachwerk des Hauses war ursprünglich blau angestrichen. Das führte im Volksmund zu dem Namen „der blaue Aff“
Alexandrinenstraße 4.png - Bild entfernt (keine Rechte) Die wegen einer aufwändig dekorierten Sonne im Giebel Sonnenhaus genannte, prachtvolle Jugendstilvilla von Otto Leheis aus dem Jahr 1903 mit reichem Putzdekor lehnt sich mit vegetabiler Ornamentik an die Bauten des belgischen Jugendstils und der Münchener Architekten August Endell und Martin Dülfer an. Es ist der einzige reine Jugendstilbau in Coburg.
Das Sonnenhaus oder auch die Sonnenburg ist ein Jugendstilgebäude, das in der oberfränkischen Stadt Coburg in der Alexandrinenstraße 4 steht. Das Sonnenhaus wurde 1902/03 errichtet und ist das einzige Bauwerk Coburgs, das in der floralen beziehungsweise vegetabilen Jugendstilrichtung gestaltet wurde. Aufgrund des Sonnenemblems auf der Fassade wird das stattliche Bürgerhaus im Volksmund Sonnenhaus beziehungsweise in Zusammenhang mit dem zinnenbekränzten Turm auch als Sonnenburg bezeichnet. Wie bei den meisten seiner etwa 30 Häuser plante und baute der Baumeister Carl Otto Leheis, der in Coburg ein Architekturbüro mit angeschlossenem Baugeschäft und Steinbruch sowie ein Säge- und Hobelwerk besaß, das Mietshaus auf eigene Rechnung. Es gehört zu einem Ensemble von acht Villen am Fuße des Glockenberges in der Alexandrinen- und Marienstraße, das Leheis von 1902 bis 1904 errichtete. Der Bauantrag mit den Plänen wurde am 17. Januar 1902 bei der Stadt eingereicht und am 27. Februar genehmigt. Nach dem Kauf des Bauplatzes vom Geheimen Finanzrat und Bankdirektor Emil Riemann am 25. September 1902 begannen die Bauarbeiten, 1903 war das Gebäude fertiggestellt. Als 1907 Leheis zahlungsunfähig wurde, kam es am 20. Juni 1907 zur Zwangsversteigerung des mit 58.500 Mark taxierten Gebäudes.[1] Den Zuschlag erhielt der Kaufmann Richard Burmeister. In den nächsten Jahrzehnten wechselten mehrmals die Eigentümer. 1977/78 kam es zu einer ersten umfangreichen Instandsetzung, 1985 folgte ein Umbau und die Sanierung des Dachgeschosses und 1995/96 eine weitere Instandsetzung.
Bild 3 Spindler Villa_klein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Ursprünge der Villa gehen ins Jahr 1846 zurück. Damals ließ der Kammerrat Carl Hofmann an dem neuen Promenadeweg vorm Ketschentor (der heutigen Alexandrinenstraße) eine spätklassizistische Villa errichten. 1865 erwarb der Privatier Johann Gustav Adolph Schauer aus Berlin das Anwesen. Der Rentier Franziskus Johannes Hallo von Cannenburg kaufte die Villa vom Privatier Schauer. Cannenburg starb bereits zwei Jahre nach dem Kauf des Anwesens. Seine Kinder erbten das Grundstück und behielten es bis 1919. Danach gelangte es in den Besitz des Kaufmanns Viktor Spindler aus Erfurt, der zum Namenspaten der Villa wurde. Spindler betrieb eine Lebensmittel- und Kolonialwarengroßhandlung.
Die Villa wurde im Juli 1973 abgerissen, um einem Hotel Platz zu machen, das aber bis heute noch nicht errichtet wurde.
alter Coburger
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Grundstück heute.png
Die SPINDLER-Villa wurde ja schon hier im Forum besprochen!
Zur Erinnerung nochmal zwei Bilder, auf denen die Figuren am Treppenaufgang noch vorhanden sind (eine Fotografie und eine Grafik des Malers Kurt Kress):
Der Architekt Otto Leheis hat mit seinen vier Jugendstilbauten der Alexandrinenstraße einen architektonischen Stempel aufgedrückt. Leider wurde er Opfer einer Immobilienblase, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts über Coburg hinwegging. Er meldete Konkurs an, kam aber wirtschaftlich nie wieder auf die Beine und starb bereits 1921 mit ein 55 Jahren.
Das Amtsgericht war damals schon im Stadthaus. Das Landgericht saß in Meiningen. Coburg bekam erst nach 1920 sein eigenes Landgericht mit Sitz im ehemaligen Staatsministerium.
Die Immobilienblase ist mir nur für Coburg bekannt, betraf aber dort auch weitere Architekten.
1901: Frau Metz-Hoffmann (Baden) und Freiherr von Uetzmann, Felix (Kapitän zur See) 1928: Frieda Beck, Geheimratswitwe. 1937: dr. Leo Beck Rechtsanwalt. Bew. August Beck Studienrat. ca. 2000: Marten Beck Rechtsanwalt