Zitat von Christian im Beitrag #2
Weichengereuth 1 Ehemaliger Mohrenkeller
1904 Carl Bauer, Architekt
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Das Haus wurde 1977 abgerissen.
Weichengereuth 1 bildete zusammen mit Marschberg 1 und Marschberg 3 einen Gebäudekomplex.
Hier einige Fotos zu Weichengereuth 1 (Mohrenkeller):
Mohrenkeller (Restaurant Schneider).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Mohrenkeller, Lindental, 1975.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Weichengereuth 1, Mohrenkeller, Schlachthofkreuzung, 1956.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Mohrenkeller, Weichengereuth.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Weichengereuth 1 (Mohrenkeller), 1960.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Weichengereuth, Mohrenkeller, 1977 (1).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier noch 2 Fotos vom Abriss 1977:
Mohrenkeller, Abbruch 1977.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Mohrenkeller-Abriss mit Gaskesseln.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Christian hat sich in diesem Forum schon mal ausführlich mit dem "Mohrenkeller" befasst:
"....Vor allem einem Gebäude trauern die alten Coburger noch heute nach, nämlich dem sogenannten Mohrenkeller. Diese Gastwirtschaft befand sich in einem Haus, dass gleich drei Grundstücke miteinander vereinte: Weichengereuth Nr. 1 sowie Marschberg Nr. 1 und 3. Architekt dieses „Dreifach-Gebäudes“ war der Maurermeister Carl Bauer, der diesen Komplex im Jahre 1904 auf eigene Rechnung errichten ließ. Das Schicksal hatte es mit Bauer aber nicht gut gemeint. Weil er seine Häuser, die er im Weichengereuth und am Marschberg baute, nicht verkaufen konnte, mussten diese schon bald zwangsversteigert werden. Der Mohrenkeller-Komplex kam schließlich 1910 unter den Hammer und ging an drei Coburger Bürger. Da Bauer ausgerechnet die meisten seiner Jugendstilhäuser im Bereich Weichengereuth/Marschberg errichtete, fielen diese ausnahmslos dem Bau der Frankenbrücke zum Opfer. Von Anfang an waren in diesem Gebäude auch Geschäftslokale untergebracht. Im Teilstück Weichengereuth Nr. 1 war dies die Gaststätte Mohrenkeller, die bereits 1904 eröffnet wurde. 1910 erwarb der Gastronom Christian Schneider das Haus und führte so das Lokal weiter. Ihm folgte als Hauseigentümer der Restaurateur Johann Knorr nach, bis 1927 der Brauereibesitzer Gottlieb Stahn aus Meschenbach das Grundstück erwerben konnte. So floss auch hier der Meschenbacher Gerstensaft ab diesen Zeitpunkt in Strömen. Im Jahre 1960 übernahm der im Coburger Land bekannte Diplom-Braumeister Friedrich Müller die Meschenbacher Brauerei. Für den Mohrenkeller konzipierte er eine neue Form der Gaststätte: Er machte aus dem allgemeinen Speiserestaurant eine Brathähnchenstation. Die Idee kam bei den Kunden sehr gut an. Noch lange Jahre konnte man hier seinen „Gummiadler“ bestellen und verzehren. Anfang der 1970er Jahre traten allerdings verstärkt vor der Kreuzung am Mohrenkeller Verkehrsprobleme auf. Schuld daran war eine abknickende Vorfahrt mit langen Staus bei den untergeordneten Straßen sowie der Bahnübergang am Städtischen Schlachthof. Ferner plante man den Fernverkehr westlich an der Innenstadt vorbei zuleiten. Dies sollte nach Meinung des Coburger Stadtrates mittels einer vierspurigen Stadtautobahn geschehen, deren Verlauf über die Adamistraße und den Neuen Weg direkt zu der Kreuzung am Mohrenkeller führte. Die Bauarbeiten für dieses Projekt begannen 1974. Natürlich sollte die Stadtautobahn ins Weichengereuth weiter geführt werden und eine Entschärfung der sogenannten „Schlachthofkreuzung“ erfolgen. Dabei stand der Bauer´sche Häuserkomplex im Weg. Ende März/Anfang April 1977 hatte schließlich das letzte Stündlein für den Mohrenkeller geschlagen. Als letzter Hauseigentümer wird im Adressbuch von 1977 die Bundesrepublik Deutschland angegeben. Ihr oblag seinerzeit der Ausbau der neu anzulegenten Bundesstraße 4. Mit dem Abbruch des Mohrenkellers begann seinerzeit die Umgestaltung in diesem Bereich....." Noch eine persönliche Erinnerung zum "Mohrenkeller", wo es ja in Coburg die ersten Brathähnchen gab:
Anfang der 1970er-Jahre hab' ich in den Semesterferien bei der Spedition Baufeld LKW gefahren. Der Wochenlohn wurde immer am Freitag am Güterbahnhof an der Rampe bar ausbezahlt. Danach ging es schnurstracks in den Mohrenkeller und ich wurde als "armer Student" von den anderen Baufeld-Mitarbeitern eingeladen (zum Brathähnchen und einigen Bieren dazu)
