Brauche ja zum Thema Brand nichts mehr zu sagen. Ist schon alles dazu geschrieben, auch was ich weiss. Ich habe das mit Brand übrigends aus einem Heft der Historischen Gesellschaft aus dem Jahre 1995. Da wurden ausführlich die Geschehnisse geschildert.
Ja, er chronologisiert die Zerstörung der Häuser nach den Tagen und der genauen Uhrzeit. Hierfür verwendet er u.a. die Notrufeinträge der Coburger Feuerwehr. Desweiteren kommen Zeitzeugen zu Wort, die über die damaligen Ereignisse berichten, darunter auch der inzwischen verstorbene Karl. F. Borneff, der ja die Bilder über die zerstörte Theatergasse gemacht hat. Ich besitze zwar selber das Heft nicht, aber ich weiß das es in der Stadtbücherei zum ausleihen gibt. Ich habe allerdings den Beitrag von Bachmann abgeschrieben. So weiss ich was drin steht. Zugleich habe ich mir die Liste der 44 total beschädigten und der 112 schwer beschädigten Häuser vom Stadtarchiv besorgt.
Also anhand der bisherigen Erkenntnisse wage ich mal folgende Theorie zum Haus Sonntagsanger 1:
Der Konsum hatte früher Lagerräume im Brauhof. Als das Unternehmen in den 20er Jahren immer weiter wuchs, reichten diese Lager nicht mehr aus. Deshalb baute man am Sonntagsanger die Gebäude. Ich schätze so zwischen 1924 und 1927. Später kam dann, heute würde man sagen eine Backfabrik hinzu, welche die KONSUM-Läden mit Broten belieferte. Einer diese Läden befand sich vor den Fabrikgebäuden in der Schlachthofstraße 6, sozusagen könnte man das als Fabrikverkauf bezeichnen. Als 1933 die Nazis an die Macht kamen, wurde der KONSUM systematisch enteignet. In die frei gewordenen Räume zog nun die Heeresbäckerei ein, als Coburg wieder Garnionsstadt wurde. Ich könnte mir vorstellen das im Haus Schlachthofstraße 6 dann Teile der Heeresstandortverwaltung untergebracht waren. Nach dem Krieg ging das Haus an das Bayrische Vermögensamt. Der Staat dem das Haus sicher gehörte, den gab es nicht mehr. Später kaufte der KONSUM die beiden Häuser wieder zurück, eröffnete in der Schlachthofstraße wieder eine Niederlassung und verpachtete die Fabrikgebäude, da der KONSUM nach dem Krieg verstärkt Lebensmittel zukaufte und nicht mehr in Eigenregie produzierte.