Zitat ist auch so bei mir kaum "Grundwissen" vorhanden.
Damit bist Du nicht alleine. Ich hab ueber Coburg vielmehr aus dem Forum gelernt, als ich davon wusste, wie ich noch dort gelebt hab. Eine Schande, finde ich. Ob es den jungen Menschen in Coburg heute auch so geht?
Das kommt auf die jungen Menschen an. Ich war nämlich auch mal jung... Womit ich sagen will: Nichtwissen ist nicht zwangsläufig eine Zeiterscheinung. Allerdings ist Befassung mit der Geschichte eher uncool.
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Zitat von faraway im Beitrag #23Leider! Ist hier auch nicht anders!
Und gehässige Seelen würden sagen, daß es bei Euch eh nicht so viel Geschichte gibt
Ansonsten hatten Scharfrichter auch noch andere Aufgaben. Jede zweifelhafte Leiche war die ihre. Ich glaube (weiß es aber nicht), daß sie auch die Schinder waren, also für nicht geschlachtete tote Tiere zuständig. Ich habe Berichte gelesen, das Scharfrichter durchaus nicht arm sein mußten, aber unabhängig vom Wohlstand war ihnen der gesellschaftliche Aufstieg grundsätzlich verwehrt.
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es gibt viele Quellen für diesen Kupferstich von Matthias Merian. Ein Freund von mir, der Stiche von Coburg sammelt, besitzt diesen und es gibt eine sehr schöne Seite von der Landesbibliothek mit alten Ansichten von Coburg: http://www.landesbibliothek-coburg.de/dr...hik/coburg.html Man kann die einzelnen Bilder dieser Seite anclicken und sogar mit einer Lupenfunktion im Detail betrachten.
Auch auf dieser Seite ist besagter Kupferstich vorhanden: Kupferstich Matthias Merian.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Damit ich nicht selber den Galgen markieren musste, habe ich tatsächlich dieses Bild aus Deinem Cache-Listing entnommen (ich hoffe, Du kannst mir verzeihen, aber so habe ich mir eine zusätzliche Bildbearbeitung erspart bei der ganzen Euphorie, die gestern im Forum herrschte).
Zitat von Rolf Metzner im Beitrag #18[quote=Christian|p7261898]Reste des Galgensockels auf dem Glockenberg haben sich auf dem Grundstück Hohe Straße 25 erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz. Sie sind aber für den Publikumsverkehr nicht zugänglich.
Hier der Auszug aus der Denkmalliste:
Hohe Straße 25 (Galgenberg) Der Isselburg-Stich von 1626 wie auch die Stadtansichten von 1752 und 1763 zeigen auf einer Anhöhe östlich der Hohen Straße einen dreischläfigen Galgen auf einer runden Bühne. Diese Hinrichtungsstätte gehörte zum Coburger Hofgericht und gab der Anhöhe die Bezeichnung „Galgenberg“. Fundamentreste der Bühne befinden sich noch heute im rückwärtigen Garten des Hauses Nr. 25.
Habe heute vor Ort bei "Hohe Strasse 25" recherchiert.
Vorausgeschickt sei: "dreischläfiger Galgen" bedeutet, dass an diesem Galgen drei Delinquenten gleichzeitig gehenkt werden konnten
Vom 78jährigen Eigentümer des Anwesens "Hohe Str. 25" konnte ich folgendes erfahren:
Der Galgen stand ursprünglich nicht auf dem Grundstück "Hohe Str. 25" sondern - schräg gegenüber - auf dem Grundstück "Hohe Str. 28". Dort war er direkt an der alten Handelsstraße Nürnberg über Coburg nach Leipzig ("Salzstraße") errichtet worden. Diese Handelsstraße verlief genau dort, wo sich jetzt die Hohe Straße befindet. Die Täler waren ja damals versumpft, so dass die alten Handelsstraßen eher über Höhen verliefen. Daher rührt auch der Straßenname "Hohe Straße". Der Galgen sollte zur Abschreckung dienen, damit sich Durchreisende in Coburg ordentlich benahmen.
Anfang des letzten Jahrhunderts gehörte ein großes Areal im Bereich der Hohen Strasse der Firma Grossmann: Rechnung Grossmann 1928.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Firma Grossmann veranstaltete damals auf dem jetzigen Grundstück "Hohe Straße 25" ihre großen Betriebsfeste (hatten zu jener Zeit über 100 Mitarbeiter). Allerdings gab es damals kein Wasser im Bereich der Hohen Straße und man beschloss deshalb, für das nächste Betriebsfest 1904 einen Brunnen anzulegen. Für diesen Brunnenbau (der Brunnen ist über 30 m tief) holte man sich die Steine vom Fundament des ehemaligen Galgens vom Grundstück schräg gegenüber (Hohe Str. 28). Der Brunnenaushub bildete neben dem Brunnen einen Hügel, der mit restlichen Steinen des Galgenfundamentes befestigt wurde. Von diesem Brunnen wurde im sehr trockenen Sommer 1947 übrigens fast das gesamte südliche Coburg bis Ketschendorf mit Wasser versorgt.
Ich erhielt vom Grundstücksbesitzer die Erlaubnis, den Brunnen mit dem Hügel aus Brunnenaushub und Galgenfundamentsteinen zu fotografieren (PENSO = Hund für den Pensionär war auch mit dabei):
Rolf Metzner
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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Galgen Hohe Str. 002_800x
Galgen Hohe Str. 003_800x
Galgen Hohe Str. 008_800x
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