Zum "Koch'schen Gartenhaus" (Eckardtsberg 14) kann ich einiges berichten:
Ich habe mich intensiver damit beschäftigt, habe auch die jetzige Besitzerin, Frau Uta Ribbert, kennengelernt und durfte dieses Gartenhaus ausgiebig von innen und außen fotografieren. Frau Ribbert ist die Urenkelin von Johannes Koch, der 1896 diesen damals 5.500 qm großen Garten mit Gartenhaus für 4.500 Mark kaufte.
Frau Ribbert hat übrigens ihre Familiengeschichte um diesen Garten und das Gartenhaus herum in einem Buch veröffentlicht:
Johannes Koch war damals Lehrer an der Rückertschule, pflanzte in seinem neuen Garten 123 Ostbäume und -Sträucher und hielt 30 Bienenvölker. Das Gartenhaus wollte er komplett zum Wohnhaus umbauen, was aber nicht genehmigt wurde, einige größere Umgestaltungen des Gartenhauses wurden dann aber doch gestattet, so dass Johannes Koch fest in diesem Gartenhaus leben konnte und seine Rückertschule täglich zu Fuß aufsuchte.
Hier zwei alte Fotos von Johannes und Karolina Koch (seiner Ehefrau) am Gartenhaus:
Johannes und Karolina Koch am Gartenhaus (1).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Johannes und Karolina Koch am Gartenhaus (2).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Koch'sche Garten war früher ein Weinberg und das Gartenhaus hatte wohl damals die Funktion eines Häckerhauses. Die Ursprünge des Gartenhauses gehen zumindest auf 1763 zurück (ein Türstein ist so datiert, auf einem anderen befinden sich die Initialen des Baumeisters):
1873 Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha errichtet auf dem Grundstück einen Aussichtsturm.
1893 Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha
1900 Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha
1920 Die Stadt Coburg wird durch Schenkung neuer Eigentümer des Turmes.
Der Eckardtsturm ist bis heute im Besitz der Stadt Coburg
Eventuell hat hier jemand Aufnahmen vom Eckardtsturm nach der Rodung.
Christian
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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DSCN0434.JPG
Zwischen Eckardtsklause und Eckardtsturm gibt es noch ein Gartenhaus, welches mal eine Postanschrift gehabt haben müsste, denn nach dem 2. WK. war darin eine siebenköpfige () Flüchtlingsfamile untergebracht.
Hab' bei mir noch ein Foto vom Ludloff-Gartenhaus im Winter gefunden (Nachtrag 10.06.2014):
Ludloff-Gartenhaus im Winter.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Geschichte dieses Gartenhauses:
Obwohl dieses Gartenhaus wie andere historische Coburger Gartenhäuser ausschaut, wurde es erst in den 1930er Jahren gebaut. Damals kaufte Hermann Ludloff, der zusammen mit seinem Bruder Otto der letzte Besitzer des Rittergutes Billmuthausen war, ein Gartengrundstück direkt unterhalb des Eckardtsturmes und ließ darin dieses Gartenhaus nach Plänen alter Coburger Gartenhäuser errichten. Nach Aussagen eines sehr alten Anwohners vom Osthang des Eckardtsberges war Hermann Ludloff "Blutordensträger" (eine Medaille, die Hitler zur Erinnerung an den Münchner Putsch vom 09. November 1923 verliehen hatte). Im Spätsommer 1945 wurde Hermann Ludloff auf seinem Rittergut Billmuthausen von deutschen Hilfspolizisten, die im Dienste der sowjetischen Besatzer standen, verhaftet, in das sowjetische Straflager Nr. 2 nach Buchenwald verbracht und dort vom NKWD, der geheimen Staatspolizei der UdSSR, erschossen. Kurz darauf wurde das Gutshaus der Familie Ludloff in Billmuthausen abgerissen und eingeebnet (Das Dorf Billmuthausen wurde ja erst wesentlich später zerstört).
Wie oben bereits dargestellt, wurden in dieses Gartenhaus nach Ende des 2. WK. Flüchtlinge einquartiert. Heute gehören Gartenhaus mit zugehörigem Garten einem Kölner.