Ergänzend dazu die geschichtliche Beschreibung auf der Facebook-Seite der Sternwarte:
1948 wurde der Sternenkreis, eine lockere Vereinigung von Coburger Sternenfreuden, in der VHS gegründet. Zunächst wurde mit geliehen Fernrohren auf dem Postturm und auf dem Schloßplatz beobachtet. Dann bot die VHS den Sternenfreunden den Dachboden ihres Hauses als Beobachtungsplattform an. Seit dieser Zeit liegt die Sternwarte mitten in der Stadt. 1977 wurde das mit Fehlern behaftete Hauptrohr durch ein modernes Spiegelteleskop ersetzt. Außerdem gibt es eine aktive Jugendgruppe mit ca. 20 Teilnehmern, die sich regelmäßig am Freitagabend trift. Wer Interesse daran hat, an den Treffen der Jugendgruppe teilzunehmen, findet weiterführende Informationen im aktuellen VHS-Kurskatalog.
Hier ist seltsamerweise nicht die Rede vom Eckardtsturm. Ich war zufällig erst vor einigen Wochen mal in der Sternwarte zu Besuch (bin selbst begeisterter Hobby-Astronom), habe aber leider nichts über die Geschichte nachgefragt. Werde ich beim nächsten Besuch vielleicht nachholen.
Dank der Kenntnisse "meines alten Eckardtsberglers" habe ich heute erfahren, wo genau am Eckardtsberg die Sternwarte der VHS von 1952 - 1960 untergebracht war und zwar in einem Gartenhaus ca. 60 m unterhalb des Eckardtsturmes und nur ca. 30 m in nordwestlicher Richtung vom "Ludloff-Gartenhaus" entfernt.
Der Garten ist zugewuchert und die Zugänge sind verrammelt, so dass ich heute nur mühsam Fotos von dieser ehemaligen Sternwartenbehausung machen konnte:
Der Sohn des "alten Eckardtsberglers" hat mir noch berichtet, dass man damals das Dach des Gartenhauses habe öffnen können. Sie seien als Kinder oft in dieser Sternwarte gewesen und hätten durch die Fernrohre schauen dürfen!
1860 Georg Nicolaus Schüller, Bäckermeister und Bierbrauer (Steingasse 7) ein Gartengrundstück mit Gartenhaus.
1872 Louis Leffer, Gastronom
1892 Carl Leffer, Landwirt
1898 Maria Habelitz, Schneidermeisterswitwe
1934 Josef Biller, Institutslehrer
Anstelle des Gartenhauses steht heute ein Wohnhaus.
Wollte mir heute das Haus "Eckardtsberg 18" mal genauer anschauen, was zum kleinen Abenteuer wurde:
Ich versuchte es zunächst von der Eckardtsbergstrasse aus, musste aber feststellen, dass das Grundstück Eckardtsberg 18 absolut eingewachsen ist. Das einzige, was man vom Haus Eckardtsberg 18 von dort aus erkennen konnte, war durch die Bäume ein verschieferter Giebel:
Vorhandene Gartentüren waren verrammelt und so kam ich auf die Idee, bei Eckardtsberg 16 mal zu klingeln und zu fragen, ob ich von ihrem Grundstück aus Eckardtsberg 18 fotografieren dürfe. Eine alte, unwirsche (verwirrte?) Frau schaute aus dem Fenster und begrüßte mich mit: "Was wollen Sie da, machen Sie nicht so einen Krach, hau'n Sie ab, verschwinden Sie mit Ihrem Foto!" Wir einigten uns dann darauf, dass Sie heute einen schlechten Tag habe, aber ihr Grundstück durfte ich nicht betreten. "Zur Strafe" habe ich ihr Haus vom Weg aus fotografiert:
Ich kam dann auf die Idee, es von der Seidmannsdorferstr. aus zu probieren und traf auf einen freundlichen Mann in einem Garten unterhalb der Luftbäder, der sich mir als Luftbadwart vorstellte. Ich schilderte ihm mein Anliegen und er führte mich entlang des hölzernen Luftbadzaunes (Erhard wird sich an diesen Zaun erinnern) auf einem Pfad den Eckardtsberg hinauf. Dann zeigte er mir links an diesem Pfad ein Loch im Zaun ("dort gehen die Rehe durch") und empfahl mir, Reh zu spielen, um zu meinem gewünschten Objekt zu kommen. Also kroch ich durch das Zaunloch und stand direkt am Haus Eckardtsberg 18, welches dem Verfall preisgegeben ist. Beim Fotografieren musste ich noch aufpassen, weil der Bungalow der liebenswerten Dame von Eckardtsberg 16 direkt daneben lag. Also jetzt die wohl recht seltenen Fotos vom Haus Eckardtsberg 18:
M.E. sieht man diesem Haus noch deutlich an, dass es "in seinem früheren Leben" ein Gartenhaus war, wohl ähnlich wie das "Koch'sche Gartenhaus" zwei Hausnummern davor. Unter dem bröckelnden Putz ist auch Fachwerk zu erahnen!
Habe heute (09.06.2014) ergänzend erfahren, dass auf dem Grundstück "Eckardtsberg 18" ein Baurecht liegt!
Noch eine kleine Anekdote zu Eckardtsberg 18: Einer meiner "Eckardtsbergfreunde" erzählte mir gestern, dass ihn sein Vater früher zu "Professor Biller" zur Nachhilfe geschickt habe. Er sei dann jeden Tag von Seidmannsdorf hoch zum Eckardtsberg 18 zwecks Nachhilfe gelaufen. Nach zwei Wochen habe Professor Biller zu seinem Vater gesagt, der Bub' brauche nicht mehr zu kommen, weil in seinen Kopf eh nichts reingehe. Der "Eckardtsbergfreund" treuherzig dazu: "Wahrscheinlich hat Professor Biller sogar recht gehabt"
Also beim nächsten Haus habe ich auch eine kleine Geschichte zu erzählen.
Eckardtsberg 19
1878 J. S. Jacobi, Kaufmann, ein Gartenhaus (1881 abgerissen)
1886 Georg Hörrath, Tagelöhner
1894 Wilhelm Angermüller, Zimmermann
1898 Richard Angermüller, Polier
Das Haus ist ein dunkler Klinkerbau, den man eher in Norddeutschland vermuten würde. Für meine Eltern ist es eines der schönsten Häuser in Coburg und sie standen bei ihren Spaziergängen zum Eckardtsturm häufig vor dem Haus und kamen ins schwärmen.
Zur weiteren Verfahrensweise zu den Häusern am Eckardtsberg ist nun folgendes zu sagen: Ab Nr. 19 gibt es bis heute keine durchgängige Nummerierung. Das bedeutet dass die Hausnummern jetzt einige Sprünge machen werden. Das nächste Gebäude, welches wir uns anschauen ist
Eckardtsberg 25
1862 erbaut Adam Herr ein Gartenhaus auf diesem Grundstück.
1872 Heinrich Herr
1880 Barbara Herr
1882 Robert Krenz, Rohrbrenner
1885 Ernst Finzel, Maurer
1898 Catharina Schubert
1906 August Klett, Versicherungsbüro (Vertreter der Helvetia, Schweiz. Feuerversicherung und Basler Lebensversicherung)