Thema von Christian im Forum Die Geschichte Coburge...
Die Obere Salvatorgasse beginnt an der Ketschengasse und mündet in den Salvatorfriedhof.
1494 wurde der Friedhof an der Morizkirche wegen Platzmangels aufgelassen und ein neuer, der Salvatorfriedhof, angelegt. 1605 ließ Herzog Johann Casimir an seinem Eingang ein Renaissancetor errichten, das als Bekrönung einen segnenden Jesus, den Salvator (= Erlöser), trägt. Nach ihm wurden die hinführenden Gassen benannt. Die Obere Salvatorgasse hieß bis um 1880 "Totengasse". Durch sie zogen die Leichenzüge zum Friedhof.
In Coburg werden erstmals Forderungen nach der Errichtung eines Lazaretts für verwundete deutsche Soldaten in der Vestestadt laut. Die ersten 170 Verwundeten treffen am 28. August in Coburg ein. Sie werden im Landkrankenhaus und im Lazarettgebäude der 95er in der Neustadter Straße versorgt.
Juli 1970 In Coburg wird der Wortlaut der Emser Depesche veröffentlicht. Diese löst in der Bevölkerung große Empörung aus. Aufgrund der folgenden Kriegserklärung Frankreichs mobilisiert der Norddeutsche Bund seine Truppen. In Coburg werden hierzu die ersten Pferde eingezogen. Unter dem Jubel der Bevölkerung reist Herzog Ernst II. am 20. Juli nach Berlin ab, um als General am Krieg teilzunehmen. Das 6. Thüringische Infanterieregiment Nr. 95 verlässt am 26. Juli unter dem Jubel der Bevölkerung die Stadt und begibt sich per Bahn an die Front nach Frankreich. Sogleich wird in den Coburger Zeitungen vor französischer Spionage gewarnt.
Ein Sergeant des in Coburg stationierten 6. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 95 wird auf dem hiesigen Schießstand durch die Unvorsichtigkeit eines Dritten aus versehen erschossen.
Auf dem Gelände der früheren Gartenwirtschaft Frommann in der Festungsstraße (Nr. 9b) entsteht eine Molkereikuranstalt. Mit dem Angebot an Milchkuren soll der Ausbau Coburgs zur Kurstadt vorangetrieben werden.
Das Staatsministerium stimmt nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Gastronomen Anton Sturm den Bau einer Brauerei an der Alexandrinenstraße zu. Diese wird jedoch nicht realisiert. 1873 eröffnet die Familie Sturm eine neue Braustätte an der Callenberger Straße.
Der Pomologe und Forstfachmann Friedrich Wilhelm Donauer stirbt im Alter von 81 Jahren in Coburg. Der Mitbegründer des Coburger Gartenbauvereins bestimmte per Testament, dass 200 Gulden seines Vermögens zur Gründung einer Unterkunft- und Beschäftigungsanstalt für Blinde im Herzogtum Coburg verwendet werden sollen.
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Anlegung einer neuen Wasserleitung. Hierfür soll eine Kommission gebildet werden. Die Durchführung obliegt dem renommierten Baurat Gustav Hennoch (1834-1898) aus Altenburg.
Die Stadt Coburg verkauft ihre städtische Badeanstalt an der Rosenauer Straße (Haus Nr. 10) an den Chirurgen Moritz Ziegenfelder, der umfangreiche Umbauten vornimmt und die Einrichtung unter dem Namen "Alexandrinenbad" weiter betreibt.
12. Februar Ein Vortrag im Kunst- und Gewerbeverein erörtert den Bau einer Wasserleitung in Coburg. An dieser Leitung soll jede Wohnung der Vestestadt angeschlossen werden. Durch das immense Bevölkerungswachstum reichen die bisherigen Quellen für die Wasserversorgung nicht mehr aus.
Die älteste Nennung dieses Haufendorfes geht auf das Jahr 815 zurück. Die kleine mitten im Dorf, aber seitlich der Straße gelegene Kirche (einst eine Kapelle der Pfarrkirche zu Oettingshausen), liegt in einem ehedem befestigten ungefähr ovalen Bezirk. Der Bau ist einfach und kastenförmig, ostwärts ist ihm, anstelle des mittelalterlichen Altarhauses, die Sakristei angebaut. Die Ostwand des Kirchhauses hat als einzige einen profilierten Sockel und trägt außen die Zahl 1686. Die anschließenden Längsmauern, die mit dieser Ostwand gleichzeitig errichtet sind, haben jedoch nur eine Länge von knapp 6 Metern. Dann zeigt sich eine Baunaht und der weitere Teil des Gebäudes schließt sich in leicht geknickter Richtung an. So kann man annehmen, dass der Neubau von 1686 nur in seinem Ostteil Fundamente und aufgehendes Mauerwerk eines Vorgängerbaues benutzte und nach 6 Meter mit einem gänzlichen Neubau weitergeführt wurde. Die Kirche ist eine der wenigen Bauten aus der Zeit Herzog Albrechts von Sachsen-Coburg, als das Land noch schwer unter den Nachwirkungen des 30-jährigen Krieges litt. Das rechteckige Kirchhaus geht ohne in den nur 2 Stufen erhöhten Altarraum über, der an seiner Ostwand Altar und darüber die Kanzleiträgt und damit in der Anlage der Salvatorkirche in Coburg von 1660/62 nahe verwandt ist. Der Raum ist flachgedeckt und wird an drei Seiten von einer eingeschossigen Empore begleitet. In den Dachstuhl ist ein Dachreiter eingebaut. Die Kanzel mit dichtem Bandwerk dürfte aus den 1730er Jahren stammen, der Taufstein von 1748. Die kunstgeschichtlich unbedeutende, nüchterne Kirche ist bezeichnend für die wirtschaftliche, aber auch religiöse Lage des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts im Coburger Land.
Auf dem Bürglaß sind bei Kriegsende zahlreiche Artilleriegranaten niedergegangen. Bei unserem Grundstück, Oberer Bürglaß 20, kamen allein drei Granaten runter. Eine explodierte im Dachboden, die zweite im Garten und eine dritte blieb in der Stadtmauer zur Allee hin stecken - explodierte aber nicht.
Auch das Bürglaßschlößchen erhielt einige Treffer im Dachbereich. Mein Großvater erinnerte sich, dass er mit seinem Pferdefuhrwerk den Schutt aus dem Schlößchen weg transportieren musste. Einen Volltreffer erhielt auch das Haus Oberer Bürglaß 40 (damals Parfümerie Sellner). Es wurde nach dem Krieg nur noch notdürftig wieder aufgebaut.