Analog zu Carl Balzer habe ich ein bisschen nach dem ersten 1. Vorsitzenden des Radler Vereins Coburg recherchiert. Im folgenden die Strichaufzählung aus meinen Notizen. Vielleicht interessiert es ja irgendwann mal jemanden :
Bruno Carl Clemens geb. 18.08.1852 (5. Kind, 3. Sohn), getauft 5.Sept. 1852 St Moritz Vater Johann Carl Clemens, Mutter Anna Katharina geb. Aumüller https://www.archion.de/p/394d34d715/ verh. mit Margarethe Clemens, geb. Platen
- 20.04.1880 Geburt Sohn Alfred Julius Carl (https://www.archion.de/p/b9db2dcad4/) - 01.03.1881 Geburt Tochter Marie Louise (https://www.archion.de/p/f6eaef7a96/) - Fabrikant, Inhaber der Firma J.C. Clemens, Weinessig-Essigspritfabrik Comptoir u. Fabrik Sonntagsanger, Wohnung Spitalgasse 3 (lt. Cob. Adressbuch 1899) - Spende 5 Mark für Luther Denkmal 20.10.1883 - 02.06.1886 bereits Vorstand Radler Verein Coburg - Ab 1894 Stadtverordneter Stadtbezirk II auf 5 Jahre, 1899 erneut Wahl zum Stv., (schroffe Art lt. CZ 26.09.1901) - Oberbürgermeister Muther verklagt Clemens wegen Beamtenbeleidigung -> Verhandlung am 18.09.1896 führte zum Vergleich 200 Mark an die Armenkasse Coburg und Tragung der Kosten und öffentliche Erklärung -> Erklärung dazu in CZ 02.10.1896 - 27.10.1910 erneut Klage wegen Beleidigung, Schöffengericht Sonnefeld
Eigentum: - Graswiese an der Seidmannsdorfer Straße (Grasnutzung zu verpachten) - Ankauf von 12 qm Areal in der Nägleinsgasse 19.06.1885 - Spitalgasse 3, 1878 Eigentümer Carl Clemens, ab 1884 Eigentümer Bruno Clemens - Auslagefenster Spitalgasse 3 (Auslage von "prachtvollen Ehren- und anderen Preisen" für Wettrennen 1887) -> Gebäude wurde 1885 abgerissen und heutiges Gebäude errichtet -> Eigentum bis 1906 ○ Vermietung einer Wohnung in der II. Etage, 01.02.1889 Einzug Dr. F. Ludloff ○ Besitzwechsel für 120.000 Mark an Schraidt und Hoffmann (Verlegung ihres Bankgeschäfts) - Sonntagsanger 1, Eigentümer 1882 -1906 Bruno Clemens Das Geschäft von C.U.Bischoff (Leimfabrik) ist teils durch Erbe, teils durch Kauf an BC übergegangen (CZ 14.07.1903) -> Verkauf der Firma C.U. Bischoff an Otto Frenzel (CZ 26.07.1903) - Gesellschafter "Ebersdorfer Schamotte- und Tonwerke" (später Esto-Klinker) (CZ 18.09.1903)
Zu Sonntagsanger 1 findet sich in der Coburger Zeitung vom 10.05.1880, Seite 2 folgender Artikel. Somit gehörte das Grundstück mind. bereits 1880 Bruno Clemens. [[File:Screenshot 2024-06-28 123204.png|none|auto]]
Hat sich bei Spitalgasse 3 evtl. ein kleiner Fehler eingeschlichen? Laut Coburger Zeitung vom 12.01.1904, Seite 2 ist bereits 1904 der Besitz des Hauses auf Schraidt und Hoffmann übergegangen, nicht erst 1906. [\klugscheissmodus off] [[File:Screenshot 2024-06-28 120358.png|none|auto]]
Thema von beck2oldschool im Forum Fragen und Antworten z...
Hallo zusammen, ich recherchiere gerade zu einem Kongress der Allgemeinen Radfahrer Union, der im August 1892 in Coburg statt fand. Bei diesem Kongress fuhren u.a. über 1000 Radfahrer von der Actien Brauerei aus durch Coburgs Straßen über den Markt zur Radrennnbahn auf dem Anger. Nun wäre es hier natürlich der absolute Wahnsinn davon Bilder zu sehen. Die Coburger Zeitung berichtete:
Zitat Mit den officiellen photographischen Aufnahmen war Herr Hofphotograph Prof. Uhlenhut betraut worden; auch die im inneren Festungshofe erfolgte Aufnahme aller zum Concerte anwesenden Sportgenossen lag in seinen bewährten Händen.
Nun würde mich natürlich brennend interessieren ob es hier tatsächlich noch irgendwo Bilder des Hofphotographen Uhlenhut gibt. Hat hier vielleicht jemand von euch einen Tipp oder Hinweis?
Diese Tür gehört zu Gemüsemarkt 2. Nach dem Tod von Carl Balzer hat die Witwe den Laden vorne weitergeführt. Alwin Blümig übernahm die Werkstatt hinten (Gemüsemarkt 2) die mind. 1937 dort noch bestand (lt. Eintrag im Adressbuch von 1937). Alwin Blümig war auch Vorsitzender des 1921 gegründeten "Radler Touren Club 1921 Coburg e.V." welcher die "Pflege im Renn-, Saal- und Wanderfahren, sowie Rasenradball" zum Zweck hatte. Alwin Blümig zog dann mit seiner Werkstatt in die Judengasse 34. Dieses haus wiederum gehörte ab 1908 einem Adolf Gossenberg. Der war zunächst in der Kaserne als Waffenmeister tätig und verkaufte und reparierte dann auch Fahrräder.
[[File:AlwinBlümig.jpg|none|auto]] (aus Coburger Zeitung, Datum unbekannt) [[File:CZ_08041927.jpg|none|auto]] (aus Coburger Zeitung vom 08.04.1927)
Thema von beck2oldschool im Forum Fragen und Antworten z...
Ich bin eben auf eine Werbung aus dem Jahr 1884 "meines" Fahrrad Händlers, Carl Balzer, gestoßen. Demnach hatte er wohl sein Geschäft zunächst im "Oberen Hahnweg 4A" Könnt ihr mir sagen wo das genau ist bzw wohl eher war? Denn heute gibt es keinen Oberen Hahnweg mehr, oder? Danke im Voraus
Fest steht, dass eine zweite Radrennbahn in Coburg zumindest geplant war. Fest steht auch, dass es eine Betonrennbahn gewesen sein muss. Beides laut Tabelle des Architekturbüros Schürmann. Durch Nachfrage stellte sich heraus, dass ausgerechnet diese Akte nicht mehr vorhanden ist. Hier nochmal der Link zur Liste Schürmann`s: http://www.velodromes.com/list50.htm (s. #9) Um mal zu sehen, wie Rennbahnen zu der Zeit aussahen, hier mal zum Vergleich ein paar Bilder: Hier die Bahn aus Bochum, die im gleichen Jahr gebaut worden ist: https://www.historisches-ehrenfeld.de/bi...radrennbahn.htm Und hier mal die Bahn aus Halle/Saale, die zwei Jahre zuvor gebaut wurde (allerdings eine Holzbahn): https://bmg-images.forward-publishing.io...peg?auto=format "Unsere" Bahn war aber noch größer. Die Beispiele hier sind 200 m bzw 233 m lang. Die Coburger soll 250 m gewesen sein. Rolf, deine Bilder sind von 1930, also ca. ein Jahr nach Bau der Bahn. D.h. der Beton war noch nagelneu und musste aus der Luft Weiß wie Schnee geglänzt haben. Ich finde darüber leider auch nichts im Stadt- oder Staatsarchiv. Auch in der Coburger Zeitung, die bis 1933 Online verfügbar ist, kein Sterbenswörtchen. Abgesehen von dem kleinen Hinweis, dass der Radler-Verein-Coburg 1921 e.V. i.V.m. dem Stadtverband für Leibesübung (heutiger Sportverband Coburg 1921 e.V.) beim Magistrat einen Platz zum Üben für Kunstradfahrer in der Rosenauer Straße bauen soll. Ich hab das hier im Thread auch schonmal erwähnt. Wenn ich mich rcht erinnere war das sogar 1929 - also der Zeitpunkt des vermeintlichen Bahnbaus. Wenn die Bahn nur wenigstens mal irgendwo schriftlich erwähnt wäre. Zeitungen, Magazine, Jubiläumsschriften o.ä. Mal abgesehen davon, dass so ein Ding ein Schweinegeld kostet / gekostet hat. Die Bochumer Bahn hat z.B. 42.000 RM (das sind heute über 172.000 €) gekostet. (recht ausführlich besprochen zum "Thema" Moritz Lindau, einem jüdischen Kaufmann aus Bochum https://shop.delius-klasing.de/radsport-...smus-p-2002986/). In Bochum z.B. sind Deutsche Meisterschaften ausgetragen worden, Rad- und Steherrennen. Das MUSS irgendwo Erwähnung finden. Den Radler-Touren-Club 1921 e.V. muss es mind. bis in die 1970er Jahre gegeben haben. Da muss ich doch noch irgendwer an eine 250 m große Betonbahn erinnern...??
So ein Mist, dass es die Akte bei Schürmann nicht mehr gibt
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Warum gibt darüber aber keinen Nachweis, kein Bild, keinen Zeitungsartikel, keinerlei Erinnerung an irgendwas. Ich hab weder etwas im Stadtarchiv noch im Staatsarchiv gefunden. Wie gesagt, über die Rennbahn am Ketschenanger hab ich alles ab 1885. Von der Pacht der Wiese, über Baupläne, das letzten Rennen 1898, bis hin zur Pachtvertragsübernahme durch die Turner 1911. Über eine Bahn, die 1929 gebaut worden sein soll (aus Beton) findet sich hingegen gar nichts. Laut Christians Forenbeitrag zu Rosenauer Straße 30 (Hotel Blankenburg) war das Gebäude 1955 ein Jugend Wohnheim. D.h. diese Rennbahn kann maximal 25 Jahre da gestanden haben. Warum erinnerst sich aber niemand an den Abriss? Ich finde das komisch
Ich war am Wochenende mal auf dem Sportplatz am Anger und habe aus der ungefähren Perspektive des damaligen Fotografen ein Bild gemacht. Das Haus im Vordergrund steht nach wie vor, mit leichten Veränderungen noch so da. Das große Haus im Hintergrund auf dem Hügel sieht man bedingt des Bewuchses nur mäßig gut. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob es das gleiche ist wie auf dem Bild von 1887. Christian, kannst du was dazu sagen? Der Turm sieht schon deutlich anders aus. Ein anderes Haus habe ich da oben aber nicht ausmachen können. [[File:20240217_104258.jpg|none|auto]]
Da würde mich jetzt doch sehr interessieren woher die Info kommt. Das Hindenburgbad ist meines Wissens nach 1926 eingeweiht worden. Die (vermeintliche) Radrennbahn am Hindenburgbad soll 1929 vom Architekturbüro Schürmann aus Münster gebaut worden sein. Somit kann die Bahn auf dem Gelände des nachfolgenden Bades gar nicht gestanden haben. Siehe Eintrag #9 http://www.velodromes.com/list50.htm Außerdem erwähnt keine Ausgabe der Coburger Zeitung aus dem Jahr eine neue Rennbahn. Die am Ketschenanger hat es zu der Zeit seit mindestens 15 Jahren nicht mehr gegeben.
William Frederick Cody, besser bekannt als Buffalo Bill, war einer der Begründer des Showbusiness. Er gründete 1883 seine eigene Wild West Show, die Buffalo Bill’s Wild West Show. Mit dieser zog er sehr erfolgreich durch Amerika. Selbst der berühmte Indianer Häuptling Sitting Bull gehörte zu seinen Mitwirkenden. 1890 „exportierte“ er erstmal seine Show auch nach Europa. Neben Braunschweig oder Karlsruhe gastierte er auch in Bremen, wo er das erste Mal ein Rennen zwischen ihm und einem Radfahrer initiierte. Das Konzept kam vermutlich so gut an, dass er vier Jahre später, 1894, eine erneute Europa Tournee startete. Dabei waren Wettrennen zwischen Cody und lokalen Radlern der „Hauptact“. Hier eine Auswahl der stattgefunden Veranstaltungen: Mailand, Cody vs. Buni; Paris, Cody vs Meyer; Budapest, Cody vs. Bela Swab. Ein weiteres Rennen gab es in München. Auf der Rennbahn an der Wittelsbacher Brücke trat Cody gegen Josef Fischer an. Fischer war u.a. Gewinner des Dinstanzrennens Wien – Berlin 1893 und ein Spezialist auf der Langstrecke. Josef Fischer war wohl dann auch der erste, der Buffalo Bill bei einem "Rennen Pferd gegen Maschine" schlagen konnte. Am 15. und 16. August 1894 fanden die Rennen für je eine Stunde statt und am 19. August drei Stunden. Wer in dieser Zeit insgesamt die längste Strecke zurücklegte, gewann das Rennen. Die Münchner Allgemeine Zeitung vom 20.08.1984 spricht von „einem glänzenden Sieg Fischers“. Ein paar Wochen später, am 31.08.1894 versuchte ein weiterer Radfahrer in München sein Glück. Joerns-München gewinnt ebenfalls gegen Cody. Am 16.09.1894 fand die Revanche Cody vs Fischer dann in Leipzig statt. Diesmal zog Fischer den Kürzeren. Cody siegte. Auch in Nürnberg und Bamberg fanden derartige Wettrennen statt. In Coburg kam es schlußendlich zum letzten deutschen Showdown, bevor Cody mit seiner angereisten Truppe nach Belgien weiterfuhr. Die Coburger Zeitung vom 15.11.1894 schreibt:
Coburg, 14. Nov. Match Cody gegen Radfahrer. Heute war bereits der amerikanische Wettreiter Cody mit seinem Impresario hier, um sich die Rennbahn des hiesigen Radler Vereins anzusehen und Unterkommen für seine Vollblutpferde auszumachen. Cody trifft mit seinen 10 Pferden am Donnerstag, spätestens Freitag hier ein. Es steht uns demnach für nächsten Sonntag, den 18. d. M., eventuell auch Montag, den 19. November ein hoch interessantes, in Coburg noch nie gesehenes Schauspiel in Aussicht, und die billigen Eintrittspreise von 50 Pf und 1 M dürften wohl Jedermann veranlassen, sich diesen höchst interessanten Wettkampf anzusehen. Näheres wird durch die in den nächsten Tagen erscheinenden Annoncen bekannt gegeben werden.
Am 20. November schrieb dann die Coburger Zeitung: Coburg, 19. Nov. Match Cody. Das gestrige Wettrennen zwischen dem amerikanischen Reiter Cody und dem Radfahrer Liewald aus Schweinfurt endete mit einem bedeutenden Siege Codys. Allerdings hatte Liewald gestern einen ziemlichen Pechtag. Gegen Mittag in Lichtenfels angekommen, soll er keinen Bahnanschluß gehabt und sich deshalb rasch entschlossen haben, die Strecke bis Coburg per Rad zurückzulegen. Auf der Rennbahn, die er erst mit etwa ½ stündiger Verspätung betrat, mußte er nach der 21. Runde plötzlich von der Maschine absteigen, weil er Wadenkrampf bekam. Ein Schrittmacher sprang für ihn ein und fuhr 7 Runden, dann konnte Liewald wieder weiterfahren. Cody legte während des einstündigen Wettkampfes 79 Runden — 34 323 ½ , Meter zurück, Liewald machte mit Einrechnung der Strecke eines Vertreters 79 1/3 Runden --- 31740 Meter; Cody blieb darnach mit über 2 ½ km Vorsprung Sieger. Heute Nachmittag ½ 4 Uhr ist Fortsetzung des Rennens; der Ausgang ist nach dem gestrigen Verlaufe — sollten nicht unvorhergesehene Zwischenfälle eintreten — nicht schwer vorauszubestimmen. Cody ist ein kühner, sicherer und eleganter Reiter, zum Siege verhilft ihm einzig und allein der ungemein rasche Wechsel der Pferde nach je zwei Runden. Sehr oft gleitet er von einem Thiere zum andern, ohne den Boden zu berühren, in vielen Fällen springt er jedoch aus dem Sattel und besteigt im Nu ein zweites bereit gehaltenes Pferd, mit dem er schon in wilder Flucht dahinjagt, ehe er noch Zügel und Steigbügel streichen kann. Deshalb sitzt er ebenso fest, und die wilde Jagd bereitet ihm, je länger sie andauert, umsomehr Vergnügen. Er hatte sieben Pferde zur Stelle, die abwechselnd benutzt wurden. Dem einzelnen Pferde ist natürlich der Radfahrer ganz wesentlich überlegen, denn ein solch stundenlanges Galoppieren Würde ein Thier unmöglich aushalten. Wie wir soeben bei Redactionsschluß erfahren, ist das Gesamtergebniß des Matches das folgende: Radfahrer. Reiter. 1. Tag: 80 Runden - 32 000 m, 79 Runden - 34 325,5m 2. Tag: 83 ¾ Runden - 33 500 m, 82 Runden - 35 629,0m 65 500 m, 69 954,5 m.
Hier ein Bild der Familiengruft auf dem Coburger Friedhof vom 05.02.2024. Das Grab wurde 1898 von der Familie Balzer für 1500 Mark gekauft. Im gleichen Jahr fand die Umbettung von Ernst und Sophie Weidmann statt. Beerdigt wurden hier später neben Carl Balzer auch seine Frau Sophie. Das Grab wurde 1994 aufgelassen und 2010 einem neuen Besitzer überlassen. Dieser nutzte den alten Grabstein weiter, ließ vorher aber natürlich die alte Gravur entfernen. Auf dem Bild sieht man somit den Original Grabstein. [[File:20240205_132638.jpg|none|auto]]
Thema von beck2oldschool im Forum Coburger Persönlichkei...
Ich bin gestern darüber gestolpert, dass ein gewisser Bruno Clemens der erste Vorstand des Radler Vereins Coburg gewesen sein soll. Nun habe ich versucht etwas über den Knaben herauszufinden und nur wenig gefunden. Laut div Einträgen hier im Forum war Bruno Clemens der Sohn von Carl Clemens, beide Kaufleute und nicht die Ärmsten, wenn man sieht wo sie alles Eigentum hatten. Kann mir von euch vielleicht jemand sagen, wer dieser Bruno Clemens war und womit er sein Geld verdient hat? Danke schonmal im Voraus!
Nun endlich ein paar Bilder der Radrennbahn am Ketschenanger. Sie stammen vom 29. Mai 1887, dem zweiten Rennen auf der Bahn. Hier der Nachbericht aus der Coburger Zeitung vom 31.05.1887:
Zitat 29. Mai. (Velociped-Wettrennen.) Bei prächtigem Pflingst Wetter wurde heute das von dem hiesigen Radler-Verein veranstaltete Frühjahrs-Wettfahren abgehalten. Im Laufe des gestrigen Tages fand sich bereits eine Anzahl auswärtiger Sportgenossen ein. Theils um auf der Rennbahn zu trainiren, theils um die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt in Augenschein zu nehmen und in geselliger Vereinigung den Abend in der Vereinsbrauerei zu beschließen. Per Rad und Bahn kamen während des heutigen Vormittags die übrigen Gäste wie auch zahlreiche Fremde an, sodaß die Straßen ein buntbelebtes Bild boten. Einen imposanten Anblick gewährte die Corsofahrt durch die Stadt, an welcher sich, unter Vorausfahrt der aufspielenden Militär-Capelle, etwa 180 Velocipedisten betheiligten. Seine Hoheit der Herzog sowie Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Herzogin von Edinburg mit dem Prinzen Alfred und den Prinzessinnen- Töchtern beehrten das Rennen mit HöchstJhrem Besuch, und nahm dasselbe, nachdem die Fürstlichkeiten, mit einem schmetternden Tusch empfangen,in der geschmackvoll decorirten Tribünenloge Platz genommen hatten, von Nachmittags 4 Uhr an programmmäßig folgenden Verlauf: ...
Ja, das ist richtig. Ketschengasse hatte ich vergessen. Ich kenne den Laden, als es noch gar kein Laden war, sondern ein Lochblech mit BMX Artikeln dran, welches in seiner Werkstatt bei ihm zuhause hing. Walkmühlgasse, Webergasse, Bahnhofstraße, Kl.Johannisgasse (und eine zeitlang parallel in der Herrengasse) und dann Ketschengasse. So die Reihenfolge.