Dieser Gebäudekomplex entstand 1927/28 im Auftrag des Bezirkskonsumvereins Coburg durch den Architekten Richard Teufel. Die Gebäude beherbergten eine Großbäckerei nebst Lagergebäude. Da der Bezirkskonsumverein stark sozialdemokratisch und gewerkschaftlich geprägt war, wurde der Verein nach 1933 zu seiner Auflösung gezwungen. Das Areal übernahm die Wehrmacht, die dort eine Heeresbäckerei unterhielt. 1945 sind die Häuser durch Kriegseinwirkung zerstört worden. Ob dies durch einen amerikanischen Fliegerangriff oder im Rahmen des Nerobefehls geschah, kann heute nicht mehr geklärt werden. Jedenfalls holten die Coburger die vorhandenen Rohstoffe und Lebensmittel noch aus den Häusern heraus. Denn Essen gab es damals ja nur unzureichend.
Bis ca. 1965 war die Firma SOMSO in dem Gebäude untergebracht.(Keller,1. und 2.Stock,sowie Dachbodenanteile) Danach ist Somso nach Neuses übergesiedelt. Zum damaligen Zeitpunkt waren noch in dem Haus: Büros der Spedition Baufeld und der Wolle Großhandel Haas. Auch gab es eine Wohnung in Richtung der heutigen Frankenbrücke.In weiteren Kellergeschossen wechselten sich die Pächter ab. Im Hof zur Itz Seite hin, hatte Sped. Baufeld ihre LKW Werkstatt und es gab dort ein weiteres Gebäude, welches die Fa. "Kühler Grass" beherbergte.(Das Haus wurde, ebenso wie das Vorderhaus, für die neue Frankenbrücke abgerissen) Wo der PKW auf dem Bild zu sehen ist und eine Treppe, befand sich eine Rampe mit anschließenden Fahrstuhl, der sich über alle Etagen erstreckte. Die Produktion Räume von Somso waren mit Holz/Glas Wänden unterteilt und ließen eine Großbäckerei erkennen.(Keller und zweiter Stock) Was sich allerdings in dem weiteren großen Gebäude befand (in Richtung Bahnhof) entzieht sich bis dato meiner Kenntnis. (Hier wurde aber schon einmal vor geraumer Zeit im Forum darüber berichtet, ein Geschäftsmann aus der Südstadt soll dort Räumlichkeiten besitzen...) Welche Firmen dort heute ansässig sind??----- Angeblich soll das Haus in den letzten Kriegs Stunden (Tagen) geplündert worden sein....
Nach meinen Erinnerungen war da auch einmal der Vogel-Verlag Gleich nach dem zweitem Weltkrieg im Jahre 1948 war in diesem Gebäude Sonntagsanger 1 der Vogel Verlag Coburg auf 2 Etagen untergebracht. Der Vogelverlag war ein bekannter Fachzeitschriften Verlag aus Pößneck / Thür.
Anbei ein paar Informationen zu diesem Verlag, da ich es für einen großen Fehler des damaligen Coburger Stadtrat gehalten habe, dem Verlag in Coburg keine Möglichkeit für eine Erweiterung seines Verlages anzubieten. Aber zur damaligen Zeit wollten die Coburger Unternehmer sich jegliche Konkurrenz fern halten. (siehe: Löwe-Opta, Siemens und noch einige andere große Unternehmen.)
Das Unternehmen wurde 1891 von Carl Gustav Vogel in Pößneck/Thüringen gegründet. Die erste von ihm herausgegebene Publikation war das "Internationale Briefmarken Offertenblatt". Weitere folgten bald, insbesondere der 1894 gegründete und heute noch verlegte "Maschinenmarkt" (Fachzeitschrift des Jahres 2005), der "Agrar Markt", der "Export Markt" , das "Lastauto" ,"Motor und Sport" , später: "Auto Motor und Sport") und der "Radio Markt" . Zu Kriegsbeginn 1939 war die Belegschaft des Unternehmens auf 940 Mitarbeiter angewachsen. Als nach Kriegsende die 30. US-Infanteriedivision nach Pößneck einmarschierte und den Vogel Verlag in Beschlag nahm, versuchte Arthur Gustav den Verlag wieder aufzubauen. Doch ein sowjetischer Offizier inspizierte bereits das Unternehmen, um die Demontage der Anlagen vorzubereiten. Anschließend wurde er inhaftiert, konnte jedoch flüchten und erreichte am 19. Juli 1945 das in der US-Zone gelegene Coburg. Vogel rettete die verbleibende Betriebsausstattung, deren Verkaufserlös eine wichtige Finanzierungshilfe für die Neugründung des Verlages in Coburg darstellte. Er begann einen Neustart des Verlages in einer 34 m² großen Baracke in Neuses bei Coburg. Gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig und Sohn Karl Theodor, fünf kaufmännischen Angestellten, einer Stenotypistin, einem Stadtboten und zwei Lehrlingen gaben sie am 12. Februar 1948 den Haupt-Titel des Verlages, den „Maschinenmarkt“, wieder heraus. Später erfolgte der Umzug in das Gebäude (Sonntagsanger 1) in Coburg, wo er bis 1952 seinen Hauptsitz hatte. Als eine Erweiterung oder ein Neubau anstand gelang es ihm nicht einen Bauplatz in Coburg zu bekommen, sodass er beschloss Coburg zu verlassen. So plante das Management die Verlagerung des Unternehmens an einen verkehrsgünstigeren Standort mit Druck- und Verlags-Geschichte. Jahr 1952 begann schließlich die sukzessive Verlagerung des Unternehmens von Coburg nach Würzburg, wo er heute noch seinen Hauptsitz hat.
Im Zuge der Enteignung durch die Sowjets, siedelte SOMSO (Sommer-Sonneberg) 1947 nach Coburg über. Nach mehrmaligen Umzug, nachdem der Vogel-Verlag Coburg verlassen hatte ,ist wohl Somso zu Beginn der 50er Jahre in die Räume Sonntagsanger 1 eingezogen. Verbleib hier bis ca. 1965
Auch der Güterbahnhof wurde in den letzten Kriegstagen Ziel amerikanischer Tiefflieger. Dabei trafen die Bomber einen Munitionszug, der südlich des Lokomotivschuppens, neben dem Wasserturm stand. Dieser explodierte und zerstörte dabei den daneben stehenden Wasserturm, der nicht mehr aufgebaut wurde. Die Feuerwehr war hier stundenlang im Einsatz.
Als die US Army am 11.April 1945 die Stadt C. beschossen hat, soll Herzog C.E. im Bierkeller der Scheidmantel Brauerei Zuflucht gefunden haben. Dann wurde ja nach ihm gesucht, um die Veste an die Amerikaner zu übergeben. Das hierbei der Am. Gen. Patton im Spiel gewesen sein soll, ist ja mittlerweile vom Tisch.(Patton war zu der Zeit mit anderen hohen Offz. in Buchenwald) Die Übergabe soll demnach mit einen Am. Offizier gemacht worden sein.(Ein Captain-Hauptmann) Dieser Captain soll der spätere Schriftsteller Stephan HEYM gewesen sein, der ja von den USA in die spätere DDR überwechselte und auch noch zur Wende Zeit auftrat. Hat jemand Erkenntnisse darüber?
Heym hat Carl Eduard damals vernommen, es gab von ihm dazu einen Bericht über das Gespräch, der mir einmal zugesandt wurde. Leider habe ich ihn eben nicht auf meinem Rechner finden können.
Heym ist auch in der vereinigten Bundesrepublik aufgetreten und war sogar Alterspräsident des Bundestages.
Heym gehörte den "Ritchie Boys" an. Eine Sondereinheit der US Army, die unmittelbar nach ihrer Landung in der Normandie 1944 ihre Arbeit aufnahm. Dieser Einheit gehörte auch Hans Habe an, der 1945 mehrere deutschsprachige Zeitungen gründete. So u. A. den Bayerischen Tag in Bamberg.... Stephan Heym,1913 in Chemnitz als Helmut Flieg geboren, war wohl hoch dotiert, aber umstritten! So äußerte sich Altkanzler H.Kohl über ihn, wohl im Hinblick auf Heyms späteres Leben und Wirken in der DDR, "das er sein Fähnchen in den Wind hängt" ........ Bei den "Ritchie Boys" waren viele deutsch sprechende Juden, welche aus Deutschland in die USA emigriert waren und nach der Kriegserklärung in die US Armee eintraten.