Gut dass du das ansprichst Gerd, viele werden jetzt sicher denken, dass das der vermauerte Eingang des Geheimgangs unter der Bärenbastei ist. Aber !!!
Ich zitiere mal die Bildunterschrift zu diesem Torbogen.
"Blick in die Kasematten der Bärenbastei" "Die durch die Aufschüttung im 16.Jahrhundert entstandene und zu Beginn des 17.Jahrhunderts ausgebaute Bärenbastei barg im Inneren Kasematten, die als bombenfeste Pulvermagazine dienten." (aus Klaus Weschenfelder - Veste Coburg Geschichte und Gestalt)
Es sei mal darauf hingewiesen. Bereits 1843/44 wurde an der Bärenbastei zwecks eines Geheimganges gegraben. (siehe meinen Artikel). Ohne Erfolg. Auch als man in den 60er Jahren die Bärenbastei restaurierte und dabei die Südmauer wegen Baufälligkeit abgetragen und wieder aufgebaut werden musste, konnte kein Geheimgang gefunden werden. Schließlich sind da noch die Ergebnisse des Erdradars, die man in neurer Zeit gemacht hat.
Christian,wenn sich die Wölbung unter der Bärenbastei befindet,dann könnte man doch eingrenzen wann der Tunnel/Gang entstanden sein könnte!? Was haben die Messungen mittels Erdradar ergeben? Die Angaben von Weschenfelder habe ich in ähnlicher Form in dem Buch von Walter Föhl(?)-ich glaube das ist 1956 erschienen- gelesen.Bombensichere Kasematten usw.!Wurde die Bärenbastei vor dem 30jhrg.Krieg errichtet,erhebt sich doch die Frage:War der Gang (falls es ihn gab)schon vorhanden,oder wurde er zeitgleich mit gebaut?Und sein Anfang/Ende unter dieser Bastion "versteckt"? Da die Bärenbastei wirklich eine Bastion war(Bombensicher)-wäre doch dann auch der Eingang/Ausgang des Tunnels bestens geschützt gewesen?
Im ältesten noch erhaltenen Grundriss der Veste von 1553 ist die Bärenbastei nicht eingezeichnet. Der Historiker Pellender datiert den Bau der Bärenbastei von 1595 bis 1614. In diesem Zeitraum sind dann auch die Kasematten entstanden.
Auf die Untersuchungen bzw. Ergebnisse mit dem Bodenradar gebe ich gar nichts. Grund: Am Schindberg wurden durch das ZDF (Herr Pitz) alle nur möglichen Messungen durchgeführt und zwar von einem Baubiologen aus dem Raum Coburg und einer geologischen Fakultät einer westdeutschen Universität. Man hat die tollsten Ergebnisse erhalten: Große Hallen westlich des ehemaligen Steinbruchs (sollen für Untertagefabriken angelegt worden sein; fragt sich nur für wen?); weiterhin Stollen im Nahbereich des Steinbruchs usw. Die Freude war groß, nur eine Unke war da - nämlich ich. Ich habe, nachdem ich wußte wo man bohren wollte, gewarnt und darauf hingewiesen, dass man nichts finden werde. Egal man bohrte mit großer Erwartung und ..fand nichts! Lediglich in der Nähe einer Stelle, die ich als Stollen mit Inhalt gemutet hatte, erhielt man einen Ausschlag nit dem Magnetometer - sonst war Ruhe im Schacht und die Gesichter ziemlich lang, denn "außer Spesen war nichts gewesen!" Über den Inhalt des Stollens möchte ich mich nicht äußern. Jürgen
In der Chronik von Pellender wird Coburg eine Einwohnerzahl von ca .3000 Personen (zum 30 jhrg.Krieg)angerechnet.Um die Mitte des 16.Jahrhundert wird die Veste zu einem starken Waffenplatz ausgebaut.Es entstehen die beiden Bastionen links und rechts vom jetzigen Haupteingang "Rautenkranz" und "Bunter Löwe",später wird die Bärenbastei aufgeschüttet,bzw. zu einem Bollwerk ausgebaut.Es wäre ja durchaus möglich,das im Zuge dieser Baumaßnahmen auch ein Gang dabei entstanden sein könnte!?? Würde mich mal freuen,wenn Stephie,nachdem sie das Bild vom Torbogen gesehen hat ,sich mal dazu äußert!
Jürgen,du sprichst hier die unter Tage verlagerten Produktionsstätten der Nazis an.In dem Buch über die Verlagerungen von Penemünde,im Kohnstein bei Nordhausen,geht der Autor auch auf dieses Thema ein.Es ist interessant zu lesen,mit was für Problemen hier gekämpft wurde, um eine Produktion anlaufen zu lassen!Es wurden dort Entlüftungsanlagen,Heizungsanlagen,Stollenentwässerungssysteme usw. eingebaut,weil ja hier hochwertige Technik produziert/zusammengebaut werden sollte(oder wurde)!
Es traten dort schon Probleme auf,wenn sich das Wetter änderte! Ähnliche Beobachtungen machte man in den unterirdischen Werken der Maginotlinie in Frankreich.Auch hier wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen um dem Wasser in den Stollen zu begegnen!
Das man in einem einfachen Gang,wie den hier zur Veste angenommenen,ganz ohne Probleme auskam,kann ich mir nicht vorstellen!-Zu einer Zeit,als man noch den "Frondienst"kannte,dürfte auch ein Menschenleben nicht viel wert gewesen sein!?
Aber ich sehe,das angesprochene Thema ist nicht aktuell!Es wurde ja schon vor geraumer Zeit hier einmal darüber geredet!Es kamen immer wieder Leute zu Wort,welche genaues über den Gang wußten,sogar schon drinnen waren usw.usw. Die Meinugen gehen halt auseinander über so einem "Geheimgang"!Was mich dabei wundert,das in der Coburger Geschichte meines Wissens recht wenig,außer:"von der Hofapotheke zur Veste gibt/gab es einen Geheimgang", darüber zu finden ist! Übrigens hatte sich ein gewisser Kempf,vom Untersten Denkmalschutz dazu geäußert.(Evtl. ist der dir bekannt??) gruß gerd
Hallo Gerd, meiner Meinung nach ging der Gang vom Nachbargebäude der Hofapotheke ab (Sanitätshaus Jakob) mit einem Zugang von der Hofapotheke. Wie komme ich zu dieser Ansicht? Ganz einfach: dieses Gebäude ist das Stammhaus der Brauerei und Gaststätte "Weißes Ross" - noch heute erkennbar an dem eingeschnitzten Ross im Umgang der ersten Etage im schönen Innenhof. Hier waren die Keller tiefer als in den anderen Gebäuden; der Gang führt m. E. vom Globushaus (jetzt Café Schubert) in die Häuserreihe. Es soll aber eine Tür im Keller der Hofapotheke gegben haben, die in Richtung Sanitätshaus geführt haben soll - diese hat (nach seinen Angaben) mein ehemaliger Arbeitskollege P. W. in den 50er Jahren zugemauert. Gruß Jürgen