Zitat von Christian im Beitrag #49Weichengereuth 15 1871 Graf Louis von Stillfried-Rockbonitz lässt sich durch Bernhard Kleemann eine Villa errichten. ......... 1955 Else Dressel, Hausfrau
Aus der Denkmalliste: Die eingeschossige Villa wurde 1871/72 von Bernhard Kleemann für Graf Louis von Stillfried-Rockbonitz errichtet. Das spätklassizistische Wohnhaus weist im Souterrain eine Sandsteinfassade und im Wohngeschoss eine Ziegelfassade mit Sandsteingliederungen auf. Die vierachsige, symmetrische Straßenfassade ist durch große Fenster gekennzeichnet und wird durch einen zweiachsigen Risalit mit Erdgeschosserker geteilt. Zusätzlich steht auf dem Grundstück als Fachwerkkonstruktion ein zweigeschossiges Stallgebäude mit Remise.
Zitat von Sputnik60 im Beitrag #48Wenn man sich das Weichengereuth heute so anschaut beim durchfahren, kann man sich nicht vorstellen, dass auf der anderen Seite mal ein Haus gestanden hat. Die Bilder von Rolf sind dazu sehr hilfreich
Das stimmt. Man kann sich, gerade angesichts der gegenwärtigen Diskussion um die Straße, auch gar nicht mehr vorstellen, dass das Weichengereuth mal stadtauswärts nur Richtung Ahorn angebunden war und es die Verbindung Richtung Süden noch gar nicht gab. Diese wurde nach meiner Erinnerung erst in den 60er Jahren gebaut. Noch Ende der 60er Jahre hatte das Weichengereuth trotz Güterbahnhof so etwas wie "Aufenthaltsqualität", wie ich mich von zahlreichen Besuchen bei einem meiner Schulfreunde erinnere, der in einer der abgerissenen Jugendstilvillen wohnte.
Ergänzung am 17.10.2021: Weichengereuth 15a (heute Melchior-Franck-Straße 13a):
In den 1930er Jahren wurde das Grundstück von "Weichengereuth 15" abgetrennt. Als Besitzer konnte ich (Christian) zwischen 1955 und 1980 Fritz Supp ausmachen. Supp war Gauehrenschütze, Ehrenschütze der Schützengesellschaft, mehrfacher bayerischer Meister und Mitglied des Olympiakaders von 1936. Im Adressbuch von 1955 ist unter "Weichengereuth 15a" Fritz Supp als Bezirksschornsteinfegermeister eingetragen. Nach dessen Tod wurde das Haus nicht mehr bewohnt. Das Grundstück mit 2.237 qm steht derzeit zum Verkauf und damit das Haus vor dem Abriss.
Im Adressbuch von 1955 ist für die Haus Nr. 15a noch ein Schornsteinfeger vermerkt. Gibt es die 15a nicht mehr? Im BayernAtlas ist auch nur die nur 15 eingezeichnet, nicht mal die Nr. 15b
Das Weichengereuth 15a ist bereits im Adressbuch von 1983 nicht mehr vermerkt. Anhand meiner Unterlagen lässt sich nicht mehr feststellen, wo sich dieses Haus genau befunden hat.
Zitat von Christian im Beitrag #57Das Weichengereuth 15a ist bereits im Adressbuch von 1983 nicht mehr vermerkt. Anhand meiner Unterlagen lässt sich nicht mehr feststellen, wo sich dieses Haus genau befunden hat.
Meine Vermutung ist, dass das sog. Kutscherhaus ursprünglich unter "Weichengereuth 15a" geführt wurde. Dann stand es sehr lange leer und verlor dadurch seine Hausnummer. Der neue Besitzer, der das Haupthaus "Weichengereuth 15" und das Kutscherhaus aufwändig saniert hat, hat dem Kutscherhaus wohl die neue Hausnummer 15b gegeben.
Aus der Denkmalliste: Auf dem parkähnlichen Grundstück entstand 1820 zunächst ein Gartenhaus mit einem etwa quadratischen zweigeschossigen Kernbau und zwei schmalen Flügeln, von denen der südliche eingeschossig mit einer zinnenbewehrten Altane ausgeführt war und der nördliche zweigeschossig, ebenfalls mit Zinnenkranz. 1856 begann man, das Gartenhaus zu einer Villa auszubauen. Der südliche Flügel wurde aufgestockt und erhielt ein Satteldach. Ein zweigeschossiger polygonaler Turm wurde an der Ostseite angebaut und mit Zinnen und Altane versehen. Der Besitzer des Anwesens, Forstmeister Philipp Schlick ließ 1872 durch Bernhard Brockardt den Turm weiter ausbauen und mit einem Spitzdach versehen. Rechts vom Turm entstand ein übergiebelter Risalit. Den Wohnbau erweiterte man nach Westen durch einen fünfachsigen Anbau mit Kammern und Remise und erhöhte das Dach gleichmäßig. 1959 wurde ein Wohnzimmer, 1974 ein Balkon angebaut. Die Giebelmauern der im Stil des neugotischen Historismus gestalteten Villa zieren glatte, pyramidenförmige Fialen über Wimpergen. Die Fenster im Erdgeschoss tragen teilweise rechtwinklige Profilstürze, während die im zweiten Obergeschoss als Stichbogenfenster ausgeführt sind. Am Treppenturm, dessen Kranzgesims aus einer Konsolenreihe mit Blendbogenfries besteht, finden sich auch Spitzbogenfenster.
Die Straßenbezeichnung "Kleine Rosenau" entstand übrigens aus dieser Villa mit ihrem Turm und ihrem ursprünglichen Park in Anlehnung an Schloss Rosenau.