Ja das sollte es im Endeffekt auch. Diese Wandmalereien sollten die Pracht der herzoglichen Bauten unterstreichen. Im Falle des Casimirianums waren dies Gelehrte. Wie es so mit der Wandmalerei ist, so ist sie auch der starken Witterung ausgesetzt. Um 1810 übertünchten die Maler diese Außengestaltung endgültig. Das Casimirianum ist sozusagen heute in der "Roh-Fassung" zu sehen.
Kommen wir zu einem weiteren Bau Casimirs - dem Ballhaus.
Das herzogliche Ballhaus entstand zwischen 1627 und 1629 am Rande des herzoglichen Renaissance-Gartens. Baumeister war hier der Italiener Giovanni Bolino, der vor allem die höfische Ausgestaltung des Herzogs übernahm. Für die Bauten in der Stadt zeichnete sich damals der Baumeister Peter Sengelaub verantwortlich.
Das Ballhaus diente den Mitgliedern des herzoglichen Hofes für Ballschlagspiele. Man könnte das Gebäude auch eines der ersten Sporthallen im deutschsprachigen Raum bezeichnen. Festbälle fand ihr allerdings nicht statt. Das Ballspiel gehörte zur Darstellung des herzoglichen Hofes in der Öffentlichkeit.
1827 eröffnete im Ballhaus das Coburger Landestheater, welches dort bis 1840 residierte und dann in das neugebaute Gebäude am Schlossplatz umzog. Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha ließ daraufhin im Zuge der Neugestaltung des Areals vor der Ehrenburg zum Schlossplatz das Ballhaus abreißen. An seiner Stelle entstand die Schloßwache, die heute als Arkaden bekannt sind. Lediglich drei Eingangsportale des Ballhauses blieben stehen und wurden in die Arkaden integriert.