Anstelle des städtischen Getreidespeichers errichtete Herzog Johann Casimir zwischen 1601 und 1605 seinen zweiten Renaissancebau in Coburg. Die Gründung des Gymnasiums folgte nach zwei Zielen. Erstens: Die Ausbildung von Gelehrten, Geistlichen und Beamten für die zukünftige Verwaltung des Herzogtums Coburg (Staat und Kirche waren damals eins). Zum anderen verwehrte die ernestinische Universität Jena den Coburger Studenten den Zutritt. Casimir sah sich daraufhin gezwungen eine eigene hohe Landesschule zu gründen. Der Streit konnte schnell beigelegt werden. Das Casimirianum blieb ein Gymnasium, erhielt aber 1677 das Universitäts-Privileg.
Auch an diesem Gebäude zeigt Johann Casimir seine politische Selbstdarstellung, hier in Form eines Denkmals als Ganzkörperstatue. Das Denkmal steht am Eck gegenüber dem Haupteingang der Morizkirche und gilt als Verbindungspunkt zwischen Bildung (Casimirianum) und Geist (Morizkirche).
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Weil an anderer Stelle im Forum über Gedanktafeln u.ä. gesprochen wurde sei hier gesagt: Das Casimir-Denkmal ist das einzige Monument, das schon zu Lebzeiten des Herzogs aufgestellt wurde. Bereits 1605 wurde ein Denkmal eingeweiht und 1629 durch das heutige ersetzt. Casimir starb 1633. Die Bekränzungen die dort stattfinden, sind allerdings erst im 19. Jahrhundert entstanden.
Ein ungewohnter Blick von der Gymnasiumsgasse zum Gymnasium.
Gymnasiumsgasse 2 - Casimirianum.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Links geht es in den Pausenhof, daran anschließend der Gymnasiums-Neubau, wodurch das Wohnhaus des Freiherren von Rast abgerissen wurde.