Erffa mußte täglich um die Truppenverpflegung kämpfen. Auch die Festungshandwerker hatten seit langem keine Zahlung mehr bekommen. Man lieferte nicht einmal Seile für die Brunnen, an derem keinen sich mehr eins befand. Die Stände waren und blieben vorerst mehr als hartnäckig. Freilich konnten sie in ihrer bedrängten Lage kaum gern und großzügig handeln. Im März 1637,als Erffa keinerlei Gehör wegen Erhöhung der Löhnung für seine Leute fand, quartierte er Musketiere bei den Ratsherren und Viertelmeistern Coburgs ein, besetzte die Stadttore und nahm die Schlüssel an sich. Die Aufregung darob war nicht schlecht und Erffa bekam vom Herzog einiges zu hören. Aber der Kommandant hatte eine klare Vorstellung von den Pflichten, die Amt und Rang ihn zumal in Kriegszeiten auferlegten. Er griff notfalls auch in seinen eigenen Beutel: 1643 forderte er 5970 Gulden an Auslagen von der Landschaft zurück. Das war nicht wenig, aber doch nur etwas mehr als der zehnte Teil jener 56829 Gulden, welche die Garnison dem Fürstentum, voran der Stadt Coburg von Juni 1635 bis Januar 1639 gekostet hatte. Die Festung ist in diesen Jahren von allen Brandschatzungen und Plünderungen-im Gegensatz zum umliegenden Land- verschont geblieben.1644 flüchteten die Landleute in die Stadt und auf die Veste.Durchzüge fremder Truppen, besonders der Schweden hielten aber noch an, als längst der Osnabrücker Friede geschlossen war. 1649 wurden durch herzoglichen Beschluss die Besatzungsstärke und die Unterhaltskosten herabgesetzt. Hauptmann von Erffa , der im Juli 1650 den schwedischen Generalissimus Karl Gustav X., als Gast auf der Veste herumführen konnte, ließ beim "Friedens-Dank-Fest" der Stadt Coburg am 19.August 1650 die dreimalige Salve schießen-: er hatte die Veste umsichtig in den Reichsfrieden hinübergeleitet. Erffa, dessen Vater 1612 selbst Veste Kommandant gewesen, war einst als Page bei Herzog Casimir, dann in Holland und Paris in Dienst gestanden und roch als Brandenburgischer Hauptmann mehrfach Pulver, ehe er 1633 in Torgau heiratete.(13 Kinder!)Erffa starb im August 1660 auf der Veste. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges kam der Abschied der Veste von der großen Geschichte. Sie hat in den letzten drei Jahrhunderten nur wenig Anteil an den europäisch-deutschen Ereignissen mehr genommen, sie wurde zum Spielball, nein zum Zankapfel der in unbedeutenden Linien zerfallenden Fürstentümer des sächsischen Hauses. Es war die Blütezeit der Deutschen Kleinstaaterei auch für das Coburger Land gekommen und in dieser Tragigkomödie spielte allerdings nun die Veste Coburg ihre possierliche Rolle-just wie alle deutschen "Untertanen".F.f.
Vom hier geschriebenen letzten Beitrag will ich einen großen Schritt machen. Der nun folgende Bericht wurde ja schon einmal hier im Forum behandelt, ist aber aus Sicht von W. Föhl ebenfalls interessant zu lesen.... Am 20.August 1940 überflog ein feindlicher Aufklärungsflieger die stille Festung und warf einen Leuchtschirm über ihr ab. Er wirkte als ein erstes Warnzeichen an die Sicherheit der Kunstschätze zu denken. Noch fehlte es an allen Luftschutzmäßigen Einrichtungen, es fehlte vor allem-wie schon so oft-an den im Ernstfall benötigten Wasser. Die erste Luftschutzkommission, der Bürgermeister Rehlein als stellvertretender Vorsitzender der Coburger Landesstiftung, einige Luftschutzoffiziere und Baurath Kleinath von der bayerischen Landbauamts-Außenstelle angehörten, besichtigte im September 1941 die Burg. Der Luftschutz für die Veste wurde eingerichtet unter Leitung des Inspektors Eugen Flurschütz, der sich in den nächsten Jahren besonders bewährt und verdient gemacht hat. Er ist wie Herr Rehlein, als Augenzeuge der kommenden Geschehnisse Gewährsmann für die folgende Darstellung der Ereignisse gewesen. Vordringlich neben anderen baulichen Vorkehrungen erschien die Anlage zweier großer Wasserbehälter im Westhof und am oberen Wall, von denen jedoch nur einer trotz Drängens von Bürgermeister Rehlein fertiggestellt wurde! Man bildete eine Hausfeuerwehr und verstärkte sie ab 1942 durch eine Löschgruppe der städtischen Feuerwehr. Alsdann begann die Verpackung der wertvollsten Kunstgegenstände, angefangen mit den zerbrechlichen Kostbarkeiten der Glas und Keramik Abteilung. Alle sorgfältig ausgesuchten Stücke wurden an verschiedenen fränkischen Orten geborgen. Ein Viertel Jahr vor dem Brand des Herzogin Baus wurde der größte Teil der Graphischen Abteilung (etwa 250 000 Blatt) vom Obergeschoß in das Erdgeschoß dieses Hauses verlagert und so vor der sicheren Vernichtung gerettet . An dieser Aktion war u.A. der Münchner Kunsthistoriker Dr. Hans Thoma, sowie Inspektor Flurschütz beteiligt. In den Räumen der Veste verblieben eine Anzahl Bilder und Schaustücke, die bis kurz vor der Beschießung großenteils weggeräumt worden sind. Am 3.April 1945 wurden in einer Besprechung des Kampfkommandanten Hauptmann Sotte mit Bürgermeister Rehlein und Begleitern die Maßnahmen zur Verteidigung der Veste vor den anrückenden Amerikanern erörtert. Da schwere Waffen nicht zur Verfügung standen, erschien der Auftrag, Coburg als Eckpfeiler der Mainfront bis zur letzten Patrone zu verteidigen, nur schwer durchführbar. Rehlein, dem die Erhaltung seiner Vaterstadt am Herzen lag, erhob schärfsten Einspruch. Die Truppe beschloß daraufhin von sich aus nur eine Rundumverteidigung am Festungsberg. Noch am Nachmittag dieses aufgeregten Tages zog ein Kompanietrupp unter Oberleutnant Horn und Leutnant Seidel auf die Veste. In den nächsten Tagen verstärkte sich die Besatzung auf 70 bis 80 Mann, die ihre Befehlsstelle im ehemaligen Wachlokal der Veste einrichteten. Die Mannschaften bezogen Quartier im Rittersaal und im Kongressgebäude und begannen mit dem Ausheben von Zwei-Mann Schützenlöchern am Festungsberg. Alsbald setzte ein lebhafter Tag und Nachtverkehr mit Kraftwagen und Pferdegespannen ein, um Waffen und Munition, viel Verpflegung und Wasser zur Veste heraufzubringen. Die Munition wurde nebst einer ansehnlichen Zahl von Panzerfäusten im unteren Keller des Kongressbaus untergebracht, die zunächst im Westtunnel gestapelte Sprengmunition auf Gutheißen von Herzog C.E. aus der Burg entfernt. Die Soldaten besetzten die Schützenlöcher im Vorgelände, wo inzwischen auch einige Panzer in Verteidigungsstellung gegangen waren. Diese Vorgänge wurden genau von zahlreichen amerikanischen Aufklärern beobachtet, woraufhin Bordwaffen Beschuss einsetzte. Am 10. April setzte nach neun Uhr Panzeralarm die Besatzung in erhöhte Bereitschaft. Größere Feindliche Panzer -Ansammlungen bewegten sich über die "Langen Berge" in Richtung Oeslau und Esbach. Die ersten Granateinschläge wurden im äußeren Stadtbereich beobachtet. Die Vorratshäuser der Wehrmacht wurden getroffen (Proviantamt in Neuses)sollen aber z.T. selbst vernichtet worden sein....Gegen 14.30 Uhr, begann die Beschießung der Innenstadt durch Artillerie aus verschiedenen Richtungen. Die Granaten erreichten den Festungsberg gegen 17 Uhr. Die Bewohner der Veste hatten schon Tags zuvor die Luftschutzkeller unter dem Herzoginbau und dem Fürstenbau aufgesucht. Unbemerkt von den Soldaten war noch vor Einbruch der Dunkelheit am 10. April auf dem Fürstenbau eine weiße Fahne gehißt worden, die jedoch wenig später von einen Offizier herunter geschossen wurde....(Diese Geschichte ist hier im Forum vor längerer Zeit einmal ausgiebig erläutert worden...die Meinungen gingen damals weit auseinander....) Unbeeinflußt hiervon ging der Artilleriebeschuß weiter und verstärkte sich noch. F.f.
Zu dem Thema gibt es auch einen Aufsatz von Georg Aumann in den Coburger Geschichtsblättern von 2003 mit dem Titel "Der Schatz im Tegernsee". Hierbei handelt es um die Erinnerungen von Tino Walz (1913-2008), der maßgeblich an der Evakierung eines Teils der Kunstsammlungen beteiligt war.
Gegen 20.30 Uhr verließ ein Offizier mit Begleitern im Pkw die Veste mit dem Auftrag, die Amerikaner um eine Feuerpause zum Abzug der Zivilbevölkerung zu bitten. Der Parlamentär Oberleutnant Müller kehrte nicht mehr zur Veste zurück. Das Feuer hielt unvermindert an; gegen 21 Uhr wies das Hohe Haus und der Kongressbau bereits beträchtliche Zerstörungen auf. Als nach Mitternacht das Artilleriefeuer erheblich nachließ, gelang es einem Teil der Zivilisten die Veste zu verlassen. Der größere Teil, etwa 60 Personen nebst einigen verwundeten Soldaten, blieb im Luftschutzraum des Herzoginbau, da das Feuer alsbald wieder verstärkt einsetzte und fortdauerte. Gegen 4 Uhr begann die Deutsche Kampfgruppe Rottenweise die Veste zu verlassen. Ein Leutnant erklärte unserem Gewährsmann: "Wir haben den Befehl, uns in Richtung Rögen abzusetzen. Wenn wir alle draußen sind, sind Sie selbständig. Tun Sie dann, was Sie für gut befinden für die Zivilbevölkerung". Die Absetzbewegung zog sich bis 6 Uhr hin. Als letzte Gruppe verließ den Herzoginbau die Nachrichtenabteilung, die bis dahin die Funkverbindung mit den eigenen Panzern aufrechterhalten hatte. Gegen 6.30 Uhr wurden die weißen Fahnen gezeigt. Ein gnädiges Geschick hat also die Veste einen höchst ungleichen Kampf und einen Untergang ohne Würde erspart. Der Westhof glich einem verworrenen Kampfplatz. Inmitten der Trümmer lag ein toter Feldwebel, zwischen den beschädigten Wehrmachtswagen, den toten Zugtieren, den zerstörten Kabeln und Stapeln irrte ein herrenloses Pferd. Und schon erschienen scharenweise besorgte Leute von irgendwoher, die von den abgezogenen Soldaten über die reichen Verpflegungsbestände auf der Veste unterrichtet worden waren und sich nun, zum Teil mit Pferd und Wagen, ihren Anteil holten. Ihnen gesellten sich bald darauf Fremdarbeiter und Ausländer aller Art hinzu, die beim Requirieren der Vorräte eifrig mit halfen.... Gegen 9 Uhr wurde die Veste neuerdings von amerikanischen Fliegern angegriffen. Sie trafen die westlichen Außenmauern.(Heute kann man an den Mauern der Bärenbastei noch teilweise Fragmente von Geschossen sehen!)und warfen eine Phosphorbombe ins Treppenhaus des Herzoginbaus. Mit Luftschutzgerät war dem ausbrechenden Brand nicht bei zu kommen. Die Hausfeuerwehr bekämpfte ihn also von außen mit der Motorspritze, um die anliegenden Gebäude und Türme abzuschirmen, bis die städtische Feuerwehr die Löschung übernahm. Doch war das Wasser des 450cbm Behälters bald erschöpft, eine Wasserzufuhr aus der Stadt nicht möglich. Das fast eingedämmte Feuer entwickelte sich am Nachmittag trotz Windstille von neuem und griff auf das südliche Dachgeschoß über. Bürgermeister Rehlein überwachte ab 11 Uhr die Löscharbeiten. Es war seine letzte Amtshandlung....F.f.
Um 11.30 Uhr erfolgte die Übergabe der Stadt an die Amerikaner durch Stadtamtmann Sauerteig, danach die Übergabe der Veste durch Herzog C.E.an einen Amerikanischen Captain. Nach Durchsuchung der Gebäude auf der Veste richteten sich ca. 30 amerikanische Soldaten für 14 Tage häuslich in der Steinernen Kemenate ein. Die Bewohner der Veste wurden zu Internierten erklärt. Die Einrichtung nebst den verbliebenen Bildern und Altertümern fanden eine glimpfliche Behandlung. Die umfangreichen Proviantbestände teilten die Amerikaner den in den Coburger Kasernen hausenden DP ( displaced persons) zu , die sich ihrerseits auf der Veste eingehend umschauten. An den beiden Apriltagen 1945 sind durch Artilleriefeuer und Bombenabwürfe ernstere Schäden an und in der Veste entstanden. Mit Ausnahme des Gästehauses wurden sämtliche Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Dachgeschoß und zweiter Stock des Herzoginbaues brannten vollständig ab, der erste Stock, die Verbindung zum C.E. Bau und das Wehrgang Dach hinter dem Herzoginbau wurden stark beschädigt. Das Treppenhaus brannte ganz aus. Die Westseite des Roten Turmes erlitt Granattreffer und leichtere Brandschäden. Das Dach des C.E. Baues wurde fast vollständig abgedeckt, sein Dachstuhl ,wie das Saalgewölbe und die Innenwände durch Volltreffer stark beschädigt. Dächer und Mauern der Steinernen Kemenate zeigten die Wirkung von Bordwaffenbeschuss, der im Verein mit Volltreffern auch das Dach und die Mauern des Hohen Hauses übel zurichtete. Das Spritzenhaus sowie das Waschhaus wurde ganz vernichtet. In den Wehrgang am Bulgarenturm schlug ein Volltreffer. Am Fürstenbau entstanden Schäden vornehmlich im Dachgeschoss. Wenn auch die Sammlungen in den letzten Kriegstagen durch Zerstörungen und anschließenden Plünderungen nicht unbeeinträchtigt davongekommen sind, so konnten doch die einzelnen Verluste durch die Fülle gleichartiger und gleichwertiger Stücke ersetzt werden. Nur e i n unersetzlicher Abgang ist zu beklagen: die völlige Vernichtung des vergoldeten Hochzeitwagens Johann Friedrichs des Großmütigen von 1527,des ältesten Wagens dieser Art in Deutschland, von dem jetzt nur noch Abbildungen Kunde geben. Ehe man an die Heimholung der verlagerten Kunstwerke gehen konnte, mußte zunächst die Veste notdürftig hergerichtet werden. Noch 1945 begannen die ersten Sicherungs- und Aufräumarbeiten an denen Dr.R.Teufel großen Anteil hatte. Zuerst wurde der Fürstenbau in Ordnung gebracht. Nachdem das Hohe haus mit seinen Dacherkern und dem neu aufzurichtenden Westgiebel(!) hergestellt war, übernahm die Landbauamt-Assenstelle Coburg die verbleibenden Aufgaben. Inzwischen sind der Herzoginbau und der C.E. Bau in den Untergeschossen gerichtet worden (1953),warten aber auf ihre vollständige Wiederherstellung. Im Jahre 1947 wurden die auswärts geborgenen Kunstgüter glücklich zurückgeholt, Professor Dr. Grundmann begann mit ihrer Neuaufstellung und machte sie bald wieder Besuchern zugänglich.(Soweit der etwas gekürzte Bericht von W.Föhl)
Zitat von gerd im Beitrag #55 ......... An den beiden Apriltagen 1945 sind durch Artilleriefeuer und Bombenabwürfe ernstere Schäden an und in der Veste entstanden. Mit Ausnahme des Gästehauses wurden sämtliche Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Dachgeschoß und zweiter Stock des Herzoginbaues brannten vollständig ab, der erste Stock, die Verbindung zum C.E. Bau und das Wehrgang Dach hinter dem Herzoginbau wurden stark beschädigt. Das Treppenhaus brannte ganz aus. Die Westseite des Roten Turmes erlitt Granattreffer und leichtere Brandschäden. Das Dach des C.E. Baues wurde fast vollständig abgedeckt, sein Dachstuhl ,wie das Saalgewölbe und die Innenwände durch Volltreffer stark beschädigt. Dächer und Mauern der Steinernen Kemenate zeigten die Wirkung von Bordwaffenbeschuss, der im Verein mit Volltreffern auch das Dach und die Mauern des Hohen Hauses übel zurichtete. Das Spritzenhaus sowie das Waschhaus wurde ganz vernichtet. In den Wehrgang am Bulgarenturm schlug ein Volltreffer. Am Fürstenbau entstanden Schäden vornehmlich im Dachgeschoss. .........
Das einzige Foto, welches ich von der brennenden Veste kenne, stammt von Dr. Hans Eckerlein, wohl von der Elsässer Straße aus aufgenommen, wo er wohnte und seine Hausarztpraxis hatte (Foto von mir bearbeitet):
Veste brennend, April 1945, Dr. Hans Eckerlein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zeichnungen von der brennenden Veste hat der russische Maler Wassilij Barsoff am 10.04.1945 angeferigt, der damals bei seinem Künstlerkollegen Karl Friedrich Borneff in der Großen Johannisgasse 6 wohnte:
Der damalige Direktor der Kunstsammlungen von der Veste Coburg, Professor Grundmann, hat die Zerstörungen in einem Aquarell festgehalten (heute im Besitz der Kunstsammlungen):
Veste, Kriegsschäden 1945, Prof. Grundmann.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf Wunsch von Gerd stelle ich einige Bilder ein, die er zur Illustration seiner weiteren Vestebeiträge benötigt:
Doering S. 5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Doering S. 18.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Döring S. 20.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Eventuell Lupenfunktion zur besseren Lesbarkeit von Beschriftungen verwenden
Quelle dieser Bilder: Zeitschrift für Bauwesen, 77. Jahrgang 1927, 1. bis 3. Heft (Hochbauteil): "Die Wiederherstellung der Veste Coburg durch Professor Bodo Ebhardt 1898 - 1924." von Dr. Oscar Doering
Bei den Bildern, welche Rolf hier eingestellt hat, handelt es sich um den Vorgänger Bau des heutigen, Carl Eduard Bau. Das Haus hat in seiner langen Geschichte mehrmals den Namen gewechselt. So wurde der Bau einmal als "das Vogelhaus" bezeichnet. Später, als B. Ebhardt das Haus praktisch neu errichtet hatte, nannte es sich "Kongressbau". Davon sieht man hier die Schnittzeichnung mit der großen Halle, welche aber heute verschwunden ist. Interessant auf der anderen Zeichnung, die beiden großen Keller unter dem Gebäude, wie sie in dem felsigen Untergrund liegen. Das sind die Grohmann Keller, welche vom Westtunnel aus zugänglich sind. Auf dieser Schnittzeichnung ist zu erkennen, wie die Fundamente durch das verschieben der Felsen im Untergrund auseinander gerissen waren. Dieses Problem erkannte wohl der Architekt Heideloff bei seinen Restaurierungsarbeiten nicht! Erst B. Ebhardt erkannte die Gefahr für den Bau und gründete die Fundamente neu und sehr tief.
Das farbige Bild von Prof. Grundmann, gibt eindrucksvoll die Situation im Westhof der Veste wieder. Der schwer in Mitleidenschaft gezogene Herzoginbau bekam später ein neues Dach und dabei wurde auf den markanten Fachwerkerker, welcher zur Hofseite hin auf alten Ansichten zu sehen ist, verzichtet.